Programm

Sonntag 12. Juni 2016 um 19 Uhr

MVHS Zentrum Bäckerstraße 14, im ehemaligen Rathaussaal Pasing

Martin Rasch, Klavier



Wolfgang Amadeus Mozart
(1756 - 1791)

Fantasie c-Moll KV 475

Johannes Brahms
(1833 - 1897)

Variationen und Fuge über ein Thema von Händel B-Dur op. 24

Aria
Variationen 1 - 25
Fuga

Franz Schubert
(1797 - 1828)

Sonate A-Dur D 959

Allegro
Andantino
Scherzo. Allegro vivace
Rondo. Allegretto



Das heutige Programm beginnt mit der Fantasie in c-Moll KV 475 von Wolfgang Amadeus Mozart. Improvisatorisch anmutend sind hier mehrere vielgestaltige Abschnitte aneinandergereiht. Der tragisch, pathetischen Grundstimmung der Rahmenteile in schon auf Beethoven vorausweisenden c-Moll werden verschiedene ausdrucksstarke Abschnitte in unterschiedlichen Tonarten und Charakteren gegenübergestellt. Sie bildet an diesem Abend die Ouvertüre zu den Händel-Variationen op. 24 von Johannes Brahms. Diese stellen neben der Sonate f-Moll op. 5 sein größtes Klavierwerk dar. Als Geburtstagsgeschenk für Clara Schumann komponierte Brahms 1861 25 Variationen und eine Fuge über die Aria aus einer Suite in B-Dur von Händel. Mit der abwechslungsreichen Variationenreihe entstand ein wahres pianistisches Bravourstück, in dem sehr bald Brahms eigene Klangsprache bestimmend wird. Den Abschluss bildet eine große Fuge, die in einer orgelhaften Steigerung majestätisch-prächtig endet.

Der zweite Teil des Konzerts ist der großen Sonate in A-Dur D 959 von Franz Schubert gewidmet. Sie zählt zu den Meisterwerken aus seinem Todesjahr 1828 wie die große C-Dur Symphonie, das Streichquintett oder die Es-Dur Messe. In der A-Dur Sonate findet man sozusagen den kompletten Schubert. Die strahlenden Akkorde zu Beginn, die Virtuosi-tät des ersten Satzes zeigen ihn von seiner selbstbewussten und gleichzeitig unruhigen Seite, das zweite gesangliche Thema von seiner innig, intimen. Besonders anrührend sind auch hier die für ihn so typischen, harmonischen Modulationen. Der zweite Satz zählt zum Außerordentlichsten in der Musikliteratur. In einen traurigen, sich schlicht wiegenden Gesang bricht plötzlich, völlig unvermittelt der jede Orientierung verlierende, chaotische Wahnsinn herein. Schubert gewährt hier einen erschreckenden Einblick in seine seelische Verfassung. Nach einem lich-ten Scherzo folgt schließlich ein großes Rondo-Finale. Eines der schönsten Themen Schuberts strömt in einem unendlichen Gesang dahin und verliert sich schweifend in der Zeitlosigkeit. Gegen Ende macht das stockende Abbrechen, suchende Neubeginnen in einer anderen Tonart wieder die Aussichtslosigkeit des zweiten Satzes bewusst. Eine Reminiszenz an den Beginn der Sonate schließt das Werk würdig ab.