Aktuell

Willkommen bei der Kammermusik Pasing!

Kammermusik in Pasing ist eine Veranstaltungsreihe des Kulturforum München-West e.V.

Aktuelle Veranstaltungen

Kurzfristige Veränderungen und Ergänzungen müssen wir uns leider vorbehalten.

Liederabend mit Vertonungen von Gedichten Heinrich Heines

Konzertsaal der MVHS Pasing, Bäckerstraße 14

©Marion Koell ©Laura Niggeschmidt

Heinrich Heine (1797 – 1856) war um 1830 einer der bekanntesten Dichter Europas. Mit seiner im Volkston gehaltenen, sehnsuchtsvoll-träumerischen, von Liebe, Leid und Tod handelnden Lyrik inspirierte er zahllose Komponisten, darunter Schubert, Schumann, Mendelssohn-Bartholdy und Brahms, zu ihren schönsten Liedkompositionen. Das Programm des Liederabends spannt einen weiten Bogen von der musikalischen Frühromantik bis zur Spätromantik. Es enthält Liedvertonungen nach Heine, die weithin bekannt sind wie den Liederkreis op. 24 von Robert Schumann und Heine-Lieder von Franz Schubert, aber auch eher unbekannte Heine-Vertonungen von Franz Liszt und Hugo Wolf.

Der Liederabend ist bereits ausverkauft

Wir sind froh und dankbar, dass nach der krankheitsbedingten Absage von Natalya Boeva der junge und gefragte Bariton Gerrit Illenberger eingesprungen ist und den Liederabend gestaltet, begleitet vom international  bekannten Gerold Huber am Klavier. 

Karten nur an der Abendkasse.
Eintritt 25 €, ermäßigt für Mitglieder 20 €, für Schüler und Studierende bis 30 Jahre 5 €.
Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de

In Günter Metzners ab 1989 erschienener Bibliographie „Heine in der Musik“ ist akribisch aufgelistet, dass Heinrich Heines Werke im Jahr 1884 - knapp 30 Jahre nach dem Tod des Dichters – 1093 Mal von 538 Komponisten vertont wurden. Nach Theodor W. Adorno ist die Geschichte des deutschen Kunstlieds ohne Heine undenkbar. Was inspirierte so viele Musikschaffende, darunter die besten und bekanntesten Komponisten der deutschen Romantik, über Jahrzehnte hinweg dazu, die Gedichte Heines zu vertonen? Der Dichter hat mit den Themen, Motiven, Bildern und Symbolen und nicht zuletzt mit dem volksliedhaften Ton seiner Lyrik den Nerv der Zeit getroffen. Seine Gedichte beschwören die Abkehr vom Rationalen und Hinwendung zum Übersinnlichen, Geheimnisvollen, zur Natur. Sie verkörpern Weltflucht, den Rückzug aus der Komplexität der gesellschaftlichen Verhältnisse in Traumwelten, in die Vergangenheit und in die Welt der Märchen. Und sie beschreiben eindrucksvoll extreme Gefühlszustände wie Sehnsucht nach Liebe und Tod, Trauer und verzweifelte Hoffnung. Sie sind gesprochene Musik. Nicht ohne Grund hat Heine seinen ersten großen Gedichtband „Buch der Lieder“ genannt.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass der promovierte Jurist Heine auch ein politischer Dichter war, der wegen seiner jüdischen Herkunft und seines Eintretens für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit angefeindet, vom preußischen Staat mit Zensur belegt und schließlich in die Emigration nach Paris getrieben wurde. Er selbst bezeichnete sich als entlaufenen Romantiker.

Der Liederkreis op. 24 von Robert Schumann (1810 – 1856) entstand 1840, einige Monate vor der Hochzeit des Komponisten mit Clara Wieck, als eine Art musikalischer und biographischer Befreiungsakt. Nach der Weigerung des Vaters der Geliebten, der Ehe seiner minderjährigen Tochter mit dem Komponisten zuzustimmen, mussten die heimlich Verlobten beim Gericht in Leipzig die amtliche Genehmigung der Eheschließung erstreiten. In dieser dramatischen Situation zwischen Bangen und Hoffen fand Schumann in einem aus neun Gedichten bestehenden Zyklus aus Heines „Buch der Lieder“ die ideale lyrische Ausdrucksform für seinen Gemütszustand. Nachdem er zuvor fast ausschließlich Werke für Klavier geschrieben hatte, jubelte er nun in einem Brief an seine Verlobte: „Ach Clara, was das für eine Seligkeit ist, für Gesang zu schreiben; die hatte ich lang entbehrt“. Der Liederkreis op. 24 eröffnet eine wahre Flut von Liedkompositionen, und 1840 wurde für den Komponisten das „Jahr der Lieder“.

Diemehr als 80 Liedkompositionen von Franz Liszt (1811 – 1886) gehören zu den vom Musikbetrieb zu Unrecht weitgehend unbeachtet gebliebenen Werken des als Komponist höchst originellen, zukunftsweisenden und experimentierfreudigen pianistischen Superstars des 19. Jahrhunderts. Liszt war mit Heine gut, wenn auch nicht immer spannungsfrei befreundet. Die in das Programm des Liederabends aufgenommenen vier Lieder entstanden Anfang der 1840er Jahre. Liszt folgt nicht der romantischen Tradition der psychologisierenden introvertierten Nachzeichnung des lyrischen Ichs durch die Singstimme. Vielmehr entwickelt er die Stimmungen der vertonten Gedichte aus dem Klaviersatz. Er arbeitet die Spannung und Dramatik der lyrischen Vorlage mit großen dynamischen Extremen und Steigerungen heraus. Dabei betritt er stilistisches Neuland mit tonmalerischen Wechseln der musikalischen Stimmungen, kühnen Harmonien und abwechslungsreiche Rhythmen. In seiner Vertonung des Loreley-Lieds, die so gar nichts mit der schlichten, volksliedhaften Komposition Friedrich Silchers zu tun hat, klingt unverkennbar Wagners Tristan-Harmonik an.

In den letzten Monaten vor dem Tod von Franz Schubert (1797 – 1828) entstand sein Liederzyklus „Schwanengesang“, der erst ein Jahr nach seinem Tod zusammengestellt und herausgegeben wurde. Es handelt sich streng genommen nicht um einen Zyklus, sondern um eine Sammlung von dreizehn Liedern ohne einen thematischen „roten Faden“ nach Gedichten von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine, denen der abergläubische Herausgeber die „Taubenpost“ nach Johann Gabriel Seidl hinzufügte. Die sechs Heine-Lieder des Zyklus sind - bis auf das erinnerungsselige „Das Fischermädchen“ und den trotzigen Ausbruch in „Der Atlas“ - abgrundtief-verzweifelte und trostlose  Ausblicke ins Nichts. Das Lied „Der Doppelgänger“ ist ein schauerlicher Zwilling des Schlusslieds des Winterreise-Zyklus „Der Leiermann“.

Die Heine-Lieder von Hugo Wolf (1860 – 1903) entstanden fast durchweg in seiner frühen Schaffensperiode. Der Komponist war ab 1875 Mitschüler Gustav Mahlers am Wiener Konservatorium und wurde zwei Jahre später wegen einer gegen ihn gesponnenen Intrige entlassen. Nach einer dreimonatigen Anstellung als Hilfskapellmeister am Salzburger Stadttheater war er ab 1884 Musikkritiker der Boulevardzeitung „Wiener Salonblatt“ und ab 1887 als freier Komponist tätig. Er litt zeit seines Lebens unter bitterer Armut und lebte fast ausschließlich von der Unterstützung durch Freunde und Förderer. Gleichwohl pflegte er das Image des kompromisslosen und genialen romantischen Künstlers. Nahezu sein gesamtes kompositorisches Schaffen widmete Wolf der Gattung des Lieds, vornehmlich Vertonungen von Gedichten Mörikes, Eichendorffs, Heyses und Goethes. Sein Kompositionsstil war lange Zeit geprägt von seiner glühenden Bewunderung für Richard Wagner, den er an harmonischer Kühnheit oft übertraf. Später fand er zu einem freieren, rhapsodischen Stil, der die Klangsprache der Spätromantik hinter sich ließ. Ein großer, verkannter Meister seines Fachs, der viel zu früh an einer Syphiliserkrankung qualvoll verstarb.

© Laura Niggeschmidt

Der in Heidenheim geborene Bariton Gerrit Illenberger ist seit der Spielzeit 2023/24 als Solist im Jungen Ensemble der Semperoper Dresden engagiert. Jüngst gab er bei den Opernfestspielen Heidenheim sein Debüt als Rodrigo (»Don Carlo«). Zuvor war er unter Kirill Petrenko im Festspielhaus Baden-Baden und in der Berliner Philharmonie in »Die Frau ohne Schatten« zu erleben und gastierte als Reinmar (»Tannhäuser«) am Teatro di Modena sowie als Conte d’Almaviva (»Le nozze di Figaro«) im Cuvillés-Theater München. Er erhielt seine sängerische Ausbildung unter anderem in der Liedklasse von Christian Gerhaher an der Musikhochschule München und gewann renommierte Preise und Stipendien, beispielsweise beim August Everding Musikwettbewerb 2022. Bevor er sich in vollem Umfang der Musik widmete, absolvierte er ein Bachelorstudium der Ingenieurwissenschaften und ein Masterstudium der Luft- und Raumfahrt an der Technischen Universität München.

© Gunnar Streu

Geboren in Straubing studierte Gerold Huber als Stipendiat an der Hochschule für Musik in München Klavier bei Friedemann Berger und besuchte die Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin. 1998 erhielt er gemeinsam mit dem Bariton Christian Gerhaher, mit dem er bereits seit Schülertagen ein festes Lied-Duo bildet, den Prix International Pro Musicis in Paris/New York, gefolgt von vielen weiteren Preisen, darunter der Gramophone Award, zweimal der Echo Klassik Preis in der Kategorie Liedgestaltung und zuletzt 2023 den Robert-Schumann-Preis. Gerold Huber ist einer der international gefragtesten Liedbegleiter, der auf den renommierten Festivals Europas und in den bekanntesten Konzerthäusern  diesseits und jenseits des Atlantiks zuhause ist.

Duo Matschke Kakutia

Münchner Volkshochschule, Bäckerstr. 14, München-Pasing

An diesem Abend können Sie zwei Künstlerinnen gemeinsam erleben, die Sie vielleicht schon in unserer Kammermusikreihe bei früheren Konzerten mit anderen Partnern gehört haben. Die bekannte und vielseitige Geigerin Anna Kakutia und ihre ebenso engagierte Duo-Partnerin Marita Matschke (Klavier) spielen für Sie Kammermusik vom Feinsten und spannen einen Bogen vom Barock bis in die frühe Moderne.

Johann Sebastian Bach, Sonate BWV 1017 in c-moll
Max Reger, Suite, op 79d
Franz Schubert, Rondo A-Dur, D 438
Wolfgang Amadeus Mozart, Sonate G-Dur, KV 301
Ludwig van Beethoven, Sonate F-Dur op.24 "Frühlingssonate "

Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5.
Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de 

Näheres über die beiden Musikerinnen erfahren Sie unter:

Ensemble Isura

Klavierwerkstatt Kontrapunkt, Dorfstr. 39 (hinter dem Alten Wirt).

Das Ensemble Isura, bestehend aus Musiker*innen des Bayerischen Staatsorchesters, spielt für Sie
Johannes Brahms: Klavierquartett Opus 25  g-moll und Robert Schumann: Klavierquintett Opus 44  Es-Dur

in der Besetzung:
Dmitri Vinnik, Klavier
David Schultheiss, Violine
Rita Kunert, Violine
Clemens Gordon, Viola
Roswitha Timm, Violoncello

Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5.
Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de 

Die Sonate Nr. 8 op. 30 Nr. 3 besticht durch die zuweilen ins Skurrile und Groteske gehende Verarbeitung der Themen im Eingangssatz, durch den schlichten, zwischen Romanze und Ländler changierenden Charakter des Mittelsatzes und durch die rhythmische Originalität des tänzerischen Schlusssatzes mit seinem wilden, vom Musikschriftsteller Melvin Berger als „whirlwind finale“ - Wirbelwindfinale - bezeichneten „Showdown“.

Motivischer Reichtum prägt den ersten Satz der viersätzigen Sonate Nr. 10 op. 96. Schon der Rezensent der Uraufführung lobte „Popularität, Witz und Laune“ der Komposition, und Franz Schubert war vom Zusammenspiel der Instrumente beeindruckt. Die Uraufführung am 29. Dezember 1812 im Palais des Fürsten Lobkowitz war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, denn den Klavierpart übernahm der Bruder des Kaisers, Erzherzog Rudolph. Dieser war „erhabener Schüler“, wichtiger Unterstützer des Komponisten und auch Widmungsträger der Violinsonate op. 96. Violine und Klavier dialogisieren im ersten Satz in „Genießen, Heiterkeit, Glück, Zufriedenheit“ - so der zeitgenössische Biograph Beethovens Alexander Wheelock Thayer. Im liedhaften, schlicht-innigen Andante überraschen rhapsodische freie Passagen. Das verhalten-nachdenkliche Scherzo geht bruchlos in den kurzen Schlusssatz über, in dem die Violine häufig die Mittellage zwischen rechter und linker Hand des Klavierparts übernimmt.

Die Sonate Nr. 9 op. 47 sprengt nach Ausdehnung und Virtuosität die Grenzen des bis dahin vom Genre der Violinsonate Erwarteten. Das Werk ist stilistisch und in seiner Anlage eher ein Konzert als eine klassische Sonate. Der italienische Originaltitel lautet in deutscher Übersetzung „Violinsonate in einem überaus konzertierenden Stil, fast wie in einem Konzert“. Die Uraufführung am 24. Mai 1803 im Gartensaal des Wiener Augartens geriet allerdings zum Fiasko, weil der Geiger – der exzentrische Star-Violinist Bridgetower, ein Mulatte - aus der ihm erst am Morgen des Konzerttages um 8 Uhr übergebenen Geigenstimme spielen musste und Beethoven nur ein fragmentarisches Klaviermanuskript fertiggestellt hatte. Carl Czerny berichtet, man habe Werk und Musiker bei der Uraufführung ausgelacht. Später widmete Beethoven die Sonate dem liebenswürdigen Geigenvirtuosen Rodolphe Kreutzer. Ob dieser die Sonate aber jemals gespielt hat, ist nicht verbürgt. Beethoven meinte, er habe die Sonate „für einen tüchtigen Geiger geschrieben“- eine maßlose Untertreibung. Denn bereits die wilden Tremoli, Akkordbrechungen und rasenden Passagen des ersten Satzes – nach feierlich-ruhiger Einleitung – verlangen den Ausführenden spieltechnisch alles ab. Und auch die komponierten „Stillstände“, die das wilde Geschehen immer wieder unterbrechen, stellen die Ausführenden vor enorme interpretatorische Herausforderungen. Nach dem hochvirtuosen Ende des Eingangssatzes verströmt der Mittelsatz, ein ausgedehnter Variationssatz, pastorale Ausgeglichenheit und Zartheit. Das Finale, das ursprünglich für die Sonate Nr. 6 op. 30 Nr. 1 vorgesehen war, ist beherrscht von einem kraftvoll voranstürmenden Tarantella-Rhythmus, der die Sonate mit hinreißendem Schwung ihrem Ende zuführt.

Die 1990 in Augsburg geborene Sarah Christian schloss ihr Studium am Mozarteum Salzburg als 20-jährige mit höchster Auszeichnung ab und setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo sie als Assistentin einen Lehrauftrag hatte. Seit 2013 ist sie Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Als gefragte Solistin arbeitete sie bereits mit renommierten Dirigenten und Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin und dem BBC Symphony Orchestra zusammen und konzertiert auf den Bühnen Europas, Chinas, Japans und Südamerikas. Dabei nutzt sie immer wieder die Möglichkeit, selbst vom Pult aus zu leiten. Sarah Christian ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Sie wurde u.a. mit der Yehudi-Menuhin-Medaille und der Szymon-Goldberg-Medaille ausgezeichnet und erspielte sich beim ARD-Musikwettbewerb 2017 den 2. Preis (bei Nichtvergabe des 1. Preises). Auch kammermusikalisch ist sie aktiv, z.B. beim Schleswig-Holstein-Festival oder den Schwetzinger Festspielen.

Hisako Kawamura, geboren in Japan und aufgewachsen in Deutschland, wurde musikalisch geprägt von der japanischen und europäischen Kultur. Im Verlauf ihrer Studien lernte sie die slawische Musik schätzen. Seit ihrer von der Kritik mit Begeisterung aufgenommenen Debut-CD mit Werken u.a. von Sergei Prokofiew hat sie zahlreiche CDs bei verschiedenen Labels eingespielt, darunter z.B. Sony. Hisako Kawamura ist vielfache Preisträgerin renommierter Wettbewerbe, z.B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Concours Géza Anda in Zürich, des Europäischen Chopin-Wettbewerbs in Darmstadt und des Concours Clara Haskil in Vevey. Sie wurde von vielen internationalen Orchestern eingeladen und konzertierte unter anderem mit der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem City of Birmingham Orchestra. 2015 wurde sie als Professorin an die Folkwang Universität der Künste in Essen berufen, wo sie bereits seit 2011 unterrichtete.

Zum 200. Geburtstag von Carl Reinecke

Münchner Volkshochschule, Bäckerstr. 14, München-Pasing

© Raphael Fischer-Dieskau

Anlässlich des 200. Geburtstags von Carl Reinecke (1824 - 1910) spielt das hochgelobte Duo Manuel Fischer-Dieskau (Cello) und Connie Shih (Klavier) ein Sonaten-Programm mit Werken von:
Ludwig van Beethoven, Sonate Nr. 4 C-Dur, op. 102/1
Carl Reinecke, Sonate Nr. 3 G-Dur, op. 238 "Den Manen Brahms"
Johannes Brahms, Sonate Nr. 2 F-Dur, op. 99

Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5.
Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de 

Die Sonate Nr. 8 op. 30 Nr. 3 besticht durch die zuweilen ins Skurrile und Groteske gehende Verarbeitung der Themen im Eingangssatz, durch den schlichten, zwischen Romanze und Ländler changierenden Charakter des Mittelsatzes und durch die rhythmische Originalität des tänzerischen Schlusssatzes mit seinem wilden, vom Musikschriftsteller Melvin Berger als „whirlwind finale“ - Wirbelwindfinale - bezeichneten „Showdown“.

Motivischer Reichtum prägt den ersten Satz der viersätzigen Sonate Nr. 10 op. 96. Schon der Rezensent der Uraufführung lobte „Popularität, Witz und Laune“ der Komposition, und Franz Schubert war vom Zusammenspiel der Instrumente beeindruckt. Die Uraufführung am 29. Dezember 1812 im Palais des Fürsten Lobkowitz war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, denn den Klavierpart übernahm der Bruder des Kaisers, Erzherzog Rudolph. Dieser war „erhabener Schüler“, wichtiger Unterstützer des Komponisten und auch Widmungsträger der Violinsonate op. 96. Violine und Klavier dialogisieren im ersten Satz in „Genießen, Heiterkeit, Glück, Zufriedenheit“ - so der zeitgenössische Biograph Beethovens Alexander Wheelock Thayer. Im liedhaften, schlicht-innigen Andante überraschen rhapsodische freie Passagen. Das verhalten-nachdenkliche Scherzo geht bruchlos in den kurzen Schlusssatz über, in dem die Violine häufig die Mittellage zwischen rechter und linker Hand des Klavierparts übernimmt.

Die Sonate Nr. 9 op. 47 sprengt nach Ausdehnung und Virtuosität die Grenzen des bis dahin vom Genre der Violinsonate Erwarteten. Das Werk ist stilistisch und in seiner Anlage eher ein Konzert als eine klassische Sonate. Der italienische Originaltitel lautet in deutscher Übersetzung „Violinsonate in einem überaus konzertierenden Stil, fast wie in einem Konzert“. Die Uraufführung am 24. Mai 1803 im Gartensaal des Wiener Augartens geriet allerdings zum Fiasko, weil der Geiger – der exzentrische Star-Violinist Bridgetower, ein Mulatte - aus der ihm erst am Morgen des Konzerttages um 8 Uhr übergebenen Geigenstimme spielen musste und Beethoven nur ein fragmentarisches Klaviermanuskript fertiggestellt hatte. Carl Czerny berichtet, man habe Werk und Musiker bei der Uraufführung ausgelacht. Später widmete Beethoven die Sonate dem liebenswürdigen Geigenvirtuosen Rodolphe Kreutzer. Ob dieser die Sonate aber jemals gespielt hat, ist nicht verbürgt. Beethoven meinte, er habe die Sonate „für einen tüchtigen Geiger geschrieben“- eine maßlose Untertreibung. Denn bereits die wilden Tremoli, Akkordbrechungen und rasenden Passagen des ersten Satzes – nach feierlich-ruhiger Einleitung – verlangen den Ausführenden spieltechnisch alles ab. Und auch die komponierten „Stillstände“, die das wilde Geschehen immer wieder unterbrechen, stellen die Ausführenden vor enorme interpretatorische Herausforderungen. Nach dem hochvirtuosen Ende des Eingangssatzes verströmt der Mittelsatz, ein ausgedehnter Variationssatz, pastorale Ausgeglichenheit und Zartheit. Das Finale, das ursprünglich für die Sonate Nr. 6 op. 30 Nr. 1 vorgesehen war, ist beherrscht von einem kraftvoll voranstürmenden Tarantella-Rhythmus, der die Sonate mit hinreißendem Schwung ihrem Ende zuführt.

Die 1990 in Augsburg geborene Sarah Christian schloss ihr Studium am Mozarteum Salzburg als 20-jährige mit höchster Auszeichnung ab und setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo sie als Assistentin einen Lehrauftrag hatte. Seit 2013 ist sie Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Als gefragte Solistin arbeitete sie bereits mit renommierten Dirigenten und Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin und dem BBC Symphony Orchestra zusammen und konzertiert auf den Bühnen Europas, Chinas, Japans und Südamerikas. Dabei nutzt sie immer wieder die Möglichkeit, selbst vom Pult aus zu leiten. Sarah Christian ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Sie wurde u.a. mit der Yehudi-Menuhin-Medaille und der Szymon-Goldberg-Medaille ausgezeichnet und erspielte sich beim ARD-Musikwettbewerb 2017 den 2. Preis (bei Nichtvergabe des 1. Preises). Auch kammermusikalisch ist sie aktiv, z.B. beim Schleswig-Holstein-Festival oder den Schwetzinger Festspielen.

Hisako Kawamura, geboren in Japan und aufgewachsen in Deutschland, wurde musikalisch geprägt von der japanischen und europäischen Kultur. Im Verlauf ihrer Studien lernte sie die slawische Musik schätzen. Seit ihrer von der Kritik mit Begeisterung aufgenommenen Debut-CD mit Werken u.a. von Sergei Prokofiew hat sie zahlreiche CDs bei verschiedenen Labels eingespielt, darunter z.B. Sony. Hisako Kawamura ist vielfache Preisträgerin renommierter Wettbewerbe, z.B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Concours Géza Anda in Zürich, des Europäischen Chopin-Wettbewerbs in Darmstadt und des Concours Clara Haskil in Vevey. Sie wurde von vielen internationalen Orchestern eingeladen und konzertierte unter anderem mit der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem City of Birmingham Orchestra. 2015 wurde sie als Professorin an die Folkwang Universität der Künste in Essen berufen, wo sie bereits seit 2011 unterrichtete.

Insomnia Sextett

Kirche St. Wolfgang, Pippinger Str. 49a

Das Insomnia Sextett sind sechs junge Musiker*innen, die sich 2017 am Theater Regensburg kennengelernt haben und durch die Liebe zur Kammermusik verbunden sind:
Yui Iwata-Skweres (Violine)
Joana Weyland (Violine)
Břetislav Hera (Viola)
Matthias Rosenfelder (Viola)
Tomasz Skweres (Violoncello)
Arnold Thelemann (Violoncello)

Das Programm:
Erich Wolfgang Korngold, Streichsextett D-Dur op. 10
Antonin Dvořák: Streichsextett in A-Dur, op. 48

Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5.
Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de 

Beethoven-Sonaten für Violine und Klavier, 3. Teil

Neuer Termin: Sonntag, 10. November 2024, 17:00 Uhr

Klavierwerkstatt Kontrapunkt, Dorfstr. 39 (hinter dem Alten Wirt).

Wir laden Sie zum dritten und letzten Abend unseres dreiteiligen Zyklus der zehn Violinsonaten von Ludwig van Beethoven ein. Die ARD-Preisträgerin Sarah Christian (Violine) und die vielfache Preisträgerin Prof. Hisako Kawamura (Klavier) spielen die Violinsonaten Nr. 3, 6 und 7.

Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5.
Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de 

Die Sonate Nr. 8 op. 30 Nr. 3 besticht durch die zuweilen ins Skurrile und Groteske gehende Verarbeitung der Themen im Eingangssatz, durch den schlichten, zwischen Romanze und Ländler changierenden Charakter des Mittelsatzes und durch die rhythmische Originalität des tänzerischen Schlusssatzes mit seinem wilden, vom Musikschriftsteller Melvin Berger als „whirlwind finale“ - Wirbelwindfinale - bezeichneten „Showdown“.

Motivischer Reichtum prägt den ersten Satz der viersätzigen Sonate Nr. 10 op. 96. Schon der Rezensent der Uraufführung lobte „Popularität, Witz und Laune“ der Komposition, und Franz Schubert war vom Zusammenspiel der Instrumente beeindruckt. Die Uraufführung am 29. Dezember 1812 im Palais des Fürsten Lobkowitz war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, denn den Klavierpart übernahm der Bruder des Kaisers, Erzherzog Rudolph. Dieser war „erhabener Schüler“, wichtiger Unterstützer des Komponisten und auch Widmungsträger der Violinsonate op. 96. Violine und Klavier dialogisieren im ersten Satz in „Genießen, Heiterkeit, Glück, Zufriedenheit“ - so der zeitgenössische Biograph Beethovens Alexander Wheelock Thayer. Im liedhaften, schlicht-innigen Andante überraschen rhapsodische freie Passagen. Das verhalten-nachdenkliche Scherzo geht bruchlos in den kurzen Schlusssatz über, in dem die Violine häufig die Mittellage zwischen rechter und linker Hand des Klavierparts übernimmt.

Die Sonate Nr. 9 op. 47 sprengt nach Ausdehnung und Virtuosität die Grenzen des bis dahin vom Genre der Violinsonate Erwarteten. Das Werk ist stilistisch und in seiner Anlage eher ein Konzert als eine klassische Sonate. Der italienische Originaltitel lautet in deutscher Übersetzung „Violinsonate in einem überaus konzertierenden Stil, fast wie in einem Konzert“. Die Uraufführung am 24. Mai 1803 im Gartensaal des Wiener Augartens geriet allerdings zum Fiasko, weil der Geiger – der exzentrische Star-Violinist Bridgetower, ein Mulatte - aus der ihm erst am Morgen des Konzerttages um 8 Uhr übergebenen Geigenstimme spielen musste und Beethoven nur ein fragmentarisches Klaviermanuskript fertiggestellt hatte. Carl Czerny berichtet, man habe Werk und Musiker bei der Uraufführung ausgelacht. Später widmete Beethoven die Sonate dem liebenswürdigen Geigenvirtuosen Rodolphe Kreutzer. Ob dieser die Sonate aber jemals gespielt hat, ist nicht verbürgt. Beethoven meinte, er habe die Sonate „für einen tüchtigen Geiger geschrieben“- eine maßlose Untertreibung. Denn bereits die wilden Tremoli, Akkordbrechungen und rasenden Passagen des ersten Satzes – nach feierlich-ruhiger Einleitung – verlangen den Ausführenden spieltechnisch alles ab. Und auch die komponierten „Stillstände“, die das wilde Geschehen immer wieder unterbrechen, stellen die Ausführenden vor enorme interpretatorische Herausforderungen. Nach dem hochvirtuosen Ende des Eingangssatzes verströmt der Mittelsatz, ein ausgedehnter Variationssatz, pastorale Ausgeglichenheit und Zartheit. Das Finale, das ursprünglich für die Sonate Nr. 6 op. 30 Nr. 1 vorgesehen war, ist beherrscht von einem kraftvoll voranstürmenden Tarantella-Rhythmus, der die Sonate mit hinreißendem Schwung ihrem Ende zuführt.

Die 1990 in Augsburg geborene Sarah Christian schloss ihr Studium am Mozarteum Salzburg als 20-jährige mit höchster Auszeichnung ab und setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo sie als Assistentin einen Lehrauftrag hatte. Seit 2013 ist sie Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Als gefragte Solistin arbeitete sie bereits mit renommierten Dirigenten und Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin und dem BBC Symphony Orchestra zusammen und konzertiert auf den Bühnen Europas, Chinas, Japans und Südamerikas. Dabei nutzt sie immer wieder die Möglichkeit, selbst vom Pult aus zu leiten. Sarah Christian ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Sie wurde u.a. mit der Yehudi-Menuhin-Medaille und der Szymon-Goldberg-Medaille ausgezeichnet und erspielte sich beim ARD-Musikwettbewerb 2017 den 2. Preis (bei Nichtvergabe des 1. Preises). Auch kammermusikalisch ist sie aktiv, z.B. beim Schleswig-Holstein-Festival oder den Schwetzinger Festspielen.

Hisako Kawamura, geboren in Japan und aufgewachsen in Deutschland, wurde musikalisch geprägt von der japanischen und europäischen Kultur. Im Verlauf ihrer Studien lernte sie die slawische Musik schätzen. Seit ihrer von der Kritik mit Begeisterung aufgenommenen Debut-CD mit Werken u.a. von Sergei Prokofiew hat sie zahlreiche CDs bei verschiedenen Labels eingespielt, darunter z.B. Sony. Hisako Kawamura ist vielfache Preisträgerin renommierter Wettbewerbe, z.B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Concours Géza Anda in Zürich, des Europäischen Chopin-Wettbewerbs in Darmstadt und des Concours Clara Haskil in Vevey. Sie wurde von vielen internationalen Orchestern eingeladen und konzertierte unter anderem mit der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem City of Birmingham Orchestra. 2015 wurde sie als Professorin an die Folkwang Universität der Künste in Essen berufen, wo sie bereits seit 2011 unterrichtete.


Besucher-Information

Unser aller Gesundheit und Sicherheit sind wichtig. Daher halten wir uns an die jeweils gültigen Infektionsschutz-Vorschriften des Bayerischen Gesundheitsministeriums bzw. an die Hygienekonzepte der jeweiligen Häuser, in denen unsere Veranstaltungen stattfinden. Näheres erfahren Sie in unseren Einladungen oder mit den Reservierungsbestätigungen.
Sollten Sie unter Krankheitssymptomen leiden, bleiben Sie bitte der Veranstaltung fern.
Für die meisten Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich unter info@kammermusik-pasing.de . Die Teilnahme ist dann nur nach erfolgter Bestätigung möglich.