Wir freuen uns, Ihnen das renommierte Trio mit Peter Clemente – Violine Andreas Binder – Waldhorn Uta Hielscher – Klavier präsentieren zu dürfen.
Das Trio für Pianoforte, Violine und Waldhorn Op. 40 von Johannes Brahms ist der Höhepunkt dieses Konzertabends. Das weitere Programm folgt kurzfristig.
Eintritt: 25€, ermäßigt für Mitglieder 20€, für Schüler und Studierende bis 30J. 5€, Kinder bis 14J. frei.
Uta Hielscher Uta Hielscher ist in Tokio geboren, studierte an der Hochschule für Musik in München bei Michael Schäfer, Monika Leonhard, Wolfram Rieger, Siegfried Mauser und Helmut Deutsch. Neben ihren zahlreichen Auszeichnungen (u.a. Preisträgerin des „Deutschen Musikwettbewerbs“ und des „Aoyama Music Award“) ist sie als Begleiterin und Kammermusikpartnerin für Instrumental- und Vokalsolisten bei Aufführungen in Europa, den USA, Japan, Nordafrika und dem Nahen Osten gefragt. Als Dozentin betreute Uta Hielscher im Auftrag des Goethe Instituts Kurse im Genre Lied, u.a. an den Hochschulen von Damaskus und Tunis. In jüngster Zeit widmet sie sich als Ensembleleiterin und Dirigentin auch dem mehrstimmigen vokalen Repertoire. Zu ihren Einspielungen gehören Werke von R. Strauss, E. Humperdinck, G. Mahler und R. Schumann. Zusammen mit Thomas E. Bauer gründete sie 2008 die Kulturwald Festspiele, wofür sie 2014 die „Wilhelm-Hausenstein-Ehrung“ für kulturelle Vermittlung durch die Bayerische Akademie der Schönen Künste verliehen bekamen.
Andreas Binder wurde 1969 in Rosenheim geboren und wuchs als jüngstes von sechs Kindern in einer musikalischen Großfamilie auf. Nach Klavier, Schlagzeug und Violinunterricht entschied er sich für das Horn, das er an der Münchner Musikhochschule bei Prof. Siegfried Hammer und Prof. Wolfgang Gaag studierte. Schon immer war Binders musikalisches Leben durch Kammermusik und Grenzüberschreitung geprägt. Noch während seines Studiums erhielt er mit der Jazzformation Mind Games die Jazzförderpreise der Städte Burghausen, Leverkusen und Krakau sowie den Kulturpreis der Stadt Rosenheim. Seit 1992 ist Andreas Binder Hornist im Münchner Blechbläserquintett Harmonic Brass, das mit jährlich 120 Konzerten weltweit und über 30 CD-Einspielungen eines der erfolgreichsten Quintette Europas ist. Wenn es der Terminplan erlaubt, spielt Binder mit Freunden auf den Straßen und Plätzen Italiens.
Peter Clemente kann man getrost als einen der interessantesten, vielseitigsten und erfolgreichsten Geiger Deutschlands nennen. Seit seinem Gewinn beim renommierten ARD-Wettbewerb in München ist Clemente eine feste Größe in der internationalen Konzertlandschaft. Weitere erste Preise beim Kammermusik-Wettbewerb „Vincenzo-Bellini“ in Caltanissetta/Italien sowie beim Violin-Wettbewerb „Michelangelo Abbado“ in Sondrio/Italien unterstreichen Clementes musikalische Sonderstellung. Konzerttourneen führten ihn auf sämtliche Kontinente sowie in alle großen Konzertsäle der Welt. Auf Einladung von Claudio Abbado war Peter Clemente neben prominenten Solisten wie Sabine Meier, Emanuel Pahud und Natalia Gutman Mitglied im Lucerne Festival Orchestra und unterrichtete auf Einladung von Daniel Barenboim regelmäßig an der von Barenboim gegründeten Free International Music School in Ramallah/Palästina. Peter Clemente spielt auf einer italienischen Geige von Giovanni Paolo Maggini aus dem Jahre 1600, der berühmten „de Beriot“.
Am Internationalen Holocaust-Gedenktag werden wir an die jüdischen Menschen aus Obermenzing erinnern, die in der Nazizeit diskriminiert, verfolgt, in den Suizid getrieben und ermordet wurden. Wir gedenken auch der Opfer des Todesmarsches, der vor 80 Jahren durch Obermenzing ging. Eine musikalische Begleitung rundet das einstündige Programm ab. Beginn ist um 17 Uhr, der Veranstaltungsort ist vor und in der Kirche Leiden Christi; der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Am 9. November 2016 war die Einweihung der Gedenkskulptur „Gebeugter leeren Stuhl“, den die beiden Obermenzinger Künstlerinnen Blanka Wilchfort und Marlies Poss zur Erinnerung an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger von Obermenzing geschaffen haben. „Sie haben ihren Sitz in der Gesellschaft verloren“ so erklären die beiden Künstlerinnen ihr Mahnmal. „In seiner minimalistischen Formensprache erinnert er ohne Pathos aber eindrücklich an die aus rassistischen Gründen von den Nazis Verfolgten“.
Die Krümmung der Stuhlbeine, die Schieflage der einstigen – nunmehr leeren – Sitzfläche und die fehlende Rückenlehne symbolisieren, dass die in Obermenzing beheimateten jüdischen Bürger und Bürgerinnen nach der Vertreibung durch die NS-Herrschaft ihre „Wohn-Sitze“ verloren und im Stadtteil „Leer-Stellen“ hinterlassen haben. Auch Männer und Frauen aus Obermenzing sind in Konzentrationslagern umgekommen.
Unterstützt vom Kulturforum München-West, gefördert von Pfarrer Stahlschmidt und gestiftet vom Verein der Freunde Schloss Blutenburg gehört die Skulptur seitdem als Symbol der Erinnerung, als Zeichen des Anstoßes und als Denkzeichen zur Kirche und zum Kirchplatz in Obermenzing.
80 Jahre Todesmarsch
Dr. Irmela Strohhacker wird an den Zeitzeugen Zwi Katz erinnern, ein litauischer Holocaust-Überlebender, der vor 80 Jahren den Todesmarsch mitgemacht hat. 2001 wurde das „Mahnmal zum Todesmarsch“ vor der Blutenburg errichtet, einer der 22 sichtbaren Erinnerungspunkte an den Todesmarsch der über zehntausend KZ-Häftlinge, die am Abend des 26. April 1945 das Lager Dachau zu Fuß in Richtung Süden verlassen mussten. Erschaffen hat sie der Bildhauer Hubertus von Pilgrim. Zwi Katz hat eindrucksvoll bei der Einweihung über Versöhnung gesprochen.
Geschichte des Gedenkakts
Seit dem Jahr 2017 veranstaltet das Kulturforum München-West eine Gedenkstunde an diesem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Es gibt Lesungen, Gedichte und stimmungsvolle Musik. Wir gedenken auch der Opfer des Todesmarsches, der vor 80 Jahren durch Obermenzing ging.
Jedes Jahr am 20. November findet seit 2016 eine Gedenkstunde auch am und im Pasinger Rathaus statt, wo ebenfalls diese Skulptur der beiden Bildhauerinnen, Mitglieder im Kulturforum München-West, zu finden ist.
Die letzten Zeitzeugen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft werden bald nicht mehr unter uns sein. Daher ist es wichtig, auf neue Art zu erinnern und so eine freiheitliche und friedliche Zukunft zu gestalten. Dazu dienen neben den schon vorhandenen Formen der individuellen und der kollektiven Erinnerung auch Formen der stadtteilnahen Erinnerung, insbesondere die Gedenkskulptur „Gebeugter leerer Stuhl“, deren bisherige Installation am Pasinger Rathaus und vor der Obermenzinger Kirche „Leiden Christi“ auf weitere Münchner Stadtbezirke und Kommunen ausgedehnt werden soll.
Dazu haben sich im Jahr 2022 unterschiedlichste Vertreter:innen der Münchner Stadtgesellschaft zusammengefunden und den gemeinnützigen Verein „Freundeskreis Gebeugter Leerer Stuhl e.V.“ gegründet.
Gaststätte „antica osteria“ in Paing, Nimmerfallstr. 48
Beim ersten KulturStammtisch im Neuen Jahr stellt sich eine Initiative vor, die sich auf die Fahne geschrieben hat: „Wir leben in einer offenen, freien, vielfältigen, sozialen und friedvollen Demokratie und wollen, dass das so bleibt!“. Dies ist das Motto des erst im letzten Jahr gegründeten „Bündnisses gegen Rechts“. Die Gründungsidee lautet: „Wir treten Rechtsextremisten und ihrem menschenverachtenden Gedankengut entschieden entgegen und lassen keine Aktivitäten rechtsextremer Gruppierungen, Parteien und Organisationen in München-Pasing zu. Rechtsextremes Gedankengut darf nie ohne Widerspruch bleiben!“ Unser Mitglied Christa Weigl-Schneider ist aktiv und in vorderster Front bei „Pasing ist bunt“ dabei. Die ehemalige Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Familienrecht setzte sich mt 55 Jahren zur Ruhe, ist aber immer noch in den unterschiedlichsten Organisationen engagiert. Für ihr „herausragendes ehrenamtliches Engagement in vielfältiger Weise“ wurde sie mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet. Lena Schneck, Mitglied im Bezirksausschuss BA 21, gehört zu den Initiatorinnen dieser parteiübergreifenden Initiative. Die beiden werden über die Inhalte von „Pasing ist bunt“, ihren Aktivitäten und Mitmachmöglichkeiten sprechen. Ihr Credo „Ein demokratisches und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion basiert auf unveräußerlichen Grundwerten, die mit rassistischen und nationalistischen Anschauungen unvereinbar sind. Menschen mit rechtsextremer Gesinnung sind die Totengräber unserer Demokratie.“
23. Januar 2025, 19 Uhr in der Gaststätte „antica osteria“ in Paing, Nimmerfallstr. 48. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Gäste sind herzlich willkommen.
Auf der Webseite von „Pasing ist bunt“ ist zu lesen:
Menschen mit rechtsextremer Gesinnung vertreten in ihrem Denken Ideologien der Ungleichwertigkeit von Menschen und deren Lebensumständen und Lebensleistungen. Sie verfolgen mit Hass und Hetze die Ausgrenzung von Menschen anderer Hautfarbe, Geschlechts, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität, materieller Situation, Behinderung und Beeinträchtigung. Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ideologie ist das Leitmotiv rechtsextremer Täter der in jüngster Vergangenheit. Sie verüben Anschläge auf Synagogen, Moscheen, Wohnhäuser und Menschen anderer Meinung oder anderer Identität. Hass und Hetze im Netz von Rechtsextremen spaltet unsere Gesellschaft, bedroht unsere Demokratie und zielt auf die Einschüchterung und Verunsicherung derer, die sich ihnen entgegenstellen. Hetze von Rechtsextremen gegen die Presse, Justiz, zivilgesellschaftlich engagierte Bürger:innen und Politiker:innen agiert verbrämt unter dem Deckmantel von Meinungsfreiheit.
Menschen mit rechtsextremer Gesinnung sind: rassistisch, revanchistisch, nationalistisch, antisemitisch, fremdenfeindlich, diskriminierend, homosexuellen -, trans*, inter*- feindlich und antifeministisch.
Donnerstag, 16.Januar 2025, 12 Uhr; fast ausgebucht
Kunsthalle München
Um 1900 traten junge visionäre Kunstschaffende in München dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Künstler:innen wie Richard Riemerschmid, Hermann Obrist oder Margarethe von Brauchitsch wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte. Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für die Kunst und das Design der Moderne. Mit Objekten aus Malerei, Grafik, Skulptur, Fotografie, Design und Mode beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt, wie aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
Samstag, 11.01. und Sonntag, 12.01.2025, jeweils 19:00 Uhr
Münchner Volkshochschule, Pasing, Bäckerstr. 14
Wie jedes Jahr beginnen wir auch 2025 mit dem ergreifenden Liederzyklus die „Winterreise“ von Franz Schubert.
Der Bariton Gerrit Illenberger, der vielen von Ihnen noch vom Liederabend mit Heine-Texten in guter Erinnerung sein dürfte, singt heuer die Winterreise, am Klavier begleitet von Gerold Huber.
Eintritt: 25€, ermäßigt für Mitglieder 20€, für Schüler und Studierende bis 30J. 5€, Kinder bis 14J. frei.
Einladung zum adventlichen Kulturstammtisch am Donnerstag, 5. Dezember 2024 in der Pasinger Fabrik um 17 Uhr
Wir wollen uns auch dieses Jahr wieder zu einem geselligen fröhlichen „Adventskränzchen“ treffen. Im letzten Jahr war es ja ein voller Erfolg und viele Mitglieder kamen. Am 5. Dezember wollen wir uns um 17 Uhr in der Pasinger Fabrik zusammensetzen, Plätze sind reserviert.
Auf regen Besuch und einen ungezwungenen Austausch beim adventlichen Kulturstammtisch freut sich die gesamte Vorstandsschaft. Wir hoffen, dass viele Alt- und Jung- Mitglieder auch heuer diese Gelegenheit des Miteinanders nutzen: kennenlernen, vernetzen, ratschen, Ideen austauschen, essen und trinken.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, einfach kommen. Gäste sind herzlich willkommen.
Das Kulturforum München-West veranstaltet in Kooperation mit der Stadtbibliothek Pasing am Samstag, 30. November um 17 Uhr wieder eine „Lomäus Barthaar Lesung“ für Jung und Alt mit und von Andy Kuhn. Der begnadete Geschichtenerzähler führt Klein und Groß auf fantastische Märchenreisen zum Staunen und Mitmachen. Der Autor und Schlagzeuger bringt seinen Zuhörern alle (un-) möglichen Percussioninstrumente mit. Mit der neuen „Geschichte vom viel zu kleinen Nussknacker“ erwartet uns ein Buch, das sich bestens zum Einstieg in die Weihnachtszeit eignet. Liebevoll illustriert von Cleophe Bambuch. Die Eltern oder Großeltern können mit den Kindern bei uns nach der Veranstaltung eine kleine Brotzeit vor Ort machen. Die Bücher von Andy Kuhn vermitteln wichtige Werte und regen die Fantasie an, stärken das Selbstvertrauen der Kinder, regen die Fantasie an. Für Kinder ab 3 Jahren, Dauer etwa eine Stunde. Der Eintritt ist frei, Anmeldung erbeten beim Kulturforum:einladungen@kulturforum-mwest.de. Oder bei der Stadtbibliothek: Persönlich vor Ort, telefonisch unter 089 233 372 65 oder per E-Mail an stb.pasing.kult@muenchen.de“.
Willkommen in Maushausen, hier wird das Anderssein zelebriert.: Die Maus mit dem längsten Barthaar der Welt, Lomäus Barthaar, ist eine ganz besondere Maus.Und sie liebt Weihnachten mehr als alles andere.In der „Geschichte vom viel zu kleinen Nussknacker” erwartet uns wieder etwas Besonderes. In Herrn Ludwigs Nussknacker-Manufaktur entstehen die schönsten, besten und stabilsten Nussknacker Europas. So stabil, dass dem Traditionsbetrieb droht, schließen zu müssen, da niemand mehr neue Nussknacker kauft. Herr Ludwig und sein treuer Mitarbeiter Blattgold sind ratlos. Kann es sein, dass schon Ende des Jahres die Pforten ihrer schönen Werkstatt für immer verschlossen bleiben müssen? Oder verhilft ihnen vielleicht ein viel zu mickrig geratener Nussknacker zu einem kleinen Weihnachtswunder? Da hat sicher die Maus ihr Barthaar im Spiel. In dem 2022 erschienenen Buch „Mausige Weihnachten“ will Lomäus auch seinem besten Freund, dem Wanderigel Lothar Stachelbart, der jedes Jahr an Weihnachten kurz aus seinem Winterschlaf erwacht, etwas Festtagsstimmung in seinen Bau bringen. Doch auf der Reise durch den Winterwald wird Lomäus von einem Schneesturm überrascht und findet Zuflucht bei unerwarteten neuen Freunden……
Man weiß nie, wo es hingeht im Leben, aber man weiß immer, wo man herkommt.
Vieles in dem warmherzigen, humorvollen Debütroman von Martina Bogdhan ist inspiriert von eigenen Erlebnissen der Autorin.
Äußerst kenntnisreich schreibt sie über Glück und Schrecken des Landlebens, man spürt die flirrende Hitze über dem Hopfenfeld, den Duft von frisch gebackenem Mühlenbrot.
Sie stellt den Blick auf das Stadt- und Landleben nicht als plumpe Gegensätze dar, sondern als gleichwertige Sichtweise.
Freuen Sie sich auf einen besonderen Abend mit Frau Bogdhan.
Die Lesung findet im Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11 statt und beginnt um 19 Uhr.
Der Eintritt beträgt 15 Euro für Mitglieder bzw. 18 Euro für Nichtmitglieder. Anmeldungen erbeten unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an: Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden – aber auch die demente Großmutter.
Maria fährt sofort zum Hof. Doch dort, vor der alten Mühle, erwartet sie neben der unermüdlich Äpfel schälenden Oma auch die Erinnerung an ihre Jugend zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten.
Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Sie eint die stille Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben …
Bei der nächsten KulturSoiree, eine Kooperation mit der Stadtbibliothek Pasing in deren Räumen, besuchen wir Nepal, das Land voller Kultur- und vor allem Naturschätze, mitten im Himalaya. Im „Land der Götter“, wie es auch genannt wird, liegen insgesamt acht der zehn höchsten Berge der Welt. Die atemberaubende Natur und mächtige Gebirge machen das Land daher zu einem wahren Mekka für Wanderer und Bergsteiger. Der Schwerpunkt unserer traditionellen KulturSoiree liegt aber bei der Schilderung von „Land und Leuten“, von uralten Traditionen und Mythen und vom Kastenwesen – eher Unwesen – und vielem mehr – vermittelt durch Literatur. Unser Mitglied Dr. Roswitha Schroeter, die das Land sehr gut kennt, wird aus ihrem kürzlich erschienenen Buch „Immer wieder Nepal“ lesen. Auch über „ihren Verein“, Carisimo e.V., wird sie sprechen, ein gemeinnütziger Verein, der seit 2007 Hilfsprojekte für Nepal initiiert und begleitet.
Danach gibt es eine nepalesische Kurzgeschichte aus dem Buch „Himalaya fürs Handgepäck, Geschichten aus Nepal“ zu hören, deren Autor der bekannte nepalesische Autor Shankar Lamichhane (1928 – 1976) ist.
Bei landestypischen kleinen Speisen ist dann Gelegenheit zum Austausch und Diskussion.
Die Veranstaltung in der Bäckerstraße 9 geht von 17 – 19 Uhr und kostet 12 Euro für Mitglieder bzw. 15 Euro für Nichtmitglieder. Gäste sind herzlich willkommen. Anmeldungen sind erforderlich, bitte bis zum 20. November beim Kulturforum München-West e.V., einladungen@kulturforum-mwest.de.
Dr. Roswitha Schroeter, Psychoterapeutin mit eigener Praxis, hat zusammen mit Birgit Geffke das Buch „Immer wieder Nepal“ geschrieben. “Für Felicitas und Caroline wird Nepal ihr Schicksal. Das Thema Adoption führt die beiden Frauen auf ihren gemeinsamen Weg. Während sie sich mit dem Land durch zukunftsweisende Hilfsprojekte immer enger verbinden, beschenkt es sie mit Abenteuern und Liebesgeschichten. Die beglückenden Momente, in denen sie Mentalitätsunterschiede überwinden und Fortschritte feiern, wiegen alle Hindernisse und Enttäuschungen auf. Als Reiseführer der besonderen Art verbindet der Roman unterhaltsam Landeskunde mit ganz persönlichen Stationen. So fängt er eine einzigartige Lebensweise mit ihren Gegensätzen aus Tradition und Moderne ein. Eine besondere Rolle spielen dabei Nepals Kinder – ihr Los und ihre Hoffnungen in der eigenen Heimat genauso wie ihre neue Zukunft im Westen. Fernab von Klischees macht dieses Buch Nepals Vielfalt erlebbar. Geschichte, Gesellschaft, Religion und Politik des Zwergstaats zwischen China und Indien prägen den Weg der beiden Protagonistinnen. Ihr tiefes Verständnis eröffnet einen etwas anderen Zugang zu einem faszinierenden Land. Eine unterhaltsame, sehr informative und geniale Mischung aus Roman und Sachbuch. Alles über Kultur, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Korruption, Adoption, Natur, Religionen, Ethnien im traumhaften Nepal”. So der Verlag.
2020 stellte Dr. Roswitha Schroeter beim Kulturstammtisch des Kulturforums München-West ihr Engagement für nepalesische Kinder vor. Dr. Rosie, wie sie liebevoll genannt wird, ehemals leitende Angestellte des Münchner Caritasverbands und heute freischaffende Psychotherapeutin, lernte durch wiederholte Aufenthalte in Nepal Land und Leute kennen.
Wie kam es dazu? Mit fünfzig Jahren flog sie nach Nepal, um dort als Alleinstehende ein Waisenkind zu adoptieren, ein achtjähriges Mädchen. Drei Jahre später wurde sie Adoptivmutter eines zweiten Kindes, eines zwölfjährigen Jungen. „Mein Leben bekam durch die Kinder eine neue Wende und einen völlig neuen Sinn“, so die Psychotherapeutin. Ihr ungewöhnliches Leben wurde 2012 in der Reihe Lebenslinien im Bayerischen Fernsehen unter dem Titel „Dr. Rosie und ihre Kinder“ ausgestrahlt.
Dhan Krishna wuchs als Waisenkind in Nepal auf und zählte in seinem Geburtsland als Kind zu den Ärmsten der Armen. Heute lebt er als Dhan Schroeter in München und arbeitet als Erzieher und Dolmetscher – und unterstützt Hilfsprojekte in seiner ursprünglichen Heimat. Mehr über sein Schicksal erfahren Sie unter https://jungeleute.sueddeutsche.de/tag/dhan-schroeder.
Alljährlich findet am 20. November unsere Gedenkveranstaltung am gebeugten leeren Stuhl von Blanka Wilchfort und Marlies Poss am Pasinger Rathaus statt.
Die Gedenk-Skulptur wurde 2015 am Pasinger Rathaus fest aufgestellt. Sie erinnert an die Jüdischen PasingerInnen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet, in den Selbstmord getrieben und ermordet wurden. Sie symbolisiert das Fehlen dieser Menschen, die keinen Platz in ihrer Gesellschaft mehr hatten.
Foto: Angela Scheibe-Jaeger
Nur sehr wenige überlebten die Shoah, den systematischen Massenmord der Nationalsozialisten an den Jüdinnen und Juden. In den frühen Morgenstunden des 20. November 1941, also vor 83 Jahren, verschleppte die Gestapo knapp 1.000 Menschen vom Güterbahnhof Milbertshofen per Zug nach Kaunas in Litauen, weil sie nach der rassistischen Definition der Nationalsozialisten als „jüdisch“ galten. Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft wurden sie dort am 25. November von der SS und ihren Helfershelfern ermordet. An diesem 20. November 1941 verlor die jüdische Gemeinde Münchens mit einem Schlag ein Viertel ihrer noch verbliebenen Mitglieder. Die 23 Opfer aus Pasing können Sie auf den drei Plakaten sehen.
Foto: privat
Für die Gedenkstunde haben wir uns das Thema „privilegierte Mischehe“ vorgenommen. Dankenswerter Weise stellt uns Dr. Andreas Heusler, Sachgebietsleiter für Zeitgeschichte, besonders für jüdische Geschichte, am Stadtarchiv München und Gründungsmitglied des Freundeskreises gebeugter leerer Stuhl, dieses Thema kurz vor.
Foto: Angela Scheibe-Jaeger
Auf weiteren Plakaten sehen sie die Geschichte der „jüdisch versippten“ Familie Kritzer, Doris Barth von der Geschichtswerkstatt wird sie Ihnen noch nahe bringen. Angela Scheibe-Jaeger beleuchtet kurz das Schicksal der Familien Marcus und Lanz. Die Plakate hat Almuth David, ebenfalls von der Geschichtswerkstatt, aus ihrem heimischen Depot geholt. Sie stammen von der Ausstellung in der Pasinger Fabrik im Jahr 2008.
Die Künstlerin Blanka Wilchfort wird den Freundeskreis gebeugter leerer Stuhl vorstellen und Evelyn Lang vom Kulturforum ein Gedicht vortragen „Gegen das Vergessen“. Die wundervolle musikalische Begleitung liegt wieder in den Händen des Klarinettisten Oliver Klenk.
Wir freuen uns, wenn Sie am Buß- und Bettag, dem Tag der Selbstreflexion und Rückbesinnung, zu unserer traditionellen Gedenkveranstaltung kommen.
Der Architekt und Verleger Franz Schiermeier stellt uns in seinem Vortrag im Rahmen der Wissenschaftsreihe den Baumeister und königlichen Oberbau- und Generaldirektionsrat Friedrich Bürklein vor. Eines seiner hiesigen Bauwerke befindet sich in Pasing – der „Bürklein-Bahnhof“, heute das Restaurant „Alex“. Schiermeier gründete 2003 Verlag mit Schwerpunkt zur Münchner Stadtgeschichte. Inzwischen sind ca. 150 Bücher erschienen. Davor war Schiermeier langjähriger Assistent an einem Architektur-Lehrstuhl der TU München.
Friedrich Bürklein (1813 – 1872) , ein Gärtner-Schüler, zählt zu den bedeutendsten bayerischen Architekten des 19. Jahrhunderts und war prägender Baumeister und Stadtplaner in München. Er wurde schon zu seinen Lebzeiten geliebt und gehasst für seinen neugotischen Stilmix, den „Maximilianstil“. Bekannt ist er als Erfinder dieses englisch inspirierten Baustils, in dem er auch die nach König Maximilian II. benannte Prachtstraße erbaut hatte. Als Gesamtheit besticht der Straßenzug durch seine formale Geschlossenheit. Hier befindet sich – neben vielen Wohnhäusern – in dem markanten Gebäude die heutige Regierung von Oberbayern. Höhepunkt ist das bekannte Maximilianeum, der heutigen Sitz des bayrischen Landtags. Davor machte Bürklein sich mit dem Bau des „Münchner Centralbahnhofs“ mit einer kühn konstruierte Bahnsteighalle einen Namen. Als Pionier der europäischen Bahnhofsarchitektur realisierte er daraufhin Verkehrsbauten in allen Regionen Bayerns. Zeitgleich zu diesem monumentalen Bahnhofsgebäude in München mit einer eindrucksvollen weitgespannten Holzkonstruktion entstand 1847 in dem damaligen Dorf Pasing das erste „richtige“ Bahnhofsgebäude. Ein solches ist durch die Einrichtung der Bahnlinie München– Augsburg und die Eröffnung einer Haltestation in Pasing im Jahr 1840 notwendig geworden, die alte Bretterbude hatte ausgedient. Bis zu seiner Sanierung 2010-2012 döste der „Bürklein-Bahnhof“, der 1874 von einem nebenstehenden Neubau in seiner Funktion ersetzt wurde, unter meterdickem Hausschwamm, Schimmel und Taubendreck im Dornröschenschlaf vor sich hin. Jetzt – erfolgreich vor dem Verfall gerettet – befindet sich dort die Gaststätte „Alex“ und die Gäste und Passanten erfreuen sich an dem schönen Backsteinbau in rötlich-ockerfarbigen Tönen mit moderater Dekoration und Streifenoptik.
Donnerstag, 14. November 2024, Beginn 19 Uhr, Ebenböck-Haus, Ebenböckstraße 11. Der Eintritt kostet für Mitglieder 12 €, für Nichtmitglieder 15 €. Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
Mit diesem Vortrag soll an einen fast vergessenen und von seinen Zeitgenossen schlecht behandelten und geschmähten Architekten erinnert werden. Zu seinen Lebzeiten wurde Bürklein in der Fachwelt für seinen Baustil oft hart kritisiert, die Nachwelt aber weiß seine wunderbaren Bauwerke sehr zu schätzen – sie gehören heute zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sein von ihm geprägter Stil trägt noch nicht einmal seinen Namen. Nur eine kleine Gasse nahe dem Regierungsgebäude hat seinen Namen bekommen.
Der Architekt Friedrich Bürklein hat eine Ehrenrettung verdientund soll aus der Versenkung geholt werden.
Veranstaltung der Unterkirche und des Kulturforum München-West e.V.
Vernissage am Freitag 25. Okt 2024, 19:00 Uhr
Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
»Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar« Diesen Satz von Paul Klee habe ich in abgewandelter Form auf meine Bilder angewendet: Das auf den ersten Blick Unsichtbare im Sichtbaren zu entdecken und zu extrahieren.
Die Ausstellung geht vom 26.10. bis 3.11.2024. Die Öffnungszeiten sind samstags von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V. Kuratoren: Irene Bauer-Conrad, Fabian Vogl
„Bei meinen täglichen Spaziergängen fiel mir auf, dass in den Farbsprühungen und Kritzeleien auf Parkbänken interessante Details zu erspüren sind, aus denen sich ein abstraktes Bild gewinnen lässt. Daraufhin wurde die Suche nach weiteren Bildquellen ausgeweitet. Diese fand ich auf Elektroverteilerkästen, in zerrissenen Aufklebern auf Müllboxen, auf Verkehrsschildern und Lichtmasten, sowie auf zerfetzten Plakat-wänden. Außerdem waren überraschende magische Bilder im Eis gefrorener Pfützen zu entdecken. All diese Fundstücke wurden mit der Kamera eingefangen, auf dem Computer die entscheidenden Ausschnitte extrahiert und diese farblich verstärkt.
Die Ergebnisse dieser »Foto-Malereien« werden nun in dieser Ausstellung vorgestellt.“
1936 geboren in Moringen, Niedersachsen 1951 – 1954 Schriftsetzer- und Buchdrucker-Lehre 1960 – 1962 Höhere Fachschule für das Graphische Gewerbe in Nürnberg mit Abschluss als Schriftsetzermeister 1964 Übersiedlung nach München 1964 – 1978 Hersteller in Münchener Buchverlagen 1978 – 1998 Werbeleiter im Deutschen Taschenbuch Verlag 1970 – 1972 Studium der informellen Malerei bei Prof. Rolf Cavael Seit 2011 Teilnahme an den Workshops von Irene Bauer-Conrad 2011 – 2013 Malkurse bei Gabriele Middelmann 2016 – 2020 Steinbildhauer-Kurse bei Rudolf Söllner
Klavierwerkstatt Kontrapunkt, Dorfstr. 39 (hinter dem Alten Wirt).
Der Zyklus der zehn Violinsonaten Beethovens gewährt einen einmaligen Einblick in die musikalische Entwicklung des Komponisten vom Frühwerk im Schatten Haydns und Mozarts über den Höhepunkt des „heroischen Stils“ bis an die Grenze des Spätwerks.
Die ARD-Preisträgerin des Jahres 2017 Sarah Christian, Violine, und die vielfache Preisträgerin Prof. Hisako Kawamura, Klavier, beenden nun diese spannende Reise durch die Schaffensperioden des Genies Beethoven mit einer Matinée, bei der die Violinsonaten
Nr. 3 in Es-Dur op. 12,3 von 1798/99,
Nr. 6 in A-Dur op. 30,1 von 1802 und
Nr. 7 in c-moll op. 30,2 ebenfalls von 1802
erklingen werden.
Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5.
Die drei Violinsonaten op.12 entstanden in den Jahren 1797/1798. Beethoven widmete die Sonaten seinem Lehrer Antonio Salieri, dem Antipoden Mozarts und damals unbestrittenen Platzhirsch des Wiener Musiklebens. Formal orientieren sich diese Sonaten am Vorbild Mozarts, sowohl in ihrer Dreisätzigkeit als auch in der dialogischen Anlage des musikalischen Ablaufs als Zwiegespräch zwischen Violine und Klavier. Und doch greift Beethoven mit diesen Violinsonaten weit über das zu seiner Zeit Erwartbare hinaus. Häufige Charakterwechsel, wuchtige Akkordschläge, rhythmische Verschiebungen und eigenwillige Modulationen sorgen für Irritation. Kein Wunder, dass die Allgemeine musikalische Zeitung 1799 in den Sonaten op. 12 „keine Natur, keinen Gesang“ erkennen konnte, sondern „eine Sträubigkeit, für die man wenig Interesse fühlt“ monierte. Recht hatte die zeitgenössische Kritik allerdings, wenn sie „ein Anhäufen von Schwierigkeit auf Schwierigkeit“ feststellte.
Die Violinsonate op. 12 Nr. 3 spiegelt diesen musikalischen Umbruch modellhaft wider: Vergleichsweise gefällige Themen im Kopfsatz, die – vor allem in der Durchführung – von rasenden Läufen in beiden Instrumenten unterfüttert und von starken rhythmischen Akzenten unterbrochen werden. Der nachfolgende langsame Adagio-Satz in seiner feierlich-expressiven Grundstimmung trägt unverkennbar vorromantische Züge und verweist auf spätere musikalische Utopien Beethovens, z.B. in der „Pathétique“-Klaviersonate und im langsamen Satz des 4. Klavierkonzerts. Das abschließende Rondo mit seinem betont rhythmischen Contretanz-Thema und seinen trotzig-aufbegehrenden Sforzato-Schlägen stürmt in einem wilden Fugato seinem Ende zu.
Die Werkgruppe der drei Violinsonaten op. 30 entstand 1802 in einer Zeit der tiefen persönlichen Krise, als Beethoven seine beginnende Schwerhörigkeit im „Heiligenstädter Testament“ voller Verzweiflung beklagte und sich endgültig von der Bewunderung Napoleons löste, wie seine Widmung dieser drei Sonaten an Zar Alexander I. zeigt.
Im kompositorischen Prozess des Übergangs zum „neuen Stil“, wie Beethoven selbst seinen monumentalen Kompositionsstil nannte, wirkt die Violinsonate op. 30 Nr. 1 wie eine Fermate. Sie hat insgesamt eine ruhige, manchmal geradezu lyrische Grundstimmung, so schon im 1. Satz mit seinem nachdenklichen Haupt- und seinem walzerartigen Nebenthema, mehr noch im wunderbar ruhigen, ausdrucksvollen langsamen Satz. Den Finalsatz fügte der Komponist nachträglich an, nachdem er den ursprünglich für diese Sonate komponierten Satz zum Finale der „Kreutzersonate“ Nr. 9 op. 47 bestimmt hatte. Dieser neue Schlusssatz, ein Variationensatz mit sechs höchst abwechslungsreichen Variationen, vereinigt in sich die unterschiedlichsten stilistischen Charaktere, darunter eine besonders eindrucksvolle kontrapunktische Moll-Variation. Der zeitgenössische Rezensent der Leipziger „Allgemeinen musikalischen Zeitung“ hielt diesen Satz für „nicht ganz gelungen“. Beethoven schrieb darauf in einem Brief an seinen Verleger von den „Leipziger Ochsen“, die „gewiss niemand durch ihr Geschwätz unsterblich machen, so wie sie auch niemand die Unsterblichkeit nehmen werden“.
Die Violinsonate op. 30 Nr. 2 bildet in der Werkgruppe op. 30 den Höhepunkt. Denn sie nähert sich nicht nur in der viersätzigen Anlage dem symphonischen Vorbild an, sondern markiert auch stilistisch deutlich den Schritt zur „heroischen“ Tonsprache, wie sie der Komponist in der 1802/1803 entstandenen Eroica-Symphonie voll entfaltete. Auf den ersten Satz mit seinen großen Spannungsbögen vom geheimnisvollen Klavier-Tremolo bis zum mitreißenden, vorwärtsstürmenden Marschrhythmus, seinen wuchtigen Akkordschlägen und der groß angelegten Coda folgt ein erhaben anmutendes, arkadisches Adagio cantabile. Das tänzerische Scherzo überrascht durch vertrackte Synkopen und rhythmische Verschiebungen, ehe der vehement vorwärtsdrängende Finalsatz mit seinem markanten Haupt- und dem beschwingten Seitenthema nach einer gewaltigen Presto-Stretta seinem Ende entgegenjagt.
Die 1990 in Augsburg geborene Sarah Christian schloss ihr Studium am Mozarteum Salzburg als 20-jährige mit höchster Auszeichnung ab und setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo sie als Assistentin einen Lehrauftrag hatte. Seit 2013 ist sie Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Als gefragte Solistin arbeitete sie bereits mit renommierten Dirigenten und Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin und dem BBC Symphony Orchestra zusammen und konzertiert auf den Bühnen Europas, Chinas, Japans und Südamerikas. Dabei nutzt sie immer wieder die Möglichkeit, selbst vom Pult aus zu leiten. Sarah Christian ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Sie wurde u.a. mit der Yehudi-Menuhin-Medaille und der Szymon-Goldberg-Medaille ausgezeichnet und erspielte sich beim ARD-Musikwettbewerb 2017 den 2. Preis (bei Nichtvergabe des 1. Preises). Auch kammermusikalisch ist sie aktiv, z.B. beim Schleswig-Holstein-Festival oder den Schwetzinger Festspielen.
Hisako Kawamura, geboren in Japan und aufgewachsen in Deutschland, wurde musikalisch geprägt von der japanischen und europäischen Kultur. Im Verlauf ihrer Studien lernte sie die slawische Musik schätzen. Seit ihrer von der Kritik mit Begeisterung aufgenommenen Debut-CD mit Werken u.a. von Sergei Prokofiew hat sie zahlreiche CDs bei verschiedenen Labels eingespielt, darunter z.B. Sony. Hisako Kawamura ist vielfache Preisträgerin renommierter Wettbewerbe, z.B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Concours Géza Anda in Zürich, des Europäischen Chopin-Wettbewerbs in Darmstadt und des Concours Clara Haskil in Vevey. Sie wurde von vielen internationalen Orchestern eingeladen und konzertierte unter anderem mit der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem City of Birmingham Orchestra. 2015 wurde sie als Professorin an die Folkwang Universität der Künste in Essen berufen, wo sie bereits seit 2011 unterrichtete.
Radoslav Ganev ist am 17. Oktober 2024 Gast beim Kulturstammtisch im „Alten Wirt von Obermenzing“ und stellt den Verein „RomAnity“ vor.
Am 17. Oktober haben wir beim Kulturstammtisch Radoslav Ganev, den Gründer und Ideengeber des Vereins RomAnity – eine Mischung aus „Rom“ und „Humanity“ – zu Gast. Er wird uns über alles informieren, was wir über Sinti und Roma wissen wollen, und gibt Einblicke in die Lebens- und Gedankenwelt dieser Bevölkerungsgruppe. Auch zeigt Ganev, wie vielfältig das Leben von Sinti und Roma ist. Er kennt als ethnischer Rom selbst die Situation, seine Herkunft verheimlichen zu müssen, und möchte, dass Sinti und Roma in der Gesellschaft sichtbar werden. Sein großes Ziel ist es, Vorurteile gegenüber Sinti und Roma abzubauen, die oftmals noch ausgegrenzt und benachteiligt werden. „Sie leben seit mehr als 600 Jahren in Deutschland und trotzdem denken viele, dass sie nicht dazugehören. Der Blick auf diese Minderheitengruppe ist immer noch getrübt durch Vorurteile, die mit der heutigen Lebensrealität der Menschen nichts zu tun haben“, so Ganev, der sie mit seinen Aktivitäten aus dem Schattendasein rausholen will.
Der Politikwissenschaftler ist Geschäftsführer von Lichterkette e.V., Hochschul-Dozent und hat den Studierendenverband der Sinti und Roma in Deutschland gegründet. Eines seiner Hauptthemen ist die Entstehung und Manifestierung von Antiziganismus, den er an dem Abend näher beleuchten wird. Auch wird Ganev Kunst- und Kulturschaffende sowie andere großartige Persönlichkeiten dieser Minderheitengruppe vorstellen.
Wir treffen uns um 19 Uhr im Festsaal des „Alten Wirt von Obermenzing“. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen. Es empfiehlt sich schon vorher zu kommen und zu essen, ehe der Vortrag beginnt.
Mit neun Jahren kommt 1995 Radoslav Ganev aus Bulgarien mit seiner Mutter nach Deutschland, sie sind Roma. Aber das soll keiner wissen – die Mutter hat ihm verboten darüber zu sprechen („Sag auf keinen Fall irgendjemandem, dass du Rom bist.“) – und lange bleibt das so. Ganev macht Abitur in Trier, studiert Politikwissenschaft in Bamberg und arbeitet im sozialen Bereich. Mit über dreißig Jahren entschließt er sich, seine ethnische Herkunft nicht mehr länger zu verschweigen.„Ich würde mir wünschen, dass sich keiner wegen seiner Gruppenzugehörigkeit verstecken muss“, sagt Radoslav Ganev. Er selbst nennt sich heute „gebürtiger Bulgare, eingebürgerter Deutscher, ethnischer Rom – und Mensch“. Dass er sich selbst als Rom bezeichnet, dafür hat der 34-Jährige fast 32 Jahre gebraucht. Heute will er ein Vorbild für andere sein. „Nur wer sich zeigt, kann andere Bilder schaffen.“ Es gehe darum, andere Bilder zu zeigen als Elend, Armut und Kriminalität, die immer nur antiziganistische Vorurteile schürten. Ganev will die Menschen dort abholen, wo sie stehen und ein Gesprächs- und Informationsangebot schaffen. Unter anderem erklärt er, warum „das Z-Wort“, an dem sich viele Debatten entladen, nicht benutzt werden sollte.
Ganev: „Zigeuner ist nicht nur ein Wort. Es ist ein Messer. Es sticht ins gesellschaftliche Bewusstsein und erinnert daran, dass man anders ist, anders sein muss. Es ist ein Stempel. Es deklariert als Angehöriger einer unerwünschten Gruppe. Es ist eine Beleidigung, weil der gesellschaftliche Sprachgebrauch es zu einer gemacht hat. Es ist Fremdbestimmung, weil sich die Gruppe diesen Namen nicht selbst gegeben hat“.„Romanity“ ist schon begrifflich die simple Aussage, die das Projekt treffen will: Eine Mischung aus „Rom“ und „Humanity“, Mensch, Menschheit, Menschlichkeit. Auf Romanes, der Sprache der Roma, heißt Rom schlicht „Mensch“, die weibliche Form ist Romnija. Ganev will zeigen, dass Sinti und Roma Menschen wie alle anderen sind. Und eben auch keine homogene Gruppe. Wie sehr diese Annahmen in Deutschland immer noch nicht selbstverständlich sind und wie wenig die Mehrheitsgesellschaft über die Minderheit wissen will, zeigt auch Ganevs eigene Geschichte. Und die seiner Mutter, mit der es anfangs ein „Übereinkommen“ zwischen ihr und dem kleinen Jungen gegeben hat. Ein Übereinkommen des Verschweigens aufgrund ihrer eigenen Ausgrenzungserfahrungen: „Sag auf keinen Fall irgendjemandem, dass du Rom bist.“ Und diese Strategie ging auf: „Wahrscheinlich hätte ich es sonst nicht so weit geschafft“, sagt Ganev heute. „Ich habe lange gebraucht, um zu erkennen, dass ich mutiger sein muss“. Heute lebt er mit seiner Frau und Tochter in München und ist gefragter Gesprächspartner mit seiner Mission, Sinti* und Roma* in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Antiziganismus „Stimmen der Stärke“ zu ermöglichen. „Roma* und Sinti* sollen nicht mehr nur Ziel von Vorurteilen und Ausgrenzung sein, sondern als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft anerkannt werden“.
Wenn Sie sich vorab informieren möchten: Suchen Sie im Internet z.B. nach Planet Wissen bei ARD-alpha und speziell der einstündigen Sendung vom 17.10.2022. Hier spricht auch Radoslav Ganev.
Auch in München wurden die Sinti und Roma verfolgt, wie die beiden Bücher dokumentieren.
Das Quartett HANA und Junhyung Kim (Klavier) spielen Werke von Joseph Haydn, Erwin Schulhoff und Dimitri Schostakowitsch
Der Gedanke, Kompositionen ausgehend von den Lebensumständen ihrer Schöpfer und den politischen Strömungen ihrer Zeit zu interpretieren, ist ebenso naheliegend wie problematisch. Denn die Gestalt großer Musik ist eben nicht allein abhängig von den Verhältnissen, sondern tritt ihnen autonom gegenüber. Allerdings wäre es töricht, die biographischen und soziopolitischen Einflüsse bei der Deutung von Kompositionen ganz außer Betracht zu lassen. Kammermusik in Pasing eröffnet die Spielzeit 2024/2025 mit einem Programm, das es den Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, dem Spannungsverhältnis zwischen Biographie, Politik und autonomem Gestaltungswillen am Beispiel dreier paradigmatischer Kompositionen nachzuspüren.
Das Streichquartett C-Dur op. 74 Nr. 1, Hob. III:72 von Joseph Haydn, die Fünf Stücke für Streichquartett von Erwin Schulhoff und das Klavierquintett g-Moll op. 57 von Dimitri Schostakowitsch zeigen, auf welch unterschiedliche Weise die Komponisten mit diesem Spannungsverhältnis umgegangen sind. Das junge und mehrfach ausgezeichnete Quartett HANA hat sich für diesen Kammermusikabend mit dem ebenfalls preisgekrönten und international erfolgreichen Pianisten Junhyung Kim zusammengetan.
Eintritt: 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5.
Joseph Haydn (1732 – 1809), Streichquartett op. 74 Nr. 1: die Verteidigung der Leichtigkeit des Seins
Haydn schrieb seine sechs späten Streichquartette op. 71 und 74 nach Rückkehr von seiner triumphalen eineinhalbjährigen Englandreise im Jahr 1793 in Wien. Die Französische Revolution hatte mit ihrem Terrorregime ihren Höhepunkt erreicht, König Louis XVI und seine Frau Marie Antoinette starben unter der Guillotine, Europa versank für mehr als 20 Jahre in Kriegen, denen Millionen Menschen zum Opfer fielen.
Scheinbar unberührt davon schuf Haydn ein heiteres, unbeschwertes Werk mit eingängigen und tänzerischen Themen, schlichter, volkstümlicher Melodik und einem spektakulären wilden „Volksmusik“-Finale. Bei genauerem Hinhören fallen jedoch die musikalischen Widerhaken und Störfeuer auf, die der Komponist zielgerichtet gesetzt hat, um allzu selbstgewisse Hörgewohnheiten zu untergraben. Diese kontrollierte Verunsicherung wird schon in den einleitenden Akkordschlägen deutlich, die eher den Schluss als den Beginn einer Komposition markieren. Es folgen in allen Sätzen überraschende und kühne Modulationen, dynamische Variationen, rhythmischen Verschiebungen und ein virtuoses Finale. Kein kompositorischen „Business as usual“, sondern ein verhalten optimistischer Aufbruch in eine neue, unbekannte Zeit. Und Kammermusik, nicht geschrieben für intime Aufführungen in Adelspalais, sondern in öffentlichen Abonnement-Konzerten für ein selbstbewusstes bürgerliches Publikum, wie es Haydn in England kennengelernt hatte.
Erwin Schulhoff (1894 – 1942), Fünf Stücke für Streichquartett: der Tanz auf dem Vulkan
Schulhoff, in Prag als Kind einer deutsch-jüdischen Familie geboren, war einer der vielseitigsten, kreativsten und originellsten Komponisten der Zeit zwischen den Weltkriegen. Ein Rebell und Provokateur, der heute so gründlich vergessen ist, dass nicht einmal eingefleischte Klassik-Fans seinen Namen kennen – Folge der Verfemung und Verfolgung durch Nazi-Deutschland. Mitte der 1920er Jahre gehörte er zu den bekanntesten Komponisten der avantgardistischen Musikszene. Auf internationalen Festivals für Neue Musik feierte er Triumphe, Paul Hindemith brachte einige seiner Kammermusikwerke zur Uraufführung. Bereits als Siebenjähriger wurde er von Antonín Dvořák gefördert. Mit zehn kam er an das Prager Konservatorium, vier Jahre später nahm ihn Max Reger in seine legendäre Leipziger Kompositionsklasse auf und 1913 erhielt er Unterricht bei Claude Debussy in Paris. In den frühen Zwanziger Jahren tauchte er als freischaffender Musiker in Berlin und Dresden tief in die künstlerische Avantgarde ein, lernte den Maler George Grosz und seinen dadaistischen Kreis kennen, veranstaltete „Fortschrittskonzerte“ und tanzte sich in den Nächten durch die Jazz-Clubs. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Prag setzte er sich für die Zwölftonmusik und die Vierteltonmusik ein, nahm aber auch tschechische Musiktraditionen auf und verband sie zu seinem ganz eigenen Klangkosmos. Schulhoff schrieb Kammermusik, eine Oper, ein Ballett, Symphonien, ein Jazzoratorium, Lieder und Solokonzerte. Als glühender Sozialist vertonte er 1930 das Kommunistische Manifest als Kantate im Stil des sozialistischen Realismus. Seine große Liebe aber galt dem Tanz und dem Jazz. In einem Brief an den Komponistenkollegen Alban Berg schrieb er: „Ich habe eine außerordentliche Leidenschaft für modische Tänze, und es gibt Zeiten, da gehe ich Nacht für Nacht tanzen allein aus Begeisterung für den Rhythmus und aus unbewusster Sinnlichkeit…“.
Schulhoff, der die sowetische Staatsbürgerschaft beantragt und 1941 erhalten hatte, starb im August 1942 auf der Festung Wülzburg bei Weißenburg in Mittelfranken, wo er als ausländischer Staatsangehöriger interniert war, an Mangelversorgung und Tuberkulose. Am 13. Juni 1941 hatte er gültige Einreisepapiere in die Sowjetunion in der Hand. Der Überfall Hitler-Deutschlands auf den Sowjetstaat neun Tage später verhinderte die rettende Ausreise.
Mit den Darius Milhaud gewidmeten, 1924 entstandenen Fünf Stücken für Streichquartett gelang Schulhoff der Durchbruch in der Neue-Musik-Szene. Es sind Tanzsätze in dem für ihn typischen farbigen, rhythmisch-motorischen Stil – höchst vergnügliche und immer wieder überraschende Burlesken. Im ersten Satz wird die Wienerische Walzerseligkeit karikiert. Ihm folgt eine delikat beginnende Serenade, die jedoch alsbald grotesk dekonstruiert wird. Der dritten Satz ist eine Humoreske über traditionelle tschechische Tanzmusik. Überraschend einfühlsam, ja zärtlich kommt der anschließende Tango daher, und mit dem abschließenden „Alla Tarantella“ enden die Fünf Stücke in einem einzigen, mitreißend-stampfenden Wirbel.
Dimitri Schostakowitsch (1906 – 1975), Klavierquintett op. 57: Ringen um Klarheit und Wahrheit
Das 1940 entstandene Klavierquintett op. 57 hat seinen Schöpfer vor den Fängen der stalinistischen Terrormaschinerie bewahrt. Vier Jahre zuvor war in der „Prawda“ ein vernichtender Artikel über seine Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ erschienen, den Stalin nach Besuch der Oper am Vortag lanciert hatte. Der Vorwurf des „Formalismus“, also der westlich-dekadenten Abkehr von den Grundsätzen des sozialistischen Realismus, war buchstäblich lebensgefährlich. Werke des Komponisten kamen auf den Index, Schostakowitsch wurde in die Geheimdienstzentrale Lubjanka vorgeladen und vom Geheimdienst NKWD verhört. Mit der Komposition seiner „linientreuen“ 5. Symphonie konnte sich der Komponist 1937 dem schlimmsten Druck entziehen. Aber erst das Klavierquintett führte zu seiner vollständigen Rehabilitation. Die Uraufführung wurde ein riesiger Erfolg; Schostakowitsch erhielt den Stalinpreis 1. Klasse, verbunden mit einem Preisgeld von 100.000 Rubel, und wurde mit dem Rotbannerorden geehrt. Die Uraufführungskritik in der Prawda war ein Lobgesang auf die Rückkehr zur sowjetischen Ästhetik – ein geradezu groteskes Missverständnis, das dem Komponisten nach dem Krieg den Vorwurf des Opportunismus einbrachte.
Zu Unrecht, denn gerade beim Klavierquintett op. 57 tritt der Komponist der politischen Instrumentalisierung seiner Musik durch den Rekurs auf Johann Sebastian Bach entschieden entgegen. Sorgfalt des Notensatzes, Klarheit und Struktur des Aufbaus, Schlichtheit des thematischen Materials und Innigkeit des Ausdrucks sind die Wesensmerkmale des Werks, das eine ganz eigentümliche Würde ausstrahlt.
Die Komposition beginnt mit einer machtvoll präludierenden Klavier-Einleitung, die von einem intensiven Streichersatz aufgenommen und im Dialog mit dem vorwärtstreibenden Klavier dramatisch gesteigert wird. Das nachfolgende Adagio entwickelt sich aus einer zarten Fuge in den Streichern, die vom Klavier in einen Verzweiflungsausbruch verwandelt wird und schließlich in einem entsagungsvoll-resignativen Trauergestus versinkt – wohl das innere Zentrum des ganzen Werks. Im völligen Kontrast dazu steht das kraftmeierische Scherzo mit seiner karikaturhaft übertriebenen hämmernden Rhythmik. Im Intermezzo werden die Emotionen wieder geglättet und gewissermaßen reflektiert, ehe das Werk mit dem optimistischen Finalsatz schließt.
Das Quartett HANA mit Gyurim Kwak und Fuga Miwatashi (Violinen), Simon Rosier (Viola) und Tzu-Shao Chao (Violoncello) gründete sich 2019 an der Münchner Musikhochschule und studiert aktuell in der Quatuor Ébène Academy sowie bei Prof. Hariolf Schlichtig und Prof. Eberhard Feltz. Das Quartett konnte bereits mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben erringen. Im Jahr 2020 gewann das Quartett den 3. Preis beim Felix Mendelssohn Bartholdy Wettbewerb. Beim ARD Musikwettbewerb 2022 erhielt es den ”Förderpreis Jeunesses Musicales Deutschland“ und beim renommierten Internationalen Carl Nielsen Kammermusikwettbewerb in Kopenhagen 2023 den 3. Preis.
Junhyung Kim wurde 1997 in Seoul geboren und erhielt im Alter von zehn Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Derzeit studiert er Klavier bei Antti Siirala an der Hochschule für Musik und Theater München. 2017 gewann er beim ARD Musikwettbewerb den Sonderpreis der Mozart-Gesellschaft. 2022 erspielte er sich beim ARD Musikwettbewerb den 2. Preis. Im folgenden Jahr gewann er den 3. Preis beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb. Er ist Preisträger weiterer internationaler Wettbewerbe und gibt Recitals in Europa, den USA und Südkorea. In Deutschland ist er mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin und dem Münchener Kammerorchester aufgetreten.
Häuser der Villencolonie I in der Fritz-Reuter-Straße: „aus dem Büro August Exter“
Treffpunkt am Wensauerplatz in Pasing
Foto: Angela Scheibe-Jaeger
Angela Scheibe-Jaeger zeigt bei einer Führung durch die Fritz-Reuter-Straße in Pasing-Obermenzing diverse Villen als „Wahrzeichen des Stadtteils“, dem diesjährigen Motto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zum Tag des offenen Denkmals. Die Straße, die vom Wensauer Platz zum Würmkanal führt, wurde ab 1892 im Rahmen der Entwicklung der ersten Villencolonie Pasing von dem Architekten August Exter angelegt. Bereits in den frühen 1890er Jahren war sie in ganzer Länge relativ geschlossen bebaut. Die Straße weist 16 Einzeldenkmäler aus und steht insgesamt unter Ensembleschutz. Hier sind neben „Exter-Villen“ in unterschiedlichen Stilen auch Häuser anderer Architekten aus der Entstehungszeit und etwas später zu sehen. Sie lernen die zahlreichen Stilelemente kennen, die charakteristisch für die Bauten des ausgehenden Historismus sind und haben die Gelegenheit, drei Gebäude besonders in Augenschein zu nehmen.
Treffpunkt ist am Pasinger Wensauer Platz beim Trafohäuschen um 15.00 Uhr, Dauer ca. 1,5 Std., Teilnahme frei, ohne Anmeldung. Mit ÖPNV gut zu erreichen, Einkehrmöglichkeiten in der Nähe. Für Rollis geeignet. Die Führung findet bei jedem Wetter statt.
Foto: Angela Scheibe-Jaeger
Aus der „Liste der Baudenkmäler“: „Die Fritz-Reuter-Straße wurde ab 1892 angelegt und bereits in den 1890er Jahren in ganzer Länge relativ geschlossen mit kleinen Villen bebaut, von denen die meisten im Heimatstil gehalten waren und der Straße den Giebel zuwandten. Die meisten Häuser wurden stark verändert und bereits in den folgenden Jahrzehnten vergrößert. Nach 1945 entstanden wenige neuere Bauten zwischen den alten Häusern“.
Wir haben bei der Führung die Gelegenheit, das denkmalgeschützte Anwesen Orthstraße Ecke Fritz-Reiter-Straße vom Garten aus näher zu betrachten. Die „stattliche Landhausvilla“, (Denkmalliste: „Landhausstil, mit Erker und Balkonen, 1893 aus dem Büro August Exter“) hat eine lange und wechselvolle Geschichte, der Hauseigentümer wird uns davon berichten.
Foto: Angela Scheibe-Jaeger
Zwei weitere Häuser in der Fritz Reuter Straße können wir ebenfalls genauer unter Augenschein nehmen.
– Aus der Denkmalliste: „Das Gebäude Fritz-Reuter-Straße 26 wurde 1894 errichtet. Die kleine Villa, die zur Frühbebauung der Villenkolonie Pasing I gehört, ist ein geschütztes Baudenkmal. Der zweigeschossige Krüppelwalmdachbau, mit seitlichem Eckturm und Spitzhelm, Holzbalkon und Zierfachwerk wurde nach Plänen des Architekturbüros August Exter im Heimatstil errichtet. Das Haus erhielt 1966 eine eingeschossige Erweiterung an der Rückseite“.
– Haus Nr. 24 steht wegen diverser Umbauten nicht mehr unter Denkmalschutz, unterliegt aber dem Ensembleschutz. Es ist auch aus dem Büro August Exter. Eine Architektin wird uns Einblicke geben.
Am Donnerstag, 22. August wollen wir uns um 17 Uhr zum geselligen Beisammensein im Biergarten treffen. Auf regen Besuch und einen ungezwungenen Austausch freuten sich – wie jedes Jahr – die KollegInnen des Vorstands.
Wir hoffen, dass viele Alt- und Jung- Mitglieder, aber auch gerne Gäste, diese Gelegenheit des „Miteinanders“ nutzen. Es gibt kein Thema, nur gute Gespräche zum besseren Kennenlernen, Vernetzen, Ratschen, Essen und Trinken……..
Im „Alten Wirt von Obermenzing“ werden wir Plätze reservieren. Bei schönem Wetter sind wir im Biergarten unter schattigen Kastanien, bei Regen drinnen in der „Kirchenstube“.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, einfach kommen! Bus 143 und 160. Gäste sind herzlich willkommen.
Über 600 Jahre Alter Wirt von Obermenzing: Der historische Gasthof „Zum Alten Wirt“ wird in einer Urkundenaufstellung von 1676 dergestalt erwähnt, dass er bereits im Jahre 1417 an einen neuen Besitzer übergeben worden war. Damit ist er das älteste Gasthaus auf heutigem Münchner Stadtgebiet!
Die Entstehung verdankt die Tafernwirtschaft sicherlich ihrer geographischen Lage direkt neben der Dorfkirche St. Georg und der ehemaligen Würmfurt an der alten Landstraße von München über Obermenzing und Lochhausen nach Fürstenfeldbruck und Augsburg.
Die heutige Gestalt der Wirtschaft, die nahezu unverändert die Jahrhunderte überstanden hatte, wurde in den Jahren 1589/90 geschaffen.
Zur damaligen Zeit war der „Alte Wirt“ noch das größte Bauerngut mit über 200 Tagwerk Grund, verteilt von Obermenzing bis Aubing, Augustenfeld, Günding und Pasing.
Nach einer wechselvollen Geschichte mit vielen kurzzeitigen Besitzern bzw. späteren Eigentümern konnte im Jahre 1985 das Bauunternehmerehepaar Inge und Max Kerscher das Anwesen käuflich erwerben und von Grund auf sanieren. So sind die Jagdstube, die Kirchenstube, das Gewölbe und letztendlich der große Bauernsaal im Obergeschoss entstanden und renoviert worden.
In letzter Zeit wurde der rückwärtige Stadel saniert und der Biergarten nach Süden auf 600 Plätze vergrößert. Auch der Rest der Maibaumwiese gegenüber dem Gasthaus konnte wieder dem Wirtshausbesitz zugefügt werden, sodass der Parkplatz und der Standort des Maibaums für alle Zeiten gesichert sind.
Die Archäologische Staatssammlung (ASM) am Englischen Garten wurde nach umfangreicher Generalsanierung am 17. April 2024 wieder eröffnet – nach 8 Jahren Generalsanierung erscheint sie nun im neuen Gewand!!!
Willkommen in der neuen Welt der Archäologie!!! Archäologie ist relevant – auch für unsere Gesellschaft! Denn sie zeigt, welches Verhältnis Mensch und Umwelt in der Vergangenheit hatten, und schlägt damit eine Brücke ins Jetzt: Was gestern noch Geschichte, ist morgen schon Archäologie!!
Die Führung ist bereits ausgebucht.
Die ASM gehört zu den bedeutendsten Archäologiemuseen in Europa.
Ein Highlight ist die zum Englischen Garten hin ausgerichtete öffentliche Dachterrasse mit Gastronomie!!
Die Archäologische Staatssammlung (ASM) am Englischen Garten wurde nach umfangreicher Generalsanierung am 17. April 2024 wieder eröffnet – nach 8 Jahren Generalsanierung erscheint sie nun im neuen Gewand!!!
Die ASM gehört zu den bedeutendsten Archäologiemuseen in Europa.
Die Präsentation der frühen Menschheitsgeschichte, von der Altsteinzeit bis zu Beginn des Mittelalters ist zukünftig mit moderner Medientechnik lebendig erlebbar: Zwei, sich einander ergänzende, aber unabhängig voneinander begehbare, barrierefreie Rundgänge „Abenteuer Archäologie“ und „Das begehbare Archiv“ geben Einblick in die Kulturentwicklung Bayerns. Der Weg durch die Vergangenheit beginnt mit Zeugnissen aus dem nomadischen Leben der ersten Steinzeitmenschen und reicht bis zu den ersten Stadtbewohnern und Relikten der Neuzeit!
Das architektonische Konzept des spanischen Büros Nieto Sobejano Arquitectos macht das Museum neu erlebbar: neben einer unterirdischen, stützenfreien Sonderausstellungshalle, einem neu akzentuierten Haupteingang und einem lichtdurchfluteten Foyer mit Museumsbar und Shop gibt es einen neuen Treppenhauskubus, der alle Museumsebenen barrierefrei erschließt. Ein Highlight ist die zum Englischen Garten hin ausgerichtete öffentliche Dachterrasse mit Gastronomie!!
Der Jugendstil in München umfasst eine Epoche der Offenheit für neue Trends. In Schwabing lebten zur Jahrhundertwende zahlreiche Künstler, Schriftsteller und Kabarettisten. Hier fanden sie Verlage und Zeitungen, die ihre Gedanken, Bilder und Satire veröffentlichten. In Cafés, in Malschulen, Werkstätten und Bars entwickelte sich liberales bis zu bissigem Gedankengut – alles war möglich, war es auch erlaubt? Architekten und Kunsthandwerker wurden hier voneinander inspiriert und fanden genau hier auch die Bauherren, die offen für die Münchner Sezession waren.
Die Führung ist bereits ausgebucht.
Ein Spaziergang zu einigen wunderbaren Bauwerken dieser Zeit kombiniert mit Geschichten aus dieser aufregenden Epoche Münchens. Erleben Sie das Viertel und seine schönen Seiten auf einem Stadtspaziergang mit vielen Ein- und Rückblicken.
Die Tour beginnt an der U-Bahn-Station „Münchner Freiheit“. Oben angekommen, steht man fast direkt vor einem prachtvollen Werk des Jugendstil-Architekten Martin Dülfer, in dem er auch selbst gewohnt hat.
Der kurze Weg durch die Kaiser- und die Wilhelmstraße ist fast jugendstilfrei, aber das nächste Ziel, die Ainmillerstr. hat es dafür in sich. Hier reihen sich die auffallenderen Häuser dieser Stilrichtung u.a. steht hier eines der schönsten und meistfotografierten Jugendstilhäuser Münchens. Seine blaugoldenen Verzierungen und die altägyptisch anmutenden Köpfe an den Fensterbögen sieht man immer wieder abgebildet. Übrigens: In diesem Teil der Ainmillerstraße wohnten einige Jahre lang Wassily Kandinsky und Paul Klee.
In der Römerstraße trifft ägyptisch auf griechisch: das imposante Gebäude mit seinen roten säulenartigen Ornamenten, den golden verzierten Pharaonen-gesichtern. Gleich daneben bietet das Haus mit der Nummer 15 ein weiteres farbenfrohes Highlight unserer Tour. In der Römerstraße hat übrigens fast jedes Gebäude Jugendstilelemente.
Weiter geht die Tour durch die Franz-Joseph-Straße: gemusterte Säulen und blaue Balkone; sehenswerte Dachgiebel; eine Glastür mit einem grün-lila Metallrahmen; einen kleinen Blick auf einen verwunschenen Garten im Innenhof – es ist schon beeindruckend wieviel Jugendstil, wie viele Persönlichkeiten, wieviel Geschichte hier zu erfahren sind.
Das herrschaftliche Haus in der Friedrichstraße 18 sieht auf den ersten Blick nicht nach Jugendstil aus, ist ihm aber eindeutig zuzuordnen. Der Architekt Max Langheinrich lehnte sich etwas an den Stil des Barock an, ohne ihn wirklich nachzuahmen. Das war im Jugendstil nicht ungewöhnlich. Man machte, was einem gefiel und wollte sich an keine Konvention halten. Der Weg führt am Leopoldpark vorbei, der mit seinen dichten Baumkronen zum Verweilen einlädt. Dies sind nur einige der Straßen und sehenswerten Gebäude dieser Tour
Das Insomnia Sextett Regensburg spielt Streichsextette von Korngold und Dvořák
Kirche St. Wolfgang, Obermenzing, Pippinger Str. 49a
Es gibt sehr wenige Kammermusikensembles, die auf Dauer in der Besetzung mit jeweils zwei Violinen, Bratschen und Celli musizieren. Eine dieser seltenen Formationen ist das Insomnia Sextett Regensburg. Es besteht aus sechs jungen Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Regensburg, die sich 2017 an ihrem Arbeitsplatz, dem Theater der Stadt, kennengelernt haben und durch die Liebe zur Kammermusik verbunden sind:
Yui Iwata-Skweres (Violine) Joana Weyland (Violine) Břetislav Hera (Viola) Matthias Rosenfelder (Viola) Tomasz Skweres (Violoncello) Arnold Thelemann (Violoncello)
Auf dem Programm des Konzerts in der letzten vollständig erhaltenen gotischen Dorfkirche Münchens stehen ein Werk eines frühvollendeten Genies der Wiener Musikszene in der Zeit der untergehenden Donaumonarchie, das Streichsextett D-Dur op. 10 von Erich Wolfgang Korngold, und ein Meisterstück eines böhmischen Komponisten der Romantik auf dem Sprung zum Weltruhm, das Streichsextett A-Dur op. 48 von Antonín Dvořák.
Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5. Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957) war ein echtes Wunderkind: Gustav Mahler bezeichnete den Zehnjährigen als Genie, Richard Strauss bewunderte „diesen jungen Erzmusikanten“, dessen Kompositionen ihn „mit Schrecken und Furcht erfüllten“. Mit zwölf komponierte er sein Klaviertrio op. 1, mit dreizehn erregte sein an der Wiener Hofoper aufgeführtes pantomimischen Ballett „Der Schneemann“ Aufsehen. 1917 komponierte er zwei Opern-Einakter, die Bruno Walter in München herausbrachte. Als Zwanzigjähriger landete er mit seiner Oper „Die tote Stadt“ einen Sensationserfolg, der binnen weniger Jahre an achtzig Theatern in aller Welt nachgespielt wurde. Wegen seiner jüdischen Herkunft angefeindet, folgte er einer Einladung von Max Reinhardt in die USA, um Mendelssohns Sommernachtstraum-Musik für den Film zu arrangieren – und wurde prompt von Warner Brothers unter Vertrag genommen. Als ebenso erfolgreicher wie innovativer Filmkomponist erhielt er zwei Oscars. Voller Sehnsucht nach Wiedererlangung seines früheren Lebens als klassischer Komponist kehrte er 1949 nach Wien zurück. Doch er galt in der klassischen Musikszene wegen seiner Filmkomponisten-Karriere als disqualifiziert, und die musikalische Avantgarde hatte sich von seinem spätromantischen, tonalen Stil abgewandt. Nach seiner endgültigen Rückkehr in die USA starb er enttäuscht und einsam als vergessenes Genie, das erst in jüngster Zeit eine Renaissance erlebt.
Das 1915 entstandene und zwei Jahre später publizierte Streichsextett op. 10 ist ein ungemein farbiges, vielseitiges Werk. Auf den ersten Satz mit seinen drei Themengruppen, seinen Aufschwüngen und Ausbrüchen folgt der träumerisch versponnene langsame Satz, der von melodiösen Cello-Passagen dominiert wird und an Schönbergs „Verklärte Nacht“ erinnert. Das folgende Intermezzo atmet Wiener Landler-Seligkeit mit Glissando- und Pizzicato-Passagen; Gustav Mahler und Richard Strauss lassen grüßen. Der Finalsatz ist eine virtuose Humoreske mit dahineilenden, hüpfenden und dahinhuschenden Fugato-Passagen und marschartigen Einschüben, ehe das Werk mit einem fröhlichen Aufschwung endet.
Antonín Dvořák (1841 – 1904) war das älteste von neun Kindern eines Gastwirts und Metzgers, dessen Leidenschaft allerdings der Musik galt und der später sein Geld als Zitherspieler verdiente. So erhielt er professionellen Orgelunterricht, spielte Bratsche, fing an zu komponieren und verdiente als junger Mann seinen Lebensunterhalt als Kaffeehausmusiker und in einem Privatorchester- dem späteren Orchester des Prager Nationaltheaters. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm, als er unter nachdrücklicher Fürsprache von Johannes Brahms 1875 das österreichische Staatsstipendium erhielt und von seinem Förderer dem Verleger Fritz Simrock empfohlen wurde. Dies war der Beginn einer steilen Weltkarriere und einer lebenslangen Freundschaft zwischen den beiden Komponisten.
Mit dem 1878 entstandenen Streichsextett op. 48 begann die „böhmische Periode“ in der Kammermusik des Komponisten. Bis dahin hatte er sich als kompositorischer Autodidakt an der deutschen Romantik und vor allem am „Neutöner“ Richard Wagner orientiert, später am Kompositionsstil von Johannes Brahms. Nun wandte er sich den Musiktraditionen und -formen seiner böhmischen Heimat zu und bezeichnete sich auch selbst als „böhmischen Musikanten“. Vom Streichsextett op. 48 war Brahms begeistert: „Es ist unendlich schön. (…) Diese herrliche Erfindung, Frische und Klangschönheit“! Der erste Satz des Sextetts beginnt mit einem liedhaften Thema in einem breit dahinströmenden Fluss, aus dem sich schließlich das lebhaftere, tänzerische Nebenthema entwickelt. Die beiden Mittelsätze hat der Komponist mit den Bezeichnungen für slawische Volkslied- und Tanzsätze versehen: Die Bezeichnung des langsamen, mit „Dumka“ überschriebenen Satzes bezieht sich auf eine ursprünglich aus der Ukraine stammende traditionelle Tanzmelodie. Der zärtlich-wehmütige Charakter des Satzes, in dessen Zentrum ein verträumtes Wiegenlied steht, berührt unmittelbar. Der nachfolgende „Furiant“, ein schneller böhmischer Volkstanz mit einem lyrischen Trio und einem wilden Schluss-Accelerando, nimmt die Stelle eines Scherzos ein. Der Finalsatz beginnt mit einem Trauermarsch-Thema, das in fünf Variationen verarbeitet wird, ganz allmählich an Schwung gewinnt und schließlich in einer furiosen Stretta dem Ende des Werks zueilt.
Zur Namenswahl „Insomnia Sextett“ schreibt das Ensemble auf seiner Homepage: „Der Name ist durch die mittlerweile acht Ensemble-Kinder inspiriert, die uns zwar gelegentlich nachts wach-, aber niemals davon abhalten, mit Begeisterung gemeinsam Musik zu machen.“
Am Bergson Kunstkraftwerk 2, 81245 München (ehemals Rupert-Bodner-Str. 3); Anima Tagesbar
Foto: U. Turner
Lange hat die leerstehende Industrieruine der Zwanzigerjahre still und unbeachtet in Aubing gestanden … jetzt haben die Brüder Amberger (Firma Allguth) das mächtige denkmalgeschützte Bauwerk in etlichen Jahren zu einem multifunktionalen Kulturort entwickelt: mit der flächenmäßig größten Galerie Deutschlands für bildende Kunst, einem hochmodernen Konzertsaal, Restaurant, Bars und Biergarten. Und: die stark gefährdete Mopsfledermaus behält dort ihr Winterquartier. Noch ist nicht alles umgesetzt; aber wir werden einen guten Einblick in Geschichte des Bauwerks und die Pläne für das Kunstkraftwerk bekommen.
Lange hat die leerstehende Industrieruine der Zwanzigerjahre still und unbeachtet in Aubing gestanden, offiziell völlig ungenutzt, sich selbst überlassen. Nachdem schon lang keine Kohle mehr verbrannt wurde, heizten lediglich ab und an einige Jugendliche mit wilden, illegalen Techno-Raves dem Gemäuer ein und spürten dabei die ergreifende Atmosphäre dieses imposanten Lost Places. Im Jahr 2005 ent-deckten auch die Brüder Christian und Michael Amberger, Geschäftsführer der Firma Allguth, das mächtige Bauwerk und entwickelten rasch eine Vision:
Die verwahrloste Ruine soll zum kulturellen Hotspot, einem Ort der Inspiration und Begegnung werden! Hier soll es laut werden, bunt, kreativ und künstlerisch. Die ganze Stadt kann ab sofort neue kulturelle Energie aus dem über 100 Jahre alten ehemaligen Heizwerk schöpfen.
Auf dem Programm stehen verschiedenste Veranstaltungen von Hoch- bis Subkultur: Ausstellungen, Klassikkonzerte, Klavierabende, aber auch Partys, Theaterstücke für Familien sowie moderierte Gespräche zu zeitpolitischen Themen.
Mit der Einzelausstellung „Siloed Beings“ von Monira Al Qadiri, hat die Galerie König die Galerie im ehemaligen Heizwerks eröffnet.
Das erste klassische Solo-Konzert im Bergson wurde von Alexander Krichel mit Chopins „Trauersonate“ und „Moment musicaux“ von Rachmaninow bestritten. (von der Homepage)
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: S3 bis Langwied + Fußweg 700 m; Bus 157 bis Ilse-Fehling-Straße + Fußweg 700 m; Bus 143 bis Kronwinkler Straße + Fußweg 250 m
Mit dem Programm „A Tribute to … “ verneigen sich Katharina und Christian Gruber vor den größten weiblichen Sängerinnen und Songschreiberinnen der Genres Chanson, Swingjazz und Folk. Songs, die man mit großen Namen wie Ella Fitzgerald, Edith Piaf, Carole King oder Joni Mitchell verbindet, werden mit Leichtigkeit und Charme in feinsinnigen Arrangements für Gesang und Gitarre präsentiert.
Eintritt: € 18; ermäßigt für Mitglieder €15, für Schüler und Studierende bis 30J. € 5. Anmeldung erbeten unter: einladungen@kulturforum-mwest.deBei Regen fällt das Konzert aus.
Das Konzert ist leider bereits ausverkauft
Regentelefon am 09.07. ab 16 Uhr: 0170 9350701
Das Publikum erlebt im romantischen Ebenböckpark einen Streifzug durch Jahrzehnte zeitloser Musik, durch musikalische Welten, die inspirierend und wegweisend für Generationen von Musikerinnen und Musiker auf der ganzen Welt waren und bis heute sind. Dabei lassen Katharina und Christian Gruber die Interpretationen der großen Künstlerinnen im Hintergrund schwingen und nutzen gleichzeitig den Raum, den ein jeder dieser Songs bietet, ihre eigenen künstlerischen Impulse so einzubringen, dass authentische Versionen entstehen.
Nach dem Studium des Konzertfachs Querflöte in Karlsruhe und Paris absolvierte Katharina Gruber eine Ausbildung im Hauptfach Gesang der Fachrichtungen Rock/Pop und Jazz bei Max Neissendorfer an der Neuen Jazzschool München-Pasing, die sie mit Auszeichnung abschloss. Eine prägende Rolle in ihrer gesanglichen Entwicklung spielte nach Abschluss ihrer Ausbildung die Zusammenarbeit mit Mateusz Kabala (Aalto Musiktheater Essen). Ihre große Liebe zum Swingjazz findet außerdem Ausdruck in einem Swingjazz – Programm mit dem bekannten Jazzgitarristen Philipp Stauber, mit dem sie regelmäßig auftritt und Veranstaltungen umrahmt. Zwei Spanientourneen auf Einladung der Fundación Goethe führten Katharina Gruber im Jahr 2021 zu renommierten Spielstätten in Madrid, Barcelona und Málaga. Als extrem vielseitige Sängerin hat sie sich 2022/2023 mit großem Erfolg in einem gemeinsamen Projekt mit dem Kammerchor Landsberg als Mezzosopran-Solistin bei der Tangomesse „Misa a Buenos Aires. Misatango“ präsentiert.
Ihr Vater, der Gitarrist Christian Gruber, pflegt seit über 35 Jahren eine internationale Konzerttätigkeit im Gitarrenduo Gruber & Maklar, die ihn in fast alle Länder Europas sowie nach Mexiko, Chile, Martinique, Kanada, USA, Russland, Japan und Südkorea führte. Mehrmals war das Duo auf Einladung des Patrimonio Nacional in Kooperation mit der Fundación Goethe in Spanien zu Gast. Neben der Konstante des Gitarrenduos, nutzt Christian Gruber gerne die vielfältigen Möglichkeiten des Zusammenspiels mit anderen Musikern und Künstlern als Inspiration und Herausforderung zugleich. Das zeigt sich in grenzüberschreitenden Projekten wie etwa mit der Akkordeonistin Maria Reiter, dem Schauspieler Stefan Wilkening oder eben mit seiner Tochter Katharina.
Freitag, 21. Juni 2024 um 19 Uhr ist die Vernissage der Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße, München-Hartmannshofen. Ausstellung vom 22.6. – 7.7.2024, geöffnet jeweils Samstag von 16 bis 18 Uhr und Sonntag von 15 bis 18 Uhr. Eintritt frei.
Mona Lisa, Pablo Picasso und Isadora Duncan im Paris am Beginn der Moderne.
Tom Hillenbrand liest aus seinem 2023 erschienenen Thriller Die Erfindung des Lächelns, einem großen Roman über den Raub des bekanntesten Gemäldes der Welt.
Tom Hillenbrand studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Redakteur bei SPIEGEL ONLINE. Seine Sachbücher und Romane – darunter die Thriller »Hologrammatica«, »Qube« und »Montecrypto« – haben sich bereits hunderttausende Male verkauft, sind in mehrere Sprachen übersetzt, wurden vielfach ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Hillenbrand lebt in München.
Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Ebenböckhaus statt. Regentelefon ab 16 Uhr: 0170-9350701
Paris 1911: Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die Mona Lisa so sehr becirct, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire; die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley; die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy; die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt? Die Suche nach der Mona Lisa führt durch das Paris der ausgehenden Belle Epoque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.
Hillenbrands Arbeiten wurden u.a. mit dem Kurd-Lasswitz-Preis, dem Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimipreis sowie dem deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
2011 erschien bei Kiepenheuer & Witsch Hillenbrands erster Roman Teufelsfrucht: Ein kulinarischer Krimi. Das Buch spielt im Gastromilieu. In den folgenden Jahren erschienen mit Rotes Gold, Letzte Ernte, Tödliche Oliven, Gefährliche Empfehlungen, Bittere Schokolade weitere Teile der Sternekoch-Xavier-Kieffer-Serie.
2013 begann Hillenbrand gemeinsam mit Konrad Lischka das Crowdfunding-Projekt Drachenväter, mit dem Ziel, eine illustrierte Kulturgeschichte des Pen-&-Paper-Rollenspielszu veröffentlichen. Die Autoren sammelten mit ihrer Kampagne über 20.000 Euro ein, das Buch erschien 2014.
2014 veröffentlichte Hillenbrand den Science-Fiction-Roman Drohnenland, einen Krimi, der sich mit Totalüberwachung und Prädiktion auseinandersetzt. Ende 2015 erschien mit Die Drohnen des Monsieur Leclerq eine Sammlung von Kolumnen aus der deutschen Ausgabe des Technologiemagazins Wired.
2016 veröffentlichte Hillenbrand den Roman Der Kaffeedieb, der sich mit Kryptologie, Briefüberwachung und der Informationsgesellschaft im Barock auseinandersetzt.
Der 2018 erschienene Science-Fiction Krimi Hologrammatica wurde 2019 zum besten deutschsprachigen Science-Fiction-Roman gewählt. Der Nachfolgeroman Qube erschien Anfang 2020.
Mittwoch, 3. Juli 2024, 19:00 Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr
Pasinger Fabrik, Kleine Bühne Park des Ebenböckhauses, Ebenböckstraße 11
Fotograf: Uwe Baumer
Der Chiemgauer Akkordeonist und Komponist Bernhard Kohlhauf begibt sich zusammen mit seiner Musikerkollegin Daniela Willert vom Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz auf Entdeckungsreise durch Europa.
Das in fast allen Erdteilen beheimatete Akkordeon spielt seit Jahrhunderten die wichtige Rolle des musikalischen Begleiters von Tanz und Gesang, dabei wird es oft unterstützt oder auch angeführt von einem anderen faszinierenden Instrument – der Geige.
Eintritt 18 €; Mitglieder 15 €; Schüler/Studenten 5 €;
Bei Regen findet Die Veranstaltung findet in der Pasinger Fabrik, Kleine Bühne statt. Regentelefon ab 16 Uhr: 0170-9350701
Auf einer fantastischen Tournee bereisen der Akkordeonist Bernhard Kohlhauf und die Geigerin Daniela Willert nahe und ferne Musiklandschaften Europas, um Menschen und ihre Volksmusiktraditionen aufzuspüren.
Das in fast allen Erdteilen beheimatete Akkordeon spielt seit Jahrhunderten die wichtige Rolle des musikalischen Begleiters von Tanz und Gesang, dabei wird es oft unterstützt oder auch angeführt von einem anderen faszinierenden Instrument – der Geige.
Der Chiemgauer Akkordeonist und Komponist Bernhard Kohlhauf ist mit der Musiktradition seiner Heimat aufgewachsen und interessierte sich seit seiner Kindheit für Volksmusik ferner Länder. Im neu kreierten Programm „Musica Popularis Europa“ begibt er sich zusammen mit seiner Musikerkollegin Daniela Willert vom Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz auf Entdeckungsreise durch Europa. Im kongenialen Duo beobachten Willert und Kohlhauf Volksmusikanten und Straßenmusiker in Paris und Neapel und entführen ihr Publikum in kleine Straßencafés und zu hitzigen Tanznächten in Stockholm und Budapest. Es ist also kein Wunder, dass diesem gleichermaßen vielgeliebten und verschmähten Zieh-Orgel-Kasten so viele unterschiedliche Klangfarben entlockt werden, je nachdem ob ein Pariser oder Sizilianer in die Tasten greift.
Bei seinen Gastspielen als Akkordeonist und Bühnenmusiker am Staatstheater am Gärtnerplatz haben sich die beiden Musiker kennen gelernt und spielen seither gemeinsam in mehreren Ensembles. Dazu zählen unter anderen das Kammerensemble Kohlhauf, das sich seit 2007 in der Besetzung Oboe, Violine, Akkordeon, Harfe und Kontrabass ausgesuchten und selbstarrangierten Barock- und Klassikwerken widmet und soeben sein Debütalbum „Festmusik“ herausgebracht hat.
Und auch im Tanzmusikensemble BOARITANGO mit Klarinette, Geige, Akkordeon und Bass spielen Daniela Willert und Bernhard Kohlhauf gemeinsam.
Abwechslungsreich, beseelt und voll harmonischer Frische verspricht der Abend voller Volks- und Tanzmusik mit charmanter Eigenmoderation zu werden.
Bleibt zu hoffen, dass die beiden Vollblutmusiker nach mitreißenden Tangos und Czardas ihre Gäste auch wieder zurück in die schöne oberbayerische Heimat bringen.
Wer sich als eingefleischter Klassik- und Kammermusikfan fragt „Wer war Carl Reinecke?“, ist nicht allein und offenbart schon gar nicht eine Bildungslücke. Denn Carl Reinecke (1824 – 1910) – international gefeierter Pianist, unglaublich produktiver Komponist, über Jahrzehnte hinweg Gewandhauskapellmeister in Leipzig, Professor am dortigen Konservatorium und Musikschriftsteller – ist einer der zu Unrecht am Gründlichsten vergessenen Komponisten der Romantik. Dies ändert sich allmählich in unseren Tagen, und daran haben die Künstler des Konzertabends am 21. Juni 2024 maßgebenden Anteil. Sie sind nicht nur hochgelobte Ausnahmemusiker und Musikpädagogen, sondern haben als Duo mit ihren Einspielungen der Cellosonaten von Ludwig van Beethoven und Carl Reinecke die Kritik grenzenlos begeistert. Lassen Sie sich dieses „einzigartige Hörerlebnis“ (Classic.com) nicht entgehen!
Das Programm des Abends
Ludwig van Beethoven, Sonate Nr. 4 C-Dur, op. 102/1 Carl Reinecke, Sonate Nr. 3 G-Dur, op. 238 „Den Manen Brahms“ Johannes Brahms, Sonate Nr. 2 F-Dur, op. 99
würdigt die Stellung Reineckes als Bindeglied zwischen früher und später Romantik. Es beginnt mit Beethovens vorletzter Cellosonate, die in mancherlei Hinsicht als Vorbotin der Romantik gesehen werden kann, und schließt mit der großartigen zweiten und letzten Cellosonate von Brahms, einem seiner schönsten Spätwerke. Beethoven und Brahms umarmen also den Jubilar Reinecke musikalisch. Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5. Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
Carl Reinecke (1824 – 1910) wuchs im damals dänischen Altona als Sohn eines Musiklehrers in beengten wirtschaftlichen Verhältnissen auf. Er besuchte die Armenschule und erhielt bereits mit sechs Jahren Klavier- und Violinunterricht bei seinem strengen, und, wie wir heute sagen würden, autoritären Vater. Später beklagte er seine „Erziehung zur Willenlosigkeit“. Mit 11 Jahren debütierte er als Pianist, mit 15 veröffentlichte der seine erste Komposition. Ein Stipendium des dänischen Königs ermöglichte ihm 1843 bis 1846 einen Studienaufenthalt in Leipzig bei Mendelssohn und Schumann. Auf eine einjährige Anstellung als dänischer Hofpianist folgten musikalische Wanderjahre, die ihn als Dirigent nach Bremen, als Klavierdozent an das Kölner Konservatorium, als Kapellmeister nach Barmen, als Musikdirektor nach Breslau und schließlich zurück nach Leipzig führten. In dieser Zeit lernte er Franz Liszt und auf dessen Empfehlung Hector Berlioz persönlich kennen. Die Stellung seines Lebens erlangte er 1860, als er Gewandhauskapellmeister wurde – eine Position, die er bis 1895 innehatte. Daneben war er am Leipziger Konservatorium als Kompositionslehrer tätig, ab 1885 als Professor und von 1897 bis 1902 als dessen Direktor.
Seine Bescheidenheit und seine Selbstzweifel machten eine Existenz als Tastenlöwe, Stardirigent oder komponierender Exzentriker unmöglich. Allerdings ließ selbst Franz Liszt seine Tochter in Paris von Reinecke unterrichten, und Hans Christian Andersen pries den Pianisten Reineck in einem Gedicht. Für seine herausragenden Fähigkeiten als Dirigent sprechen die schier unfassbar lange Amtszeit als Chefdirigent des Gewandhausorchesters und nicht zuletzt der Umstand, dass ihm Brahms die Uraufführung seines Deutschen Requiems anvertraute.
Reinicke war Kompositionslehrer beispielsweise von Max Bruch, Edvard Grieg, Frederick Delius und Isaak Albéniz. Er sah sich als Bewahrer und Vollender der musikalischen deutschen Romantik mit seinen Mentoren und Fixsternen Mendelssohn und Schumann. Den Neutönern um Liszt, Wagner, Berlioz und auch Bruckner stand er ablehnend gegenüber und bildete so im Gefolge von Brahms und Rheinberger den konservativen Gegenpol zur „Neudeutschen Schule“. Das Œvre des Vaters von neun Kindern umfasst unglaubliche 288 Opuszahlen – Opern, Oratorien, Sinfonien, Instrumentalkonzerte, Kammermusik und Lieder. Sein unerschöpflicher Einfallsreichtum, seine melodische Kreativität, seine dynamische Gestaltungskraft und seine handwerkliche Perfektion heben ihn „turmhoch über den Durchschnitt der Zeit“ (Walter Zielke). Dennoch ließ er sich in schier grenzenloser Bescheidenheit im Gespräch zu der Bemerkung hinreißen, er werde – bei einem Vergleich mit Schumann – nicht dagegen opponieren, wenn man ihn einen Epigonen nenne. Welch ein bewundernswerter Epigone!
Carl Reinecke widmete seine im Todesjahr von Johannes Brahms 1897 entstandene dritte Cellosonate op. 238 den Manen, also dem Gedenken des eben verstorbenen Komponisten. Das dreisätzige Werk ist eine melodieselige, wehmütige bis trotzig aufbegehrende Hommage an den verehrten Toten, die bei aller Eigenständigkeit dem Geist, Stil und emotionalem Ausdruck von dessen Kompositionen verblüffend nahekommt.
Beethoven bezeichnete seine1815 entstandenen Cellosonate C-Dur op. 102 Nr. 1 im Autograph als „Freje Sonate“. Der Komponist beschäftigte sich in dieser Zeit intensiv mit Johann Sebastian Bachs Musik. Das Werk ließ viele zeitgenössischen Zuhörer ratlos zurück: Wie andere Spätwerke des Komponisten weicht sie in formaler Hinsicht von überkommenen Formen ab; sie besteht aus lediglich zwei Sätzen mit jeweils einer langsamen Einleitung. Die Themen in den Allegro-Teilen erscheinen lakonisch verkürzt, brechen ab oder wirken wie Überleitungen, martialische Unisono-Passagen werden durch ariose Elemente abgelöst, die Verarbeitung der Themen mündet immer wieder in einen Schlagabtausch zwischen beiden Instrumenten, lastend-brütende Übergänge werden abgelöst durch kontrapunktische Elemente, vor allem im abschließenden Allegro vivace des zweiten Satzes, der mit einem wilden, hochvirtuosen Fugato in Rondoform seinem abrupten Ende entgegen stürmt. Der Mannheimer Kapellmeister Michael Frey schrieb nach der Uraufführung 1815 in sein Tagebuch, die Cellosonaten op. 102 Nr. 1 und 2 seien „ohnmöglich (zu) verstehen“. In der Musikalischen Zeitung Berlin war dagegen 1824 zu lesen, das Finale der Cellosonate Nr. 4 sei „ganz dem großen Genie würdig“.
Brahms komponierte seine Cellosonate Nr. 2 F-Dur op. 99 im Jahr 1886 – eine viersätzige Sonate voller Leidenschaft und schmerzvoller Expressivität, aber versöhnlichem Ende. Er schrieb sie nach eigenem Bekunden „in Erwartung einer geliebten Freundin“, vielleicht der Sängerin Hermine Spieß, die der Komponist Gerüchten zufolge heiraten wollte – was diese entschieden ablehnte. Auf den leidenschaftlich drängenden Eingangssatz folgt der emotionale Höhepunkt der Sonate, ein tief bewegendes Adagio affetuoso mit einer wunderbaren einleitenden Kantilene, gefolgt von einem kontrapunktierenden Pizzicato-Thema, das sogleich in einen akkordgestützten melodiösen Mittelteil übergeht und im Nachspiel Schumanns Lied „Nun hast Du mir den ersten Schmerz getan“ aus dem Zyklus „Frauenliebe und Leben“ zitiert. Auf das unruhige Scherzo strebt das Werk mit einem kurzen, heiter-gelösten rondoartigen Finalsatz seinem festlichen Schluss zu.
Der Cellist Manuel Fischer-Dieskau, Sohn der Sänger-Legende Dietrich Fischer-Dieskau, zählt ohne Zweifel zu den herausragenden Musikern seiner Generation. Seine Erfahrungen als Kammermusiker und Solist an der Seite von Künstlern wie Christian Zacharias, Katja & Marielle Labèque, Sabine Meyer, Viktoria Mullova, François Leleux, Reinhard Goebel oder Christoph Poppen u.v.m. machen ihn zu einem gefragten und begehrten Partner auf den internationalen Konzertpodien. Nach seinem Studium, u.a. bei Wolfgang Boettcher und Janos Starker, begann MFD seine berufliche Laufbahn als Cellist des international renommierten Cherubini-Quartetts. Er beschäftigt sich auch intensiv mit dem Spiel auf dem Barockcello und mit der historisch informierten Aufführungspraxis. Eine weitere Leidenschaft ist das Komponieren. MFD ist Professor für Violoncello und Kammermusik an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz.
Die kanadische Pianistin Connie Shih gab im Alter von neun Jahren ihr Orchesterdebüt beim Seattle Symphony Orchestra mit Mendelssohns 1. Klavierkonzert. Neben internationalen Auftritten als Solistin konzertierte sie mit namhaften Orchestern in Kanada, den USA, Europa, Japan und China. Als Kammermusikpartnerin arbeitete sie mit Künstlern wie Isabelle Faust und Tabea Zimmermann zusammen. Connie Shih ist seit 2022 Professorin für Klavier- und Kammermusik am Mozarteum Salzburg und gibt Meisterkurse auf der ganzen Welt.
Am Donnerstag, 6. Juni, lädt das Kulturforum München-West zu einem Künstler-Dialog ins Ebenböckhaus. Dabei findet ein wechselseitiges Interview statt, bei dem Sinda Dimroth, Jahrgang 1947, und Martin Blumöhr, Jahrgang 1981, über ihr Künstlerleben berichten. Die Malerin, Bildhauerin und Autorin Sinda Dimroth wird aus ihrem zuletzt erschienenen Buch „Die Kunst ist das Einzige, was bleibt“ vortragen. „Ich lese den kurzen Text zur Metaphysik und Ästhetik in der Kunst der Moderne, anschließend wird Martin mich zu meinem Lebensweg als Künstlerin befragen.“ Der Maler und Graffiti-Künstler Martin Blumöhr zeigt Lichtbilder von seinen neuesten Arbeiten sowie einen kurzen Ausschnitt aus der Filmdokumentation „Tunnelblick“. Danach beantwortet er Fragen zu seinen Erlebnissen und Erfahrungen, die er mit Kunst im öffentlichen Raum gemacht hat. Bei einem Glas Wein, gibt es anschließen die Möglichkeit, mit den beiden Künstlern aus Pasing ins Gespräch zu kommen.
Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 13 in München-Pasing. Der Eintritt beträgt 12 € für Mitglieder, 15 € für Nichtmitglieder. Anmeldungen bitte unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
Die Künstlerin und Autorin Sinda Dimroth ist nach zahlreichen Auslandsaufenthalten 2006 nach München zurückgekehrt. Sie wurde für ihre Bilder und Skulpturen, mit diversen Kunstpreisen geehrt, 2023 erhielt sie den Seerosenpreis. Ihr erstes Buch „Das große Verschweigen“, beschreibt das Aufwachsen des Jungen Heinrich im Heiligen Gral, dann seine Erlebnisse im Polen-Frankreich und Russlandfeldzug, die Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit in München-Pasing. „Die Kunst ist das Einzige, was bleibt“, ist ebenfalls ein biografischer Roman und beschreibt das Leben des Kunstsammlers Hermann Bode, der mit Ilse Beindorff, einer Pelikanerbin, verheiratet war. Der Verkauf seiner bedeutenden Sammlung liest sich wie ein Kriminalroman.
Beim „Public Viewing“ gestaltet Martin Blumöhr großformatige Wandmalereien, für die er weit über München hinaus bekannt geworden ist. Viele kennen seine Tunnelbemalungen etwa in Pasing, Giesing und Neuhausen. Der Künstler hat zahlreiche Unterführungen sowie Hauswände gestaltet und nimmt dabei Bezug auf den jeweiligen Ort. Er lässt architektonische, politische und kulturelle Besonderheiten in seine Arbeiten einfließen. Ein Beispiel ist „Randbreite“ in Pasing. Der Künstler sucht bewusst den Dialog mit den Passanten und verarbeitet ihre Anregungen in den spontan und ohne Vorzeichnung entstehenden Werken. Im letzten Jahr, wurden Martin Blumöhr‘s Bilder als spektakuläre Lichtinstallationen am Münchner Siegestor gezeigt. Gemeinsam mit Tobias Krug kuratiert er das neue Kunstforum München, organisiert zahlreiche Events und vermag es, sein Publikum zu begeistern. 2015 erhielt er den Knödelorden für Zivilcourage und Kunst im öffentlichen Raum. 2017 folgte der Pasinger Kunst- und Kulturpreis.
Als nächsten Gast beim Kulturstammtisch haben wir Anne Holler-Kuthe, Vorständin und Geschäftsführerin bei musica femina münchen e. V. eingeladen. Sie stellt die Arbeit des Vereins mfm vor, der sich für eine höhere Sichtbarkeit von Komponistinnen und für deren selbstbewussten Berufsstand engagiert. Er vertritt ihre Interessen, bringt ihre Musik zum Klingen und macht gezielt auf ihre Leistungen aufmerksam. Ziel des Vereins ist es, den Anteil von Komponistinnen – aus Vergangenheit und Gegenwart – im Musikleben bekannt und ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Musik von Frauen soll im etablierten Konzertbetrieb gleichberechtigt neben der Musik von Männern gespielt werden“, so die Forderung. „Förderung und Präsenz von Komponistinnen in Konzertleben und Musikkultur im Münchener Raum“, das ist der Grundsatz. “Wenn niemand sich um die Werke von Komponistinnen kümmert, sie ausgräbt, einstudiert und aufführt, nehmen wir das eben selbst in die Hand!”, so lautete die Gründungsidee. “Und sie komponieren, dirigieren doch!”. 1987 beschlossen Münchner Musikerinnen und Journalistinnen, auf die prekäre Situation von Musik schaffenden Frauen aufmerksam zu machen. 1989 wurde dieser Zusammenschluss zum eingetragenen Verein. Bis heute befinden sich Musikwissenschaftlerinnen, eine Dirigentin, ausübende Musikerinnen und weitere organisatorische Fachfrauen in Vorstand und Beirat. mfm stellt besonders Komponistinnen, Instrumentalistinnen und Sängerinnen, Dirigentinnen und Musikwissenschaftlerinnen vor, die bei musica femina münchen Vereinsmitglieder sind.
Beginn ist um 19 Uhr, wir sind im Alten Wirt von Obermenzing, in der Kirchenstube. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei.
Komponistinnen gehören zur Musik so selbstverständlich wie Komponisten. Sie leisten ihren wesentlichen Beitrag zur Musikkultur. Die lange Zeit unterdrückte oder zurückgedrängte Rolle der Frau als Komponistin hat allerdings dazu geführt, dass Werke von Komponistinnen nicht gleichermaßen im Licht der Öffentlichkeit stehen, wie das bei ihren Kollegen der Fall ist. Der Verein hat das Ziel, Komponistinnen der Vergangenheit ans Licht zu holen und Komponistinnen der Gegenwart in ihrer Arbeit zu unterstützen und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken – und zwar so lange, bis die Musik von Frauen im etablierten Konzertbetrieb gleichberechtigt neben der Musik von Männern gespielt wird. musica femina münchen bietet wertvolle Kontakte und Informationen für MusikerInnen und leistet Öffentlichkeitsarbeit für Frauen in der Musik. 1995 gründete sich aus der ehrenamtlichen Arbeit von mfm das Komponistinnen-Archiv München (KAM). Darin wurden alle erreichbaren Daten über Komponistinnen und die Fundorte ihrer Werke in München (Noten, Biographisches, Tonträger, Bilder, Programmhefte) aus den mfm-Beständen sowie aus den Münchner Bibliotheken erfasst. Seit 2003 vergibt musica femina münchen (mfm) im zweijährigen Rhythmus Kompositionsaufträge an zeitgenössische Komponistinnen. 2013 beging der Verein seine 25-Jahr-Feier im Münchner Gasteig mit vier Uraufführungen.
Klavierwerkstatt Kontrapunkt, Dorfstr. 39 (hinter dem Alten Wirt).
Das Ensemble Isura spielt das Klavierquintett op. 44 von Robert Schumann und das Klavierquartett op. 25 von Johannes Brahms
Kammermusik für Klavierquartett, also Klavier und Streichtrio, gab es schon in der Vorklassik und Klassik, z. B. die Klavierquartette von Beethoven und Mozart. Bei den Klavierquintetten mit der Besetzung Klavier und Streichquartett sieht es dagegen anders aus. Hier haben nur Louis Ferdinand Prinz von Preussen und Boccherini kompositorische Spuren hinterlassen, dazu Schubert mit dem „Forellenquintett“. Die große Zeit des Klavierquintetts begann erst in der späteren Romantik, genau genommen am 8. Januar 1843, als im Leipziger Gewandhaus das Klavierquintett op. 44 von Robert Schumann mit seiner Ehefrau Clara am Klavier aus der Taufe gehoben wurde. Von da an etablierte sich die Gattung des Klavierquintetts im Musikbetrieb, und in ihrem Gefolge erlebte auch das Genre des Klavierquartetts einen neuen Höhenflug. So komponierte Johannes Brahms ab 1863 neben seinem Klavierquintett drei Klavierquartette. Schon das erste dieser Quartette des Protegées und Seelenverwandten von Robert und Clara Schumann, das Klavierquartett op. 25, ist ein wahres Juwel der romantischen Kammermusik.
Das Ensemble Isura, bestehend aus Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters und dem international gefragten Konzertpianisten Dmitri Vinnik, hat beide Leuchtturm-Kompositionen romantischer Kammermusik in sein Programm aufgenommen. Freuen Sie sich auf diesen außergewöhnlichen Konzertabend!
Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5. Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
Robert Schumann (1810 – 1856) schrieb am 23. September 1842 in sein „Haushaltsbuch“: Anflug zu einem Quintett. Am 28. April 1842 vermeldet das „Haushaltsbuch“: Ziemlich fertig mit dem Quintett. In sage und schreibe fünf Tagen hatte er das Klavierquintett op. 44 Es-Dur vollständig skizziert! Am 12. Oktober notierte er: Mein Quintett fertig aufgeschrieben, und Ehefrau Clara jubelte im Ehetagebuch: Er hat ziemlich ein Quintett vollendet, das mir nach dem, was ich erlauscht, wieder herrlich scheint, ein Werk voll Kraft und Frische! Schumann muss sich in einem wahren Schaffensrausch befunden haben. Gewidmet hat er das Klavierquintett nicht, wie ursprünglich vorgesehen, der Großherzogin von Sachsen-Weimar, sondern seiner Frau Clara.
Heute würde man Schumann als Nerd bezeichnen, als Mensch, der sich exzessiv auf eine bestimmte geistige Herausforderung stürzt. Denn er widmete sich in seinen besten Komponistenjahren bis zur Erschöpfung ein und derselben musikalischen Gattung und wandte sich dann erst dem nächsten Genre zu. So schrieb er bis 1840 fast nur Werke für Klavier; das Jahr 1840 wurde zu seinem „Liederjahr“, es folgte 1841 das Jahr der Symphonien und 1842 das der Kammermusik.
Das Klavierquintett op. 44 vereinigt in unglaublicher Fülle kraftvolle Themen und hochgestimmte enthusiastische Aufschwünge mit zärtlich-schwärmerischen Passagen, dramatische Ausbrüche mit tragischen Abstürzen, Glückseligkeit mit Trauer. Dabei bleibt die Struktur in Aufbau und Verarbeitung des musikalischen Materials stets klar und fasslich. So wird im 1. Satz das triumphal vorwärtsdrängende Hauptthema sogleich lyrisch umgebogen. Das zweite Thema gestaltet der Komponist als träumerischen Dialog zwischen Cello und Bratsche, dem zu Beginn der Durchführung ein düsterer Abstieg folgt, ehe sich das kraftvolle Hauptthema wieder durchsetzt. Im 2. Satz, einem ergreifenden Trauermarsch, spielt sich für den Schumann-Verehrer Tschaikowsky eine „ganze Tragödie“ ab. Die Düsternis wird unterbrochen vom zärtlich-wehmütigen Seitenthema, das sogleich von einem hochdramatischen Ausbruch bekämpft wird – ein Einfall, der auf den Rat des Freundes Mendelssohn zurückgeht. Das Scherzo ist ein Perpetuum mobile von auf- und absteigenden Tonleitern – und zugleich ein rhythmisches Vexierspiel – mit zwei schlichten, volksliedhaften Trios. Dem zweiten Trio hört man deutlich an, dass es auf Anregung Mendelssohns eingefügt wurde. Im Finalsatz verknüpft Schumann das tänzerische Hauptthema mit Themenmaterial des 1. Satzes, bis schließlich eine Doppelfuge über beide Themen das Quintett triumphal beendet.
Das Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 von Johannes Brahms (1833 – 1897) ist trotz seiner kammermusikalischen Besetzung ein Monumentalwerk, nicht nur wegen des symphonischen Ausmaßes, sondern auch wegen der „thematischen Vereinheitlichung durch Motivvariationen“ (Reclam) durch alle vier Sätze hindurch. Aber es ist auch eine Feier des Exzesses in seinem Finalsatz, der in einem rauschhaften Tanztaumel alla Zingarese endet. Diesen Ausbruch in die Welt der volkstümlichen sogenannten Zigeunermusik hatte das Publikum bei der Uraufführung 1861 in Hamburg nicht erwartet, so dass die Resonanz trotz der Mitwirkung von Clara Schumann am Klavier verhalten blieb, wogegen die vom ungarischen Csárdás begeisterten Wiener das Werk ein Jahr später enthusiastisch feierten. Der Ungar Joseph Joachim, berühmter Geiger, lebenslanger Freund und enger musikalischer Ratgeber von Brahms, der soeben ein Violinkonzert im ungarischen Stil komponiert hatte, räumte neidlos ein: „Mit dem Finale hast Du mir auf meinem eigenen Territorium eine ganz tüchtige Schlappe versetzt“. Der symphonische Zuschnitt des Klavierquartetts veranlasste Arnold Schönberg nicht nur zu dem Bonmot, das Werk sei Brahms‘ „Fünfte Symphonie“, sondern – auf Anregung Otto Klemperers – auch zu einer hörenswerten Bearbeitung des Werks für großes Orchester.
Arnold Schönberg bedachte das monumentale, lakonische Hauptthema des 1. Satzes mit der Bemerkung: „Leider nicht von mir!“ Mit seiner absteigenden Intervall-Linie liefert es die Bausteine für die zwei sehnsuchtsvollen Seitenthemen, die von Cello und Bratsche vorgestellt werden. Joseph Joachim erkannte schon in diesem Satz ungarische Charakteristik, die sich für den unbefangenen Hörer allerdings hinter der Variationskunst des Komponisten verbirgt. Der 2. Satz „Intermezzo“ ist ein verhaltenes, leicht melancholisches Zwischenspiel mit einem unruhig dahin huschenden Mittelteil, „kapriziös und fahl zugleich“ (W. Niemann). Der ergreifend schöne 3. Satz beginnt mit einem schlichten, schwärmerischen Hauptthema, das nach dramatischer Steigerung in ein rhythmisch-tänzerisches Seitenthema übergeht und sich in eine majestätische Polonaise verwandelt. Raffinierte harmonische Brechungen leiten zur Reprise über. Im abschließenden Rondo alla Zingarese zieht Brahms alle Register mitreißender „Zigeunermusik“: schmachtende und schwungvolle Melodien, mitreißende Rhythmen, effektvolle Rubati, ausgreifende Ornamente, Bordunklänge, Accellerandi, Unisono-Passagen – und ein Klavier, das ein Zymbal (Hackbrett) perfekt imitiert. Das Werk endet mit einem rauschhaften Taumel nach Art eines Csárdás.
Das Ensemble Isura spielt in der Besetzung Dmitri Vinnik, Klavier David Schultheiss, Violine Rita Kunert, Violine Clemens Gordon, Viola Roswitha Timm, Violoncello
Am Mittwoch, dem 8. Mai 2024 findet als Auftakt des Weinfestes der Südlichen Weinstraße auf Schloss Blutenburg der beliebte „Abend der Vereine“ statt. Ab 18.00 Uhr haben die Mitglieder der örtlichen Vereine die Möglichkeit unter sich im Schlosshof zu feiern. Wir hoffen, Sie sind auch mit dabei, das Kulturforum hat zwei Tische reserviert.
Damit nur Vereinsmitglieder und Gäste Zutritt haben und gemütlich miteinander feiern können, werden Eintrittskarten zum Preis von 2.00 € verkauft; der Betrag wird beim Weinkauf angerechnet. Bitte sagen Sie deshalb am Eingang, dass Sie Mitglied/Gast des Kulturforums sind.
Wir freuen uns auf ein Glas Wein und anregende Gespräche mit Ihnen in der Blutenburg!
Foto: Angela Scheibe-Jaeger
Bayern und Pfalz, Gott erhalt’s! Seit über 30 Jahren wird in der Blutenburg ein Fest der Freude, Geselligkeit und guten Laune gefeiert. Genießen Sie bereits am Mittwoch beim Vereinsabend die einzigartige Atmosphäre von Schloss Blutenburg, ehe am Donnerstag (Christi Himmelfahrt), die Massen in den Schlosshof strömen. Lassen Sie sich verwöhnen mit feinen Pfälzer Weinen, prickelnden Winzersekten, edlen Obstbränden und herzhaften regionaltypischen Speisen. Und freuen Sie sich darauf, sich in lockerer Stimmung mit Mitgliedern des Kulturforums auszutauschen.
Wir reservieren zwei Tische im hinteren Teil des Schlosshofes.
Das Weinfest geht dann von Donnerstag (11-22 Uhr) bis Sonntag (11 bis 20 Uhr).
Lomäus Barthaar – die Maus mit dem längsten Barthaar der Welt mit dem Autor und Musiker Andy Kuhn
Das Kulturforum München-West veranstaltet in Kooperation mit der Stadtbibliothek Pasing zum Welttag des Buches um 16 Uhr eine Lesung für Jung und Alt mit dem Autor und Schlagzeuger Andy Kuhn. 1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum „Welttag des Buches“, seit 1996 wird er auch in Deutschland gefeiert. Die Veranstaltung ist explizit zum Mitmachen, Kuhn bringt seinen großen und vor allem kleinen Zuhörern alle (un-) möglichen Percussioninstrumente mit. Im Mittelpunkt steht die Maus Lomäus Barthaar. Die Kinder und Erwachsenen helfen, das drohende Gewitter im Mäusedorf Maushausen zu vertonen und überlegen gemeinsam, welches Instrument zu welchem Waldtier passen könnte. Heraus kommt ein großer Spaß für alle und eine Klangcollage, die das Anderssein zelebriert. Lomäus ist zwar anders als alle anderen Mäuse, aber genau das ist es, was ihn so besonders macht, nicht nur sein längstes Barthaar. Die Illustrationen sind von Stefanie Weber.
Für Kinder ab 3 Jahren, Dauer etwa eine Stunde. Der Eintritt ist frei, Anmeldung erbeten bei der Stadtbibliothek: Persönlich vor Ort, telefonisch unter 089 233 372 65 oder per E-Mail an stb.pasing.kult@muenchen.de“. Oder beim Kulturforum:einladungen@kulturforum-mwest.de.
Lomäus Barthaar ist eine ganz besondere Maus. Er wohnt im Mäusedorf Maushausen im Zirbenwald in einem runden bunten Häuschen, seinem „Mausoleum“, das eine Kokosnuss als Dach hat und einen bunten schiefen Regenbogenzaun drum herum. Und sein bester Freund ist nicht etwa eine Maus, sondern ein Igel, ein Wanderigel um genau zu sein. All das findet der Mäusemeister des Dorfes irgendwie merkwürdig und nicht in Ordnung …
Ein liebevolles Kinderbuch mit einer schönen Geschichte über das Andersein.
Was hat der sympathische Mäusebursche Lomäus Barthaar in der Geschichte von Andy Kuhn, was andere Helden aus den vielfältig gefächerten Angeboten zum Thema „Irgendwie anders“ nicht haben? Ist es nur das überlange Barthaar?
Nein, es ist der Umgang mit der Anderssein. Lomäus leidet nicht darunter, einer allgemeinen Vorstellung von Konformität nicht zu entsprechen, wie manch anderer sogenannter „Außenseiter“, sondern ruht zufrieden in seiner Verschiedenheit, ummantelt sich genießerisch mit seiner kreativen, individualistischen Wohlfühl-Welt. Diese hält er freundschaftlich offen für all die neugierigen Kinder, die sich an der Länge seines Barthaares freuen und für andere Gesellen, wie den Igel, der eine andere Sichtweise auf die Welt hat und durch sein fehlendes „Mäusemaß“ im wahrsten Sinne des Wortes schon mal bei anderen anstößt.
Die Geschichten sind ideal zum Vorlesen für Mädchen und Jungen ab etwa 3 Jahren. Sie vermitteln wichtige Werte und regen die Fantasie an, stärken das Selbstvertrauen der Kinder, regen die Fantasie an. Liebevoll illustriert von Stefanie Weber.
Es gibt ein weiteres Lomäus-Buch von Kuhn und Weber: „Mausige Weihnachten“:
Lomäus liebt Weihnachten mehr als alles andere. Und so will er auch seinem besten Freund, dem Wanderigel Lothar Stachelbart, der jedes Jahr an Weihnachten kurz aus seinem Winterschlaf erwacht, etwas Festtagsstimmung in seinen Bau bringen. Doch auf der Reise durch den Winterwald wird Lomäus von einem Schneesturm überrascht und findet Zuflucht bei unerwarteten neuen Freunden…
Die bekannte und vielseitige Geigerin Anna Kakutia und ihre ebenso engagierte Duo-Partnerin Marita Matschke (Klavier) haben ein Programm zusammengestellt, das die Hörerinnen und Hörer aus der dunklen Jahreszeit herausführt in die hellen, warmen Frühlings- und Sommermonate. Auf die Violinsonate c-Moll BWV 1017 von Johann Sebastian Bach, die Stilelemente der Passionsmusiken des Komponisten vorwegnimmt, folgt die selten gespielte Suite op. 79d von Max Reger, in der ein gefühlvolles Wiegenlied mit zwei kapriziös-burlesken Folgesätzen zusammengespannt ist. Nach dem tänzerischen Rondo A-Dur D 438 von Franz Schubert beschließen zwei musikalische Schwergewichte den Konzertabend: die Sonate G-Dur KV 301 von Wolfgang Amadeus Mozart und die Sonate F-Dur op. 24 „Frühlingssonate“ von Ludwig van Beethoven.
Eintritt 25 €, ermäßigt für Mitglieder 20 €, für Schüler und Studierende bis 30 Jahre 5 €. Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
Die Sonate für Violine und obligates Cembalo BWV 1017 von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) ist Teil eines zwischen 1717 und 1724 entstandenen Zyklus von sechs Violinsonaten. Es ist sein bedeutendster Kammermusikzyklus, der einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung der Violinsonate markiert. Es handelt sich um eine verkappte Triosonate, bei der die zweite Oberstimme über der Bassstimme in die rechte Hand des Cembaloparts gewandert ist. Gerade diese Verschiebung ermöglicht die Herausbildung der Violinstimme als einziges, gleichberechtigtes Soloinstrument gegenüber dem Cembalo. Bach hat diese Möglichkeit innovativ ausgenutzt, und so sind die sechs Sonaten die ersten in der Musikgeschichte, bei denen die Violine dem Tasteninstrument „auf Augenhöhe“ gegenübertritt. Im musikalischen Ausdruck entspricht vor allem die Sonate BWV 1017 in seiner Ausdruckskraft und seiner solistischen Stimmführung dem sogenannten italienischen Stil. Der erste Satz ist ein „Siciliano“ – eine aus Sizilien stammende Kompositionsform mit sanfter Melodik und wiegendem Rhythmus. Der schmerzlich-süße Gestus dieses Satzes verweist deutlich auf die wenig später komponierte “Erbarme-Dich“-Arie aus der Matthäuspassion. Auch der langsame dritte Satz atmet eine nachdenkliche Trauer, wie sie im Bass-Arioso „Betrachte, meine Seel“ aus der Johannespassion zum Ausdruck kommt. Diese langsamen Sätze rahmen eine dreistimmige Fuge ein, die zu den kunstvollsten Fugen Bachs gehört. Ein schwungvolles Allegro beendet dieses großartige Werk.
Die Suite op. 79d von Max Reger (1873 – 1916), entstanden zwischen 1902 und 1904, besteht aus drei klanglich sehr reizvollen, kurzen Charakterstudien aus Regers früher Schaffenszeit. Im ersten Satz „Wiegenlied“ greift der Komponist auf die Stilelemente des barocken Siciliano zurück. Der Mittelsatz „Capriccio“ ist eine romantisch-melodiöse Studie mit einer dramatischen finalen Steigerung. Den Schluss der Suite bildet die übermütige, tänzerische „Burla“ – eine äußerst vergnügliche, rhythmusbetonte Burleske.
Franz Schubert (1797 – 1828) hat mit seinem 1816 entstandenen Rondo für Violine und Streicher D 438 ein ausgesprochen populäres, eingängiges Werk geschaffen, das jedoch zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht blieb und erst 1897 veröffentlicht wurde. Das Duo Matschke Kakutia spielt das Werk in einer Bearbeitung für Violine und Klavier. Nach einer langsamen Einleitung in Haydn’scher Manier beginnt das eigentliche Rondo mit seinem ausgesprochen tänzerischen, schwungvollen Thema, das stilistisch sehr an die „Unterhaltungsmusik“ Mozarts – Tänze. Serenaden, Divertimenti – erinnert.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) nannte den Zyklus von sechs Violinsonaten KV 301 – 306 sein „Opus 1“. Er war offenbar sehr zufrieden mit diesen Kompositionen. Der Zyklus entstand in einer seiner glücklichsten Lebensphasen während seiner Reise nach Mannheim an den kurpfälzischen Hof und anschließend nach Paris, die er – ohne den immerwährend gängelnden Vater Leopold – von Oktober 1777 bis Sommer 1778 unternahm. Überdies lernte er in Mannheim seine erste große Liebe Aloysia Weber kennen, die Schwester seiner späteren Frau Constanze. Reclams Kammermusikführer charakterisiert diese Sonaten zu recht als „ungemein farbig, phantasievoll und voller sprühender Spielfreude“. Mozart gab diesen Sonaten zwar den traditionellen Titel „Sonaten für Cembalo oder Klavier mit Violinbegleitung“. Aber er bezeichnete sie doch auch als Klavierduette mit Violine und hob damit die gleichberechtigte Partnerschaft beider Instrumente hervor. Im ersten Satz des zweisätzigen Werks stellt die Violine das Hauptthema vor, das vom Klavier wiederholt wird. Es folgt ein von Ideenreichtum sprühender Kranz von Nebenthemen, die kunstvoll variiert werden und schließlich in eine Reprise münden. Besonders reizvoll ist der nach Art eines Menuetts gestaltete zweite Satz mit einem elegischen Mittelteil. Ein Werk, das pure Lebensfreude verströmt.
Die Violinsonate Nr. 5 op. 24 von Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) entstand 1800/1801. Sie ist neben der Sonate Nr. 9 op. 47 „Kreutzersonate“ die wohl bekannteste unter den zehn Violinsonaten Beethovens. Beethoven nannte seine Violinsonaten „Sonaten für Pianoforte und Violine“ und folgte damit – wie Mozart – der traditionellen Bezeichnung, die der nach der Barockzeit einsetzenden historischen Entwicklung als Klaviersonate mit Violinbegleitung entsprach. Mit der heiteren „Frühlingssonate“ op. 24 vollzog der Komponist allerdings eine Hinwendung zum von ihm so bezeichneten „neuen Stil“, der sich an der symphonischen Form orientiert. Das zeigt sich beispielsweise an der erstmals verwendeten Viersätzigkeit, im vergleichsweise breit angelegten Aufbau der Ecksätze und in der ausdifferenzierten thematischen Verarbeitung in Durchführung und Reprise.
Die 1979 in Tiflis/Georgien geborene Violinistin Anna Kakutia studierte ab 1997 am Konservatorium ihrer Geburtsstadt und ab 1998 an der Musikhochschule München in der Klasse von Professor Ernö Sebestyén. 2005 schloss Anna Kakutia ihr Studium mit dem Meisterklassendiplom ab. Noch zu Studienzeiten in Tiflis zeichnete die georgische Regierung Anna Kakutia mit einem Stipendium aus, zudem wurde sie Mitglied des Staatlichen Kammerorchesters von Georgien. Im nationalen Musikwettbewerb zählte sie zu den Preisträgern. Sie war die erste von der Friedrich-Naumann-Stiftung geförderte Musikerin und erhielt 2021 ein Stipendium des Deutschen Musikfonds. Nachhaltige Eindrücke sammelte Anna Kakutia als Mitglied des Akademieorchesters des Luzern Festivals unter Leitung von Pierre Boulez. Neben klassischen Werken setzt sie sich für zeitgenössische Musik ein und arbeitet mit renommierten Komponisten zusammen. Neben zahlreichen Rundfunkaufnahmen erschienen 2017 und 2022 CD-Einspielungen beim Label NEOS und bei der Sheva Classic Collection INEDITA.
Die Pianistin Marita Matschke studierte an der Münchner Musikhochschule bei Ludwig Hoffmann, Margarita Höhenrieder und Ayami Ikeba und schloss mit dem künstlerischen Diplom ab. Es folgten Aufbaustudien in Augsburg und Graz sowie zahlreiche Meisterkurse. Beim internationalen Klavierwettbewerb in Finale Ligure/ Italien wurde sie als jüngste Finalistin mit der Goldmedaille ausgezeichnet und erhielt den Siegfried-Gschwilm-Preis Augsburg. Sie war Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Förderung „live music now“. Sie gibt Klavierabende, tritt als Solistin mit Orchester auf und spielt in verschiedenen Kammermusikformationen. An der Hochschule für Musik und Theater in Stuttgart war Marita Matschke Lehrbeauftragte für Opernkorrepetition. Beim Bayerischen Rundfunk hat sie mehrere Aufnahmen eingespielt.
Modell für den Schutz eines bedrohten tropischen Paradieses
Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 13
Foto: Juliane Diller
Dr. Juliane Diller wuchs in Lima und im peruanischen Tieflandregenwald auf, wo ihre Eltern 1968 die Forschungsstation „Panguana“ gründeten. Nach einem tragischen Flugzeugabsturz am Heiligabend 1971 schlug sich die damals 17-Jährige als einzige Überlebende elf Tage durch den peruanischen Dschungel – und überlebte! Nicht zuletzt auch, weil sie von ihren Eltern, international bekannten Wissenschaftlern, lernte, die Gefahren im Urwald richtig einzuschätzen. Ihre Geschichte ging um die Welt. Vierzig Jahre später erschien 2011 ihr Buch „Als ich vom Himmel fiel“ im Piper-Verlag.
Heute führt die promovierte Biologin, die über 30 Jahre an der Zoologischen Staatssammlung München arbeitete, das Werk ihrer Eltern fort und leitet die Forschungsstation Panguana mit angeschlossenem Naturschutzgebiet sowie die damit verbundenen vielfältigen Projekte. Ihr Leitmotiv: „Der Dschungel hat mich damals gerettet – heute will ich ihn retten“. Sie berichtet u.a. über Biodiversitätsforschung und Regenwaldschutz im peruanischen Amazonasgebiet.
Der Vortrag wird umrahmt und ergänzt durch wunderbare Aquarelle von Rita Mühlbauer, die sie in Panguana schuf, wohin sie Juliane Diller bereits viermal begleitete.
Regenwälder sind Wetterküchen, Quellen der Artenvielfalt und „Lebensversicherung“ für die Menschheit. Doch Abholzung, Ausbeutung und Brandrodung hinterlassen gravierende Schäden – dabei sind viele Geheimnisse dieser Wälder noch immer nicht entdeckt.
Juliane Diller bringt in ihrem Vortrag ein Stückchen Regenwald zu uns: Mit faszinierenden Bildern gibt sie Einblick in das verzweigte Ökosystem von Panguana, seine Geschichte und die aktuelle wissenschaftliche Arbeit vor Ort und zeigt das spannende Zusammenwirken von Forschung, Regenwald- und Klimaschutz unter Einbindung von sozialen Projekten mit den benachbarten indigenen Gemeinden. Zugleich beleuchtet sie die zunehmende Bedrohung der amazonischen Regenwälder, deren Erhalt auch für den Fortbestand unserer eigenen europäischen Welt von entscheidender Bedeutung ist.
Der Vortrag wird umrahmt und ergänzt durch wunderbare Aquarelle von Rita Mühlbauer, die sie in Panguana schuf, wohin sie Juliane Diller bereits viermal begleitete. Sie lebt als freischaffende Malerin und Illustratorin in München und zeichnete seit sie zurückdenken kann, am liebsten Tiere und Pflanzen, Engel und Portraits von Menschen. Später kam die Malerei dazu. Nach einer Zeit turbulenter „Lehr- und Wanderjahre“ haben sich diese Themen in einem neuen Kontext wieder durchgesetzt. Den feuchtgrünen Verlockungen brasilianischer und peruanischer Regenwälder folgte sie widerstandslos und taucht seitdem immer wieder ein in den Amazonasdschungel und in den atlantischen Küstenregenwald, um zu malen.
Am 4. April um 19 Uhr erwartet Sie wieder ein interessanter Kunstkrimi. Der Schauspieler Silvester von Hößlin liest im Ebenböckhaus aus einem bizarren Kriminalroman für Kunstliebhaber. Die Protagonisten sind die ungleichen Zwillinge Jonas und Martin Blume. Jonas, ist ein weltläufiger Kunsthändler und wohlhabender Lebemann, aber seit seiner Kindheit auch ein sadistischer Mörder. Martin hingegen ist ein vom Leben und sich selbst enttäuschter Polizeibeamter im höheren Dienst, ein kleingeistiger, verklemmter Misanthrop. Interessant an dem Buch des international tätigen Kunsthändlers Konrad O. Bernheimer sind – neben dem Zwist der ungleichen Zwillingsbrüder – die Einblicke in die illustre Welt des Kunsthandels und die makabren „Bildinterpretationen“. Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 13. Der Eintritt beträgt 12 € für Mitglieder, 15 € für Nichtmitglieder. Anmeldungen bitte unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
Napoli, Museo Nazionale di Capodimonte
Laurentius
Der Mörder Jonas sehnt sich immer intensiver danach, die Folter- und Todesszenen alter Gemälde nachzustellen. Er wählt dazu drei Bilder sozusagen als „Mord-Vorlage“ aus. Diese Bilder können Sie bei der Lesung betrachten. Artemisia Gentileschis „Enthauptung des Holofernes“, die sicher zu den brutalsten Darstellungen der Kunstgeschichte zählt. Oder der von Pfeilen durchbohrte homoerotische Student, der Guido Renis „Heiliger Sebastian“ verblüffend ähnelt. „Das Martyrium des Hl. Laurentius“ von Peter Paul Rubens aus der Alten Pinakothek ist auch dabei. Jonas hat den Tötungsakt auf dem Rost schon als Bub mit einer Katze geübt. Sie werden fasziniert sein von dieser etwas anderen Art der „Bildbetrachtung“! Der Münchner Silvester von Hößlin (*1978) ist Schauspieler und Sprecher. Er besuchte von 1999 bis 2003 die Theater Hochschule in Zürich. Nach Engagements an renommierten Theatern in der Schweiz und in Deutschland ist er auch im Filmbereich und im Fernsehen aktiv. Neben seiner Arbeit als Schauspieler und Sprecher steht Hößlin auch als Musiker und Kabarettist auf der Bühne.
Heinrich Heine (1797 – 1856) war um 1830 einer der bekanntesten Dichter Europas. Mit seiner im Volkston gehaltenen, sehnsuchtsvoll-träumerischen, von Liebe, Leid und Tod handelnden Lyrik inspirierte er zahllose Komponisten, darunter Schubert, Schumann, Mendelssohn-Bartholdy und Brahms, zu ihren schönsten Liedkompositionen. Das Programm des Liederabends spannt einen weiten Bogen von der musikalischen Frühromantik bis zur Spätromantik. Es enthält Liedvertonungen nach Heine, die weithin bekannt sind wie den Liederkreis op. 24 von Robert Schumann und Heine-Lieder von Franz Schubert, aber auch eher unbekannte Heine-Vertonungen von Franz Liszt und Hugo Wolf.
Der Liederabend ist bereits ausverkauft
Wir sind froh und dankbar, dass nach der krankheitsbedingten Absage von Natalya Boeva der junge und gefragte Bariton Gerrit Illenberger eingesprungen ist und den Liederabend gestaltet, begleitet vom international bekannten Gerold Huber am Klavier.
Karten nur an der Abendkasse. Eintritt 25 €, ermäßigt für Mitglieder 20 €, für Schüler und Studierende bis 30 Jahre 5 €. Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
In Günter Metzners ab 1989 erschienener Bibliographie „Heine in der Musik“ ist akribisch aufgelistet, dass Heinrich Heines Werke im Jahr 1884 – knapp 30 Jahre nach dem Tod des Dichters – 1093 Mal von 538 Komponisten vertont wurden. Nach Theodor W. Adorno ist die Geschichte des deutschen Kunstlieds ohne Heine undenkbar. Was inspirierte so viele Musikschaffende, darunter die besten und bekanntesten Komponisten der deutschen Romantik, über Jahrzehnte hinweg dazu, die Gedichte Heines zu vertonen? Der Dichter hat mit den Themen, Motiven, Bildern und Symbolen und nicht zuletzt mit dem volksliedhaften Ton seiner Lyrik den Nerv der Zeit getroffen. Seine Gedichte beschwören die Abkehr vom Rationalen und Hinwendung zum Übersinnlichen, Geheimnisvollen, zur Natur. Sie verkörpern Weltflucht, den Rückzug aus der Komplexität der gesellschaftlichen Verhältnisse in Traumwelten, in die Vergangenheit und in die Welt der Märchen. Und sie beschreiben eindrucksvoll extreme Gefühlszustände wie Sehnsucht nach Liebe und Tod, Trauer und verzweifelte Hoffnung. Sie sind gesprochene Musik. Nicht ohne Grund hat Heine seinen ersten großen Gedichtband „Buch der Lieder“ genannt.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass der promovierte Jurist Heine auch ein politischer Dichter war, der wegen seiner jüdischen Herkunft und seines Eintretens für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit angefeindet, vom preußischen Staat mit Zensur belegt und schließlich in die Emigration nach Paris getrieben wurde. Er selbst bezeichnete sich als entlaufenen Romantiker.
Der Liederkreis op. 24 von Robert Schumann (1810 – 1856) entstand 1840, einige Monate vor der Hochzeit des Komponisten mit Clara Wieck, als eine Art musikalischer und biographischer Befreiungsakt. Nach der Weigerung des Vaters der Geliebten, der Ehe seiner minderjährigen Tochter mit dem Komponisten zuzustimmen, mussten die heimlich Verlobten beim Gericht in Leipzig die amtliche Genehmigung der Eheschließung erstreiten. In dieser dramatischen Situation zwischen Bangen und Hoffen fand Schumann in einem aus neun Gedichten bestehenden Zyklus aus Heines „Buch der Lieder“ die ideale lyrische Ausdrucksform für seinen Gemütszustand. Nachdem er zuvor fast ausschließlich Werke für Klavier geschrieben hatte, jubelte er nun in einem Brief an seine Verlobte: „Ach Clara, was das für eine Seligkeit ist, für Gesang zu schreiben; die hatte ich lang entbehrt“. Der Liederkreis op. 24 eröffnet eine wahre Flut von Liedkompositionen, und 1840 wurde für den Komponisten das „Jahr der Lieder“.
Diemehr als 80 Liedkompositionen von Franz Liszt (1811 – 1886) gehören zu den vom Musikbetrieb zu Unrecht weitgehend unbeachtet gebliebenen Werken des als Komponist höchst originellen, zukunftsweisenden und experimentierfreudigen pianistischen Superstars des 19. Jahrhunderts. Liszt war mit Heine gut, wenn auch nicht immer spannungsfrei befreundet. Die in das Programm des Liederabends aufgenommenen vier Lieder entstanden Anfang der 1840er Jahre. Liszt folgt nicht der romantischen Tradition der psychologisierenden introvertierten Nachzeichnung des lyrischen Ichs durch die Singstimme. Vielmehr entwickelt er die Stimmungen der vertonten Gedichte aus dem Klaviersatz. Er arbeitet die Spannung und Dramatik der lyrischen Vorlage mit großen dynamischen Extremen und Steigerungen heraus. Dabei betritt er stilistisches Neuland mit tonmalerischen Wechseln der musikalischen Stimmungen, kühnen Harmonien und abwechslungsreiche Rhythmen. In seiner Vertonung des Loreley-Lieds, die so gar nichts mit der schlichten, volksliedhaften Komposition Friedrich Silchers zu tun hat, klingt unverkennbar Wagners Tristan-Harmonik an.
In den letzten Monaten vor dem Tod von Franz Schubert (1797 – 1828) entstand sein Liederzyklus „Schwanengesang“, der erst ein Jahr nach seinem Tod zusammengestellt und herausgegeben wurde. Es handelt sich streng genommen nicht um einen Zyklus, sondern um eine Sammlung von dreizehn Liedern ohne einen thematischen „roten Faden“ nach Gedichten von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine, denen der abergläubische Herausgeber die „Taubenpost“ nach Johann Gabriel Seidl hinzufügte. Die sechs Heine-Lieder des Zyklus sind – bis auf das erinnerungsselige „Das Fischermädchen“ und den trotzigen Ausbruch in „Der Atlas“ – abgrundtief-verzweifelte und trostlose Ausblicke ins Nichts. Das Lied „Der Doppelgänger“ ist ein schauerlicher Zwilling des Schlusslieds des Winterreise-Zyklus „Der Leiermann“.
Die Heine-Lieder von Hugo Wolf (1860 – 1903) entstanden fast durchweg in seiner frühen Schaffensperiode. Der Komponist war ab 1875 Mitschüler Gustav Mahlers am Wiener Konservatorium und wurde zwei Jahre später wegen einer gegen ihn gesponnenen Intrige entlassen. Nach einer dreimonatigen Anstellung als Hilfskapellmeister am Salzburger Stadttheater war er ab 1884 Musikkritiker der Boulevardzeitung „Wiener Salonblatt“ und ab 1887 als freier Komponist tätig. Er litt zeit seines Lebens unter bitterer Armut und lebte fast ausschließlich von der Unterstützung durch Freunde und Förderer. Gleichwohl pflegte er das Image des kompromisslosen und genialen romantischen Künstlers. Nahezu sein gesamtes kompositorisches Schaffen widmete Wolf der Gattung des Lieds, vornehmlich Vertonungen von Gedichten Mörikes, Eichendorffs, Heyses und Goethes. Sein Kompositionsstil war lange Zeit geprägt von seiner glühenden Bewunderung für Richard Wagner, den er an harmonischer Kühnheit oft übertraf. Später fand er zu einem freieren, rhapsodischen Stil, der die Klangsprache der Spätromantik hinter sich ließ. Ein großer, verkannter Meister seines Fachs, der viel zu früh an einer Syphiliserkrankung qualvoll verstarb.
Der in Heidenheim geborene Bariton Gerrit Illenberger ist seit der Spielzeit 2023/24 als Solist im Jungen Ensemble der Semperoper Dresden engagiert. Jüngst gab er bei den Opernfestspielen Heidenheim sein Debüt als Rodrigo (»Don Carlo«). Zuvor war er unter Kirill Petrenko im Festspielhaus Baden-Baden und in der Berliner Philharmonie in »Die Frau ohne Schatten« zu erleben und gastierte als Reinmar (»Tannhäuser«) am Teatro di Modena sowie als Conte d’Almaviva (»Le nozze di Figaro«) im Cuvillés-Theater München. Er erhielt seine sängerische Ausbildung unter anderem in der Liedklasse von Christian Gerhaher an der Musikhochschule München und gewann renommierte Preise und Stipendien, beispielsweise beim August Everding Musikwettbewerb 2022. Bevor er sich in vollem Umfang der Musik widmete, absolvierte er ein Bachelorstudium der Ingenieurwissenschaften und ein Masterstudium der Luft- und Raumfahrt an der Technischen Universität München.
Geboren in Straubing studierte Gerold Huber als Stipendiat an der Hochschule für Musik in München Klavier bei Friedemann Berger und besuchte die Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin. 1998 erhielt er gemeinsam mit dem Bariton Christian Gerhaher, mit dem er bereits seit Schülertagen ein festes Lied-Duo bildet, den Prix International Pro Musicis in Paris/New York, gefolgt von vielen weiteren Preisen, darunter der Gramophone Award, zweimal der Echo Klassik Preis in der Kategorie Liedgestaltung und zuletzt 2023 den Robert-Schumann-Preis. Gerold Huber ist einer der international gefragtesten Liedbegleiter, der auf den renommierten Festivals Europas und in den bekanntesten Konzerthäusern diesseits und jenseits des Atlantiks zuhause ist.
Ralph Deja ist Gast beim nächsten Kulturstammtisch, sein Thema ist der interkulturelle und interreligiöse Dialog. Er ist engagiertes und aktives Mitglied in verschiedenen Organisationen, die sich mit diesem Dialog auseinandersetzen und die zum Ziel haben, das friedliche Zusammenleben zwischen Angehörigen von unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Nationen zu fördern.
Wir treffen uns am Donnerstag, 21. März 2024 um 19 Uhr in der Pasinger Gaststätte „Antica Osteria“ im Nebenzimmer, Nimmerfallstraße 48.
Kein Eintritt, keine Anmeldung, einfach kommen, auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen.
Deja, ehemals als Geschäftsführer und Karriereberater international tätig, steht für interkulturelle und interreligiöse Toleranz und gegenseitigen Respekt und verbindet die Kenntnis des Eigenen mit der Neugier auf das jeweils Andere. Er ist Mitgründer und Referent beim „Münchner Lehrhaus der Religionen“, Gründungsmitglied und Schatzmeister beim „Haus der Kulturen und Religionen München e.V.“, Gründungs- und Ehrenmitglied der „Nymphenburger Gespräche“, einem Zusammenschluss engagierter Münchner Persönlichkeiten aus unterschiedlichen religiösen und kulturellen Traditionen, außerdem langjähriges Mitglied und ehemaliger Diözesanvorstand von „Pax Christi München und Freising“ sowie Vorstandsmitglied von „Chaverim – Freundeskreis des Liberalen Judentums in München“. 2022 war er Mitgründer und Schatzmeister des Vereins „Freundeskreis Gebeugter Leerer Stuhl“.
Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
Sibylle Semlitsch arbeitet als Steinbildhauerin. Die gelernte Steinmetzin verbindet traditionelles Handwerk mit zeitgenössischen künstlerischen Fragestellungen. Mit dem meißeln am Stein setzt sich die Künstlerin essentiell mit der Bildhauerei auseinander.
Natureindrücke oder ein Thema sind für Jutta Lohmann nur der Auslöser für die Arbeiten. Nie wird Gegenständlichkeit angestrebt. Sie malt vorwiegend auf handgeschöpften Papieren, deren Haptik sie oft mit Gesteinsmehlen oder anderen Materialien verstärkt.
Die Ausstellung geht vom 24.02. bis 10.03.2024; geöffnet jeweils Samstag 16 – 18 Uhr und Sonntag 15.00 – 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.
Sibylle Semlitsch arbeitet als Steinbildhauerin. Die gelernte Steinmetzin verbindet traditionelles Handwerk mit zeitgenössischen künstlerischen Fragestellungen. Mit dem meißeln am Stein setzt sich die Künstlerin essentiell mit der Bildhauerei auseinander.
Durch den unterschiedlichen Standort der Betrachter*Innen bieten sich immer wieder neue Anblicke welche fließend ineinander übergehen und unterschiedliche Assoziationen hervorrufen.
Natureindrücke oder ein Thema sind für Jutta Lohmann nur der Auslöser für die Arbeiten. Nie wird Gegenständlichkeit angestrebt. Sie malt vorwiegend auf handgeschöpften Papieren, deren Haptik sie oft mit Gesteinsmehlen oder anderen Materialien verstärkt. Gesteinsmehle von Marmor, Granit, Gneis etc. werden auch als Farbpigment genutzt. Da ein Thema mit einem Bild nicht ausgeschöpft ist, entstehen Serien, wie z.B. „ Wüsten“ oder zu den“ Sonnengesängen d. Franz von Assisi“
Sibylle Semlitsch, 1968 geboren in München – Pasing, Ausbildung zur Steinmetzin seit 1997 als Steinbildhauerin/ Schriftgraveurin tätig von 2001 – 2017 Dozentin an der „ Schule der Fantasie Planegg/ Martinsried“ seit 2004 Ateliergemeinschaft in München-Pasing Einzel und Gruppenausstellungen im In– und Ausland u a in Deutschland, Südtirol, Polen Zahlreiche Ankäufe von Sammlern zeitgenössischer Kunst Mitglied des Kulturforums München- West, Mitglied der Künstlergruppe ApoPo
Jutta Lohmann, 1945 geb. Gera /Thüringen, 1954 aufgewachsen in Hamburg 1963 Buchhandelslehre, 1966 Studium an der FH für Gestaltung / Hamburg 1985 Nach familienbedingter Pause zum Wiedereinstieg in die Malerei Teilnahme an diversen Seminaren 1986 Beginn der Ausstellungstätigkeit; bis heute über 50 Ausstellungen im In- und Ausland / 2003 Artist in Residence /Island 1991 Mitgliedschaft im BBK/ Bremen 2012 Umzug nach München und Mitgliedschaft im BBK/München Studienreisen in Europa/Vorderen Orient und Asien
Das Kammerensemble des Bayerischen Staatsorchesters spielt Streichquartette von Puccini, Cherubini und Verdi
Samstag, 17. Februar 2024, 19 Uhr MVHS Pasing, Bäckerstraße 14
Es gibt Komponisten, die in allen Genres der klassischen Musik zuhause sind, Allrounder gewissermaßen. Mozart ist die ideale Verkörperung dieser Spezies von Tonsetzern. Und es gibt Komponisten, deren Werk sich vorwiegend oder fast ausschließlich auf eine Gattung von Kompositionen beschränkt, etwa Opern. Beispiele für diesen Komponistentyp sind Puccini, Verdi oder, mit Einschränkungen, Cherubini. Umso überraschender und origineller ist oft das Ergebnis, wenn Opernkomponisten, zumal italienische, ihr angestammtes Revier der unmittelbar auf die Sinne einwirkenden Kantilene verlassen und abstrakte Kammermusik schreiben. Das Publikum begegnet dann oft unbekannten und unerwarteten Schätzen.
Das Konzert ist bereits ausverkauft!
Dies gilt auch für das Programm, das die Mitglieder des Kammerensembles des Bayerischen Staatsorchesters,
Michele Torresetti und Immanuel Drißner (Violinen), David Ott (Viola) und Dietrich von Kaltenborn (Violoncello)
am 17. Februar 2024 präsentieren werden:
Giacomo Puccini (1858 – 1924) „Crisantemi“ Luigi Cherubini (1760 – 1842) Streichquartett Nr. 2 C-Dur Giuseppe Verdi (1813 – 1901) Streichquartett e-Moll
Eintritt 25 €, ermäßigt für Mitglieder 20 €, für Schüler und Studierende bis 30 Jahre 5 €. Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
„Crisantemi“ von Giacomo Puccini ist eine innige, zu Herzen gehende Trauermusik aus drei ineinander übergehenden Teilen in getragenem Andante-Tempo. Puccini schrieb sie angeblich in einer Nacht im Gedenken an seinen Freund Herzog Amadeus von Savoyen, der 1890 verstarb. Drei Jahre später verarbeitete er das Hauptmotiv, einen musikalische Klageruf in Form einer chromatisch aufsteigenden Linie, in der Sterbeszene der Oper „Manon Lescaut“. Der Name des Werks bezieht sich auf die Chrysantheme als traditionelle Trauerblume.
Das Streichquartett Nr. 2 C-Dur von Luigi Cherubini entstand 1834 bis 1837. Zu dieser Zeit hatte sich der Komponist, vom zunehmend ausbleibenden Erfolg seiner zahlreichen Opern bitter enttäuscht, der Kirchenmusik und der akademischen Lehrtätigkeit als Professor und später Direktor des Pariser Konservatoriums zugewandt. Der modernen Konkurrenz von Spontini, Rossini und Meyerbeer konnte sein streng klassischer Kompositionsstil nicht standhalten. Umso überraschender ist die Brillanz, Originalität, Eleganz und kompositorische Finesse seiner späten Streichquartette. Das zweite Streichquartett atmet im ersten Satz mit seiner langsamen, zarten Einleitung und seinem frisch vorwärtsstürmenden Hauptteil den Geist des späten Haydn und mittleren Beethoven. Aber auch die Romantik mit Anklängen an Schubert ist nicht fern, so vor allem im zweiten Satz mit seinem melodiös klagenden Hauptthema, seinen häufigen Dur-Moll-Wechseln und dem überraschenden Schluss. Im dritten Satz, dem tänzerischen Scherzo, lässt Mendelssohn-Bartholdys Sommernachtstraum grüßen. Der dramatische Finalsatz schließt mit einer stürmischen Coda.
Giuseppe Verdi hat sein einziges Streichquartett e-Moll, das er 1873 vollendete, untertreibend in der ihm eigenen selbstironischen Art eine „Spielerei“ genannt, die in einigen Wochen während der Proben zur neapolitanischen Erstaufführung der Aida am Teatro San Carlo im Hotelzimmer entstanden sei. Generell war er der Meinung, dass reine Instrumentalmusik „eine „Sache der Deutschen und das Streichquartett eine Pflanze sei, der das italienische Klima nicht bekommt“. Allerdings hat er es meisterlich verstanden, die Tradition des klassisch-romantischen deutschen Streichquartetts aufzugreifen und ebenso elegant wie kunstvoll mit dem Geist der italienischen Oper zu verbinden. Das Ergebnis ist ein abwechslungsreiches, fesselndes Kammermusikwerk. Der erste Satz mit seinen zwei Themengruppen und der nur angedeuteten Durchführung ist in klassischer Manier sorgfältig durchgearbeitet. Die vier Stimmen werden in ständigem Dialog, auch kontrapunktisch, miteinander verwoben. Es folgt ein leicht melancholisches Andantino mit überraschenden harmonischen Wendungen und einem markant konturierten Mittelteil. Der dritte Satz, der die Stelle eines Scherzos einnimmt, hat den Charakter eines Höllentanzes, der im Trioteil durch eine sehr „italienische“, melodiöse Violoncello-Kantilene kontrastiert wird. Das Finale mit der Bezeichnung „Scherzo.Fuga“ ist die große Überraschung des Werks. Es besteht ausschließlich aus einer Fugenstruktur, die stark an die Schlussfuge des „Falstaff“ („Alles ist Spaß auf Erden“) erinnert – ein Kabinettsstück, das in einem musikalischen Taumel endet.
Die Mitglieder des Kammerensembles des Bayerischen Staatsorchesters blicken auf langjährige Engagements beim Bayerischen Staatsorchester zurück und haben vor ihrer Zeit im Staatsopernorchester breite Erfahrungen bei renommierten Symphonie- und Kammerorchestern gewonnen. Darüber hinaus sind sie auch solistisch tätig.
Bei der Gedenkstunde am Internationalen Holocaust-Gedenktag werden Namen von jüdischen Opfern der Shoah aus Obermenzing verlesen und „stille HelferInnen“ vorgestellt. Es gibt Lesungen und Musik mit dem Klarinettisten Oliver Klenk. Die Veranstaltung findet vor und in der Pfarrkirche Leiden Christi, Passionistenstraße 12 statt.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Einweihung der Gedenkskulptur „Gebeugter leeren Stuhl“, den die beiden Obermenzinger Künstlerinnen Blanka Wilchfort und Marlies Poss zur Erinnerung an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger von Obermenzing geschaffen haben, war am 9. November 2016. Sie haben ihren Sitz in der Gesellschaft verloren, wurden verfolgt, vertrieben oder getötet. Unterstützt vom Kulturforum München-West, gefördert von Pfarrer Stahlschmidt und gestiftet vom Verein der Freunde Schloss Blutenburg gehört das Symbol der Erinnerung, Zeichen des Anstoßes und Denkzeichen seitdem zur Kirche und zum Kirchplatz in Obermenzing.
Die Krümmung der Stuhlbeine, die Schieflage der einstigen – nunmehr leeren – Sitzfläche und die fehlende Rückenlehne symbolisieren, dass die in Obermenzing beheimateten jüdischen Bürger und Bürgerinnen nach der Vertreibung durch die NS-Herrschaft ihre „Wohn-Sitze“ verloren und im Stadtteil „Leer-Stellen“ hinterlassen haben. Auch Männer und Frauen aus Obermenzing sind in Konzentrationslagern umgekommen.
Seit dem Jahr 2017 veranstaltet das Kulturforum München-West eine Gedenkstunde an diesem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Es gibt Lesungen, Gedichte und stimmungsvolle Musik. 2024 wird besonders an die „stillen HelferInnen“ gedacht, die ein Überleben von Klara Mayr und Ruth Jordan ermöglicht haben: Oberin Medarda und Georg Fischbacher.
Mehr zur Gedenkskulptur erfahren Sie über den QR-Code am Gebeugten leeren Stuhl bzw. dahinter an der Kirchenwand oder auf der Webseite des Kulturforums München-West unter http://www.kulturforum-mwest.de/K/161109-leerer-stuhl-om/.
Musikalische Lesung mit dem Buchautor und Illustrator Quint Buchholz, der Cellistin Anna Rehker und der Violinistin Juli Linden
Es wird Nacht, der Mond scheint ins Zimmer – Zeit, ins Bett zu gehen. Doch der kleine Bär kann nicht einschlafen. Er klettert aufs Fensterbrett und schaut hinaus auf die schlafende Welt. Dann schließt er die Augen und lauscht den Mondscheinmusikanten.
Und wir lauschen der Cellistin Anna Rehker und der Violinistin Juli Linden, die uns mit Werken von J.S. Bach, E.Satie und anderen in die Welt des Träumens entführen, und natürlich Quint Buchholz, der begleitet von Projektionen seiner Bilder aus einigen seiner Bücher vorliest.
Die Veranstaltung (Lesung, Musik, Bildershow, Erfrischung) ist für Kinder / Erwachsene ab 5 Jahren.
Quint Buchholz, geboren 1957 in Stolberg bei Aachen, aufgewachsen in Stuttgart, hat in München vier Semester Kunstgeschichte, danach Malerei und Grafik an der Kunstakademie bei Prof. Gerd Winner studiert.
Seit 1979 arbeitet der Maler, Illustrator und Autor für deutsche und internationale Verlage (Carl Hanser- , Heye-, dtv-Verlag u.a.) und hat seitdem über fünfzig Bücher illustriert, für die er zahlreiche Preise bekommen hat. Immer wieder werden seine Bilder auch in Ausstellungen gezeigt: u.a. zuletzt in München im Goethe-Institut und im Salon Clemensstraße 9, und im Herbst 2024 in der Galerie Villa Maria in Bad Aibling,
Einige seiner neueren Arbeiten sind :
– Christian Morgenstern / Quint Buchholz: „Die Welt und ich“ – Matthias Reiner / Quint Buchholz: „Das Meerbuch“ – Quint Buchholz: „Alles hat seine Zeit“ – Dorothée Kreusch-Jacob und Quint Buchholz: „Sonne, Mond und Abendstern“
Für Anna Rehker war der Anfang sehr schwer. Sie wollte Tennis spielen und es bedurfte des elterlichen Machtwortes um sie zur Musik zu bringen. Schon während des Studiums an der Musikhochschule in Kattowitz spielte sie in verschiedenen Orchestern, u.a. mit dem Polnischen Jugend Orchester, dem Orchester “Europa Philharmonie”, dem Schlesischen Kammerorchester, dem Polnischen Nationalorchester. Ihre Leidenschaft ist die Kammermusik. In München gründete sie das Ensemble Espresso Espressivo. Seit ein paar Jahren setzt sie sich mit großer Leidenschaft mit neuen Musikrichtungen auseinander. Sie spielte u.a. mit Konstantin Wecker, Martin Schmitt, Eddy Miller und nimmt an vielen Cross-over Projekten teil. Sie arbeitet als Arrangeurin und unterrichtet Cello.
“Wenn ich spiele, verschmelze ich mit meinem Instrument. Das passiert vor allem, wenn ich solo spiele. Das Cello ist meine große Liebe.”
Juli Linden, die bereits im Alter von vier Jahren ihren ersten Geigenunterricht erhielt, ist Mitglied zahlreicher Ensembles und Orchestern, wie Oper Pasinger Fabrik, Freies Landestheater, James Last, Konstantin Wecker u.v.m. Die Cellistin Anna Rehker ist eine gefragte Kammermusikerin in verschiedensten Stillrichtungen (Klassik, Jazz, Arabische Musik, Bossa Nova, Tango Argentino, Pop, Rock, u.v.m.). Mit Ihrem Anna Rehker Quartett, leitet sie musikalisch die berühmten Candlelight Konzerte in München und Augsburg.
Die beiden Musikerinnen lernten sich im Jahr 2015 kennen. Sie inspirieren sich gegenseitig und entdecken zusammen neue Facetten sowohl in den Werken der klassischen Meister als auch in bekannten Songs. Sie überschreiten Stil-Grenzen, denn sowohl die Werke von J.S. Bach als auch keltische, jüdische oder argentinische Musik sprechen ihre Seelen an.“
Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
„Ein gutes Foto zu machen ist mehr, als nur ein Objekt abzulichten! Der Fotograf darf das Bild nicht nur festhalten – er muss es gestalten!“, so Reinhard Mohr zur Frage, was eine gute Fotografie ausmache. Und wie er zwei so scheinbar gegensätzliche Themenbereiche wie „Natur“ und „Architektur“ in seinem Portfolio vereinen könne? „Es geht immer darum, die Struktur in einem Bildausschnitt zu erkennen – die richtigen Proportionen, eine Symmetrie oder spannende geometrische Formen. Also Linien, Dreiecke, Kreise, Quadrate, Flächen. Für all das zusammen muss es zuerst in meinem Kopf ‚Klick‘ machen – und dann erst in der Kamera!“
Die Ausstellung geht vom 13.01. bis 28.01.2024; geöffnet jeweils Samstag 16 – 18 Uhr und Sonntag 15.00 – 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.
„Es geht immer darum, die Struktur in einem Bildausschnitt zu erkennen – die richtigen Proportionen, eine Symmetrie oder spannende geometrische Formen. Also Linien, Dreiecke,
Kreise, Quadrate, Flächen. Für all das zusammen muss es zuerst in meinem Kopf ‚Klick‘ machen – und dann erst in der Kamera!“
Gehe man vom Erkennen einer Struktur als Grundlage eines guten Bildes aus, so der Fotograf, dann seien auch so unterschiedliche Sujets wie Architektur oder Natur keine Gegensätze mehr: „Wenn man ein gutes Bild plötzlich sieht, wenn es im Kopf ‚Klick‘ macht, dann spielt es keine Rolle mehr, ob es der Ausschnitt einer Hochhausfassade ist oder einer Baumrinde.“ In der Unterkirche von Sankt Raphael zeigt Reinhard Mohr zwei Bildserien: Einerseits Fotografien natürlicher Strukturen – von Holzmaserungen bis hin zu Aufnahmen des Meeresbodens bei Ebbe. Und als Gegenpol „menschengemachte“ Strukturen – von gewundenen Treppenhäusern bis hin zu Fassadengeometrien. Die Serien stellen für den Fotografen keinen Widerspruch in seiner Arbeit dar. Sondern sie durchdringen sich und bilden die beiden Seiten der selben Medaille – sozusagen als optische Reflexionen oder fotografische Spiegelungen.
Biografie
September 2023: „The Click – Photographs in Black & White“, Galerie Kunstraum LOT, München
Dezember 2022: „AMERICANA – Eindrücke aus einem freundlichen und fremden Land von 1990 bis 2022“, Ruffini, München
August 2021: „Münchner Biergärten. Pazifikküste Seattle. Schwarzweiß im Großformat.“ Im „Farbenladen“ des Feierwerks in der Hansastraße in München
2015: „Wasser“ im Schloss Wiesenburg bei Potsdam
1996 ff .: Fotoserien im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung über „New York – Strukturen“, „Hong Kong“ und „Thomas Jefferson – Architekt der University of Virginia“
1991 bis 1993: Redakteur und Fotograf des Göttinger Tageblattes
1990/91: School of Journalism der Ohio State University, Mitarbeit als Fotograf bei „the Lantern“
1989 bis 1991: Diplom-Studiengang Journalistik in Hannover
seit 1983: Freie Mitarbeit als Fotograf bei Tageszeitungen
1981-88: Studium der Publizistik, Psychologie und Politikwissenschaft an der Universität Mainz
1961: Geburt in Darmstadt. Kindheit und Jugend in Reinheim im Odenwald
Auch in diesem Jahr können wir die schöne Tradition der Kammermusik in Pasing fortsetzen: Zum neunten Mal wird Anfang Januar die „Winterreise“ von Franz Schubert im Konzertsaal der Volkshochschule erklingen. Da der Raum nur einer sehr begrenzten Anzahl von Zuhörern Platz bietet, wird das Konzert am Sonntag wiederholt. Und wieder gibt es eine neue Stimme zu entdecken – diesmal singt der Bass David Steffens diesen „Zyklus schauerlicher Lieder“, wie Schubert selbst seine Komposition nannte.
Der in Bayern geborene David Steffens studierte Gesang am Mozarteum in Salzburg, besuchte diverse Meisterkurse und war Mitglied im Internationalen Opernstudio des Opernhauses Zürich. Seit 2020/21 ist er Ensemblemitglied an der Oper in Stuttgart, ist aber weiterhin national und international ein gefragter Sänger, sowohl in Opernproduktionen als auch auf Konzertbühnen. Näheres unter https://www.davidsteffens.com/en/curriculum-vitae/
Zum dritten Mal in unserer Reihe begleitet Akemi Murakami am Klavier. Sie stammt aus Japan, studierte dort, in Freiburg und in München. Im Laufe ihrer internationalen Karriere wirkte sie sowohl solistisch, als auch als Liedduo- und Kammermusikpartnerin bei vielen Konzerten und Festivals mit, ist Dozentin bei Meisterkursen und als offizielle Begleiterin beim ARD-Musik-Wettbewerb für Gesang engagiert. http://www.akemi-murakami.com/biografie.html
Unter Liebhabern des Kunstliedes ist die von ihr 2017 gegründete Reihe „LIED-ER-LEBEN“ im Schloss Nymphenburg ein Begriff, deren künstlerische Leiterin sie nach wie vor ist. https://www.lied-er-leben.com/
Dienstag 21. November 2023, 11:15 Uhr – ausgebucht
Dienstag 5. Dezember 2023, 15:45 Uhr – ausgebucht
Mittwoch 20. Dezember 2023, 15:45 Uhr – ausgebucht
Lenbachhaus, Luisenstraße 33, Eingangsbereich
Joseph Mallord William Turner gilt bis heute als revolutionärer Innovator und Vorreiter der Moderne. In seinen Bildern entfaltete die Farbe eine bis dahin ungesehene Freiheit. Schon früh begann er, die Möglichkeiten der Landschaftsmalerei zu erkunden, sowohl im Studium berühmter Vorbilder wie in der direkten Auseinandersetzung mit der Umwelt. Er experimentierte mit den Konventionen der Gattung und verschob zunehmend die Grenzen des Darstellbaren. Bald lösten sich seine Werke so deutlich von der anschaulichen Natur, dass sie in ihrer Reduktion auf Farbe, Licht und Atmosphäre die abbildende Funktion des Bildes in Frage stellten. Darin verblüfften und provozierten sie die Zeitgenossen. Die Nachwelt feierte seine erstaunliche Modernität. An diesem langlebigen Mythos war Turner nicht unbeteiligt.
Klavierwerkstatt Kontrapunkt, Dorfstr. 39 (hinter dem Alten Wirt).
Foto: Marco Borggreve / unbekannt
Wir setzen den dreiteiligen Zyklus der zehn Violinsonaten von Ludwig van Beethoven mit dem zweiten Abend fort. Die ARD-Preisträgerin Sarah Christian (Violine) und die vielfache Preisträgerin Prof. Hisako Kawamura (Klavier) spielen die Sonaten Nr. 8, 10 und 9 op. 30 Nr. 3, op. 96 und op. 47. Auf die Besucherinnen und Besucher wartet ein außerordentlicher musikalischer Genuss mit einer packenden Interpretation Beethovenscher Kammermusik.
Die zwischen 1797 und 1812 entstandenen Violinsonaten gewähren einen einmaligen Einblick in die musikalische Entwicklung des Komponisten vom Frühwerk im Schatten Haydns und Mozarts über den Höhepunkt des „heroischen Stils“ bis an die Grenzen des Spätwerks. Das Programm des zweiten Abends beginnt mit der höchst originellen, von humoristischen Einfällen und tanzbodenartigen Themen geprägten Sonate Nr. 8 aus dem Jahr 1802, gefolgt von der 1812 entstandenen Sonate Nr. 10 mit ihrer ergreifenden Schlichtheit und sanglichen Melodik. Die sogenannte Kreutzer-Sonate Nr. 9 aus dem Jahr 1803, die als kammermusikalisches Gegenstück zur im selben Jahr entstandenen Eroica gesehen werden kann, beschließt den Konzertabend.
Im dritten Konzert des Zyklus am 21. April 2024 werden die Violinsonaten Nr. 3, 6 und 7 erklingen.
Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5, Kinder bis 14 J. frei
Die Sonate Nr. 8 op. 30 Nr. 3 besticht durch die zuweilen ins Skurrile und Groteske gehende Verarbeitung der Themen im Eingangssatz, durch den schlichten, zwischen Romanze und Ländler changierenden Charakter des Mittelsatzes und durch die rhythmische Originalität des tänzerischen Schlusssatzes mit seinem wilden, vom Musikschriftsteller Melvin Berger als „whirlwind finale“ – Wirbelwindfinale – bezeichneten „Showdown“.
Motivischer Reichtum prägt den ersten Satz der viersätzigen Sonate Nr. 10 op. 96. Schon der Rezensent der Uraufführung lobte „Popularität, Witz und Laune“ der Komposition, und Franz Schubert war vom Zusammenspiel der Instrumente beeindruckt. Die Uraufführung am 29. Dezember 1812 im Palais des Fürsten Lobkowitz war ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, denn den Klavierpart übernahm der Bruder des Kaisers, Erzherzog Rudolph. Dieser war „erhabener Schüler“, wichtiger Unterstützer des Komponisten und auch Widmungsträger der Violinsonate op. 96. Violine und Klavier dialogisieren im ersten Satz in „Genießen, Heiterkeit, Glück, Zufriedenheit“ – so der zeitgenössische Biograph Beethovens Alexander Wheelock Thayer. Im liedhaften, schlicht-innigen Andante überraschen rhapsodische freie Passagen. Das verhalten-nachdenkliche Scherzo geht bruchlos in den kurzen Schlusssatz über, in dem die Violine häufig die Mittellage zwischen rechter und linker Hand des Klavierparts übernimmt.
Die Sonate Nr. 9 op. 47 sprengt nach Ausdehnung und Virtuosität die Grenzen des bis dahin vom Genre der Violinsonate Erwarteten. Das Werk ist stilistisch und in seiner Anlage eher ein Konzert als eine klassische Sonate. Der italienische Originaltitel lautet in deutscher Übersetzung „Violinsonate in einem überaus konzertierenden Stil, fast wie in einem Konzert“. Die Uraufführung am 24. Mai 1803 im Gartensaal des Wiener Augartens geriet allerdings zum Fiasko, weil der Geiger – der exzentrische Star-Violinist Bridgetower, ein Mulatte – aus der ihm erst am Morgen des Konzerttages um 8 Uhr übergebenen Geigenstimme spielen musste und Beethoven nur ein fragmentarisches Klaviermanuskript fertiggestellt hatte. Carl Czerny berichtet, man habe Werk und Musiker bei der Uraufführung ausgelacht. Später widmete Beethoven die Sonate dem liebenswürdigen Geigenvirtuosen Rodolphe Kreutzer. Ob dieser die Sonate aber jemals gespielt hat, ist nicht verbürgt. Beethoven meinte, er habe die Sonate „für einen tüchtigen Geiger geschrieben“- eine maßlose Untertreibung. Denn bereits die wilden Tremoli, Akkordbrechungen und rasenden Passagen des ersten Satzes – nach feierlich-ruhiger Einleitung – verlangen den Ausführenden spieltechnisch alles ab. Und auch die komponierten „Stillstände“, die das wilde Geschehen immer wieder unterbrechen, stellen die Ausführenden vor enorme interpretatorische Herausforderungen. Nach dem hochvirtuosen Ende des Eingangssatzes verströmt der Mittelsatz, ein ausgedehnter Variationssatz, pastorale Ausgeglichenheit und Zartheit. Das Finale, das ursprünglich für die Sonate Nr. 6 op. 30 Nr. 1 vorgesehen war, ist beherrscht von einem kraftvoll voranstürmenden Tarantella-Rhythmus, der die Sonate mit hinreißendem Schwung ihrem Ende zuführt.
Die 1990 in Augsburg geborene Sarah Christian schloss ihr Studium am Mozarteum Salzburg als 20-jährige mit höchster Auszeichnung ab und setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo sie als Assistentin einen Lehrauftrag hatte. Seit 2013 ist sie Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Als gefragte Solistin arbeitete sie bereits mit renommierten Dirigenten und Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin und dem BBC Symphony Orchestra zusammen und konzertiert auf den Bühnen Europas, Chinas, Japans und Südamerikas. Dabei nutzt sie immer wieder die Möglichkeit, selbst vom Pult aus zu leiten. Sarah Christian ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Sie wurde u.a. mit der Yehudi-Menuhin-Medaille und der Szymon-Goldberg-Medaille ausgezeichnet und erspielte sich beim ARD-Musikwettbewerb 2017 den 2. Preis (bei Nichtvergabe des 1. Preises). Auch kammermusikalisch ist sie aktiv, z.B. beim Schleswig-Holstein-Festival oder den Schwetzinger Festspielen.
Hisako Kawamura, geboren in Japan und aufgewachsen in Deutschland, wurde musikalisch geprägt von der japanischen und europäischen Kultur. Im Verlauf ihrer Studien lernte sie die slawische Musik schätzen. Seit ihrer von der Kritik mit Begeisterung aufgenommenen Debut-CD mit Werken u.a. von Sergei Prokofiew hat sie zahlreiche CDs bei verschiedenen Labels eingespielt, darunter z.B. Sony. Hisako Kawamura ist vielfache Preisträgerin renommierter Wettbewerbe, z.B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Concours Géza Anda in Zürich, des Europäischen Chopin-Wettbewerbs in Darmstadt und des Concours Clara Haskil in Vevey. Sie wurde von vielen internationalen Orchestern eingeladen und konzertierte unter anderem mit der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem City of Birmingham Orchestra. 2015 wurde sie als Professorin an die Folkwang Universität der Künste in Essen berufen, wo sie bereits seit 2011 unterrichtete.
Beim geselligen fröhlichen „Adventskränzchen“ in der Pasinger Fabrik wollen wir die Gelegenheit des Miteinanders nutzen: uns kennenlernen, vernetzen, ratschen, Ideen austauschen, essen und trinken. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, einfach kommen, Gäste sind herzlich willkommen.
Der Gymnasiallehrer Bernhard Jaumann, 1957 in Augsburg geboren, schrieb 1997 seine erste Krimiserie und ist mittlerweile vielfacher Preisträger. 2019 startete er eine neue Reihe, in der die Detektei von Schleewitz mit spektakulären Verbrechen im Kunstmilieu konfrontiert wird. Für das Kulturforum München-West liest der Autor aus seinem ersten Kunstkrimi, bei dem es um die Suche nach einem der legendärsten verschollenen Gemälde der Kunstgeschichte geht, dem „Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc. Das Gemälde zeigt vier muskulöse Pferde, vier Kraftpakete, aufgeschichtet zu einem monumentalen blauen Turm Der berühmte Maler lebte etwa zehn Jahre in Obermenzing, wo sein Vater sich in der Flossmannstraße von August Exter eine Villa erbauen ließ. Das Bild aus dem Jahr 1913 ist eine Ikone der klassischen Moderne es geht um den mysteriösen Verbleib von Marcs Werk. Das Bild hatte Hermann Göring für seine Privatsammlung an sich genommen, seit 1945 gilt es als verschollen und wurde so zu einem Mythos. Göring lebte übrigens in den 1920ern in Obermenzing, der heutigen Döbereinerstraße. Die drei Ermittler recherchieren auch in Pasing.. „Weil es eine Ikone der Moderne darstellt, weil es unschätzbaren materiellen und immateriellen Wert hat, weil es überall präsent und doch nicht mehr da ist, deshalb habe ich diese Bild zu Mittelpunkt meines Kunstkrimis gemacht“, so der Autor. „Vor allem aber, weil die Geschichte seines Verschwindens so voller Geheimnisse und Ungereimtheiten ist, dass die Phantasie eines Krimiautors darauf anspringen muss“. Auf der Jagd nach Mördern, Fälschern und verschollenen Meisterwerken begibt sich die Münchner Kunstdetektei von Schleewitz auf Spurensuche und zu der Frage, warum das Bild verschwunden ist, hat Bernhard Jaumann eine sehr spezielle Idee; lassen Sie sich überraschen. Sein anregendes Leitmotiv ist die Frage nach Wahrheit und Fälschung in der Kunst. Sie erfahren nicht nur viel über den Kunstmarkt, sondern lernen das Gemälde auf ganz besondere Weise kennen.
Wer findet die Kopie des Bildes in Pasing? Zu sehen im öffentlichen Raum…..
Bitte melden Sie sich an unter einladungen@kulturforum-mwest.de, Eintritt 12 € für Mitglieder, 15 € für Nichtmitglieder. Ort: Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, Beginn: 19.00 Uhr.
Franz Marc
Franz Marcs „Der Turm der blauen Pferde“, 1913 in Sindelsdorf gemalt, ist eine Ikone der klassischen Moderne – und inspiriert bis heute Künstler und Autoren. (Foto: imago stock/imago/WHA UnitedArchives015648)
Zwei Jungs entdecken in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in einem verlassenen Tunnel nahe des Obersalzbergs einen Zug, randvoll mit Kunstschätzen. Vor allem das Gemälde mit den geheimnisvollen blauen Pferden fasziniert sie – doch dann kommt es zur Katastrophe. Und Franz Marcs Der Turm der blauen Pferde verschwindet für immer. Oder …? Sprung in die Gegenwart: Die Münchner Kunstdetektei von Schleewitz erhält einen neuen Auftrag. Marcs legendäres Gemälde, von den Nazis zur »entarteten Kunst« erklärt und anschließend in Görings – der übrigens ebenfalls in Obermenzing lebte – Privatbesitz gewandert, soll wieder aufgetaucht sein. Ein steinreicher, kunstsammelnder Industrieller behauptet, das Bild auf verschlungenen Wegen von einem Unbekannten gekauft zu haben. Handelt es sich wirklich um das Original? Es wäre eine Weltsensation. Das Team der Detektei beginnt zu ermitteln. Schnell geraten die drei Detektive in ein Gewirr aus Fälschungen, mysteriösen Todesfällen und einem hollywoodreifen Kunstdiebstahl.
wo ist diese Kopie zu sehen?
PRESSESTIMMEN:
Der mysteriöse Verbleib von Marcs Werk bietet (…) die fantastische Gelegenheit, herumzuspintisieren, ein paar Spitzen gegenüber dem „verrückten Kunstzirkus“ loszuwerden und klug zu unterhalten. Der gebürtige Augsburger Autor konfrontiert die Leser mit einer ausgefuchsten, immer wieder neue Volten schlagenden Version, wie und warum das Bild nach dem Zweiten Weltkrieg auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist.“ (Florian Welle, in: Süddeutsche Zeitung, 4.11.2022)
Jaumanns spannendes Werk als Krimi zu bezeichnen, greift zu kurz. In der fiktiven Rekonstruktion des Wegs, den Marcs Bild nach dem Krieg genommen haben könnte, verstrickt der Roman seine Protagonisten und die Leser in ein faszinierendes Spiel um Wahrheit und Illusion, Original und Fälschung und die Bedeutung moderner Malerei. Von geradezu expressionistischer Strahlkraft sind die sprachlichen Bilder, die Jaumann findet. (Andrea Döring, in: Die Rheinpfalz, 26.1.2019)
Ein etwas anderer Krimi ohne durchgeknallte Serienkiller und depressive Kommissare. Und trotzdem ist diese Spurensuche richtig spannend (…) „Der Turm der blauen Pferde“ ist zwar ein Kunstkrimi, aber im Grunde funktioniert er wie ein spektakulärer Vermissten – oder Entführungsfall. Eine Geschichte voller Geheimnisse, bei dem Krimifans voll und ganz auf ihre Kosten kommen. (Oliver Steuck, WDR 2 Krimitipp, 18.2.2019)
Sehr geschickt lässt der Autor Bernhard Jaumann das verschollene Gemälde fiktiv wieder auftauchen und verknüpft seine Fiktion mit dem tatsächlichen Geschehen. (…) Diese Kombination aus realer Vergangenheit, fiktiver Gegenwart und interessanten Charakteren macht diesen Roman letztlich besonders spannend und interessant. (Christof Renken, Buchblog Buch-O-Meter, 14.2.2019)
Jaumann hat eine ungemein fantasievolle Geschichte geschrieben, die mit Geheimnissen jongliert, Fakten und Fiktion geschickt vermischt. Ein verwirrend-komplexes Puzzle um Original und Fälschung, satirische Seitenhiebe auf den Kunstbetrieb inklusive. Absolut lesenswert. (Volker Albers, Hamburger Abendblatt, 21.03.2019)
Die diversen und scheinbar unzusammenhängenden Erzählstränge verwebt Jaumann meisterhaft, spannend, rätselhaft und nachvollziehbar zugleich. Ein nervenzehrendes Erzählvergnügen auf hohem Niveau. Und plötzlich interessiert man sich für Kunst. Man darf auch durchaus enthusiastisch sein. Naja, das mit dem Mord sollte man dann vielleicht doch unterlassen. (sul, Aachener Zeitung, 18.2.2019)
Bernhard Jaumann vermischt hier Realität und Fiktion in einer unterhaltsamen Handlung, so dass man überrascht sein darf, wie spannend so ein Kunstthema als Krimi funktioniert. All dies verpackt in glaubwürdige Handlungsverläufe, mit wechselnden Perspektiven und tiefen Einblicken hinter die Kulissen der Kunstbranche. Lesenswert – nicht nur für Kunstliebhaber – und sehr amüsant. (Iris Tscharf, crimemag, 4.3.2019)
Niemand scheint hier mit offenen Karten zu spielen – es wird geschwindelt und getrickst, was das Zeug hält. Und das passt zum Gegenstand der Ermittlungen. Denn die Frage „Original oder Fälschung“ ist ungeklärt und bezieht sich nicht nur auf das Gemälde. So wird Bernhard Jaumanns gewitzt konstruierter Kunstkrimi zum intelligenten Spiel mit Illusion und Wirklichkeit, auf das man sich mit Vergnügen einlassen mag. (Joachim Feldmann, crimemag, 4.3.2019)
Vernissage am Freitag 24. November 2023, 19:00 Uhr
Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
Viele Künstlerinnen und Künstler des KULTURFORUM MÜNCHEN WEST und der ATELIERTAGE MENZING werden einige ihrer Arbeiten in dieser Weihnachtsverkaufsausstellung zeigen.
Die Ausstellung geht vom 25.11. bis 10.12.2023; geöffnet jeweils Samstag und Sonntag von 15 – 18 Uhr. Vernissage: Freitag, 24.11. um 19.00 Uhr. Finissage: Sonntag, 10.12. um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.
Die Nachwelt feierte seine erstaunliche Modernität. An diesem langlebigen Mythos war Turner nicht unbeteiligt.
Unsere Ausstellung geht der Frage nach, wie sich der Künstler schulte, erfand und inszenierte. Sie widmet sich jenen öffentlichen Strategien, die er etwa bei Ausstellungen in der Londoner Royal Academy oder auch bei seinen Experimenten hinter den Kulissen verfolgte. Die Rezeption Turners in der damaligen Kunstdebatte wie auch in der Nachwelt bildet einen weiteren Schwerpunkt des Projekts; ihr verdankt er seinen Ruf als Vorläufer der Abstraktion.
Es ist ein lang gehegter Wunsch des Lenbachhauses, in seiner stetigen Erforschung der Geschichte der Abstraktion auch das Werk Turners in seiner ganzen Breite zeigen zu können. Dank der Kooperation mit Tate Britain, London, die seinen reichen Nachlass bewahrt, werden Turners Werdegang und seine bildnerischen Innovationen anschaulich nachvollziehbar. Wir zeigen rund 40 Gemälde sowie 40 Aquarelle und Skizzen aus allen Schaffensphasen. Die Ausstellung wird vom Lenbachhaus in Kooperation mit Tate, London, organisiert.
Die alljährliche Gedenkstunde an die jüdischen Menschen aus Pasing, die in der Nazizeit diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden, findet am Mahnmal „Gebeugter leerer Stuhl“ statt. Es werden ihre Namen verlesen und die Erinnerungszeichen an drei Opfer, Margarethe und Berthold Sterneck sowie Bernhard Haas, vorgestellt. Eine musikalische Begleitung durch Oliver Klenk, Klarinette und ein Beitrag von SchülerInnen des Elsa Brändström Gymnasium runden das Programm ab. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Kulturforum München-West gedenkt jedes Jahr am 20. November der von den Nazis Verfolgten bei der Gedenkskulptur Gebeugter Leerer Stuhl, den unsere Mitglieder, die beiden Künstlerinnen Marlies Poss und Blanka Wilchfort als ein Mahnmal geschaffen haben. Damit halten wir die Erinnerung wach an die jüdischen Menschen, die in der Nazizeit diskriminiert verfolgt und ermordet wurden.
Der gebeugte leere Stuhl der beiden Künstlerinnen soll ein Symbol und ein Zeichen des Anstoßes sein – ein Mahnmal. Die filigrane Skulptur vermittelt durch ihre unaufdringliche Irritation – die Verfremdung eines vertrauten Gegenstands (Stuhl) – die fragile Existenz der Opfer. Sie besteht aus einem leicht nach vorne gekippten Stuhlobjekt auf verlängerten Füßen, Gesamthöhe ca 4,50 Meter, dessen Sitzfläche fehlt. Die Schieflage der einstigen – nun mehr leeren – Sitzfläche symbolisiert die Vertreibung bzw. Vernichtung der Opfer, deren Platz danach leer blieb. Die Deckplatte des unten befindlichen Sockels besteht aus einer beschrifteten Gedenktafel. Die Skulptur steht seit 2015 am Pasinger Rathaus.
Im Jahr 2018 bekam der Kaufmann Bernhard Haas an seinem 80. Todestag eine Erinnerungsstele vor seinem damaligem Haus an der heutigen Varnhagenstraße 7. In der sogenannten Reichspogromnacht, 9./10. November 1938, wurde der Jude verhaftet, ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er nur wenige Tage später unter nie geklärten Umständen starb. Bernhard Koch von der Geschichtswerkstatt wird von seinem Schicksal berichten.
Für das Ehepaar Margarethe und Berthold Sterneck, wurde 2022 ein Erinnerungszeichen im Presselweg 1 errichtet. Almuth David und Doris Barth, beide Mitglieder der Geschichtswerkstatt „Jüdisches Leben“, stellen sie vor. Die beiden Sternecks waren gefeierte Opernstars, Berthold erlebte in München seine größten künstlerischen Erfolge, bis er 1936 mit einem Berufsverbot belegt wurden. Ihr gesamtes Vermögen wurde beschlagnahmt. Sterneck kam in Zwangsarbeit und starb 1943 an den Folgen einer Krebserkrankung; seine Frau Margarethe nahm sich 1945 in einem Versteck das Leben.
Franz Stenzer erhielt im August diesen Jahres ein Erinnerungszeichen an der Nimmerfallstraße. Er lebte zuletzt in der ehemaligen Friedrich-Ebert-Straße mit seiner Ehefrau und drei Töchtern. Als aktiver Kommunist kam er im Juni 1933 ins KZ Dachau, wurde schwer gefoltert und mit Genickschuss im August durch die SS ermordet.
Erinnerungszeichen in Form von Tafeln und Stelen, die die Landeshauptstadt München erstellt, ermöglichen ein individuelles Gedenken auf Augenhöhe an Frauen, Männer und Kinder, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Sie werden auf Antrag in Form von Tafeln an der Hauswand oder von Stelen vor den Orten errichtet, an denen diese Menschen früher gelebt und gearbeitet haben oder an ihren Todesorten. Zusätzlich werden im Internet Biografien dieser Menschen veröffentlicht. Seit 2017 wird den Opfern des Nationalsozialismus in München dezentral gedacht und Erinnerungszeichen aufgestellt.
ARD-Preisträger Junhyung Kim spielt Liszt und Chopin
MVHS Pasing, Bäckerstr. 14
Der junge koreanische Pianist (geb. 1997 in Seoul) erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, u.a. errang er 2022 den 2.Preis beim Internationalen Musik Wettbewerb der ARD. Er spielt für uns die Tre Sonetti del Petrarca aus dem zweiten Band der Années de Pèlerinage von Liszt und die Etüden opus 25 von Chopin.
Die fast gleichaltrigen Romantiker Franz Liszt (1811 – 1886) und Frédéric Chopin (1810 – 1849) genießen bis heute höchste Wertschätzung als Begründer eines neuen, virtuosen und effektvollen Klavierstils. Ein Platz im Olymp der Komponisten wird ihnen aber meist versagt: Zu sehr auf ein einziges Instrument fixiert, zu sehr aus der Emotion und Improvisation schöpfend – Verdikte, die viel zu kurz greifen.
Denn ohne die Erfindung neuartiger Klangwelten, wie sie Liszt und Chopin gelang, sind Wagner, Bruckner und der musikalische Impressionismus nicht denkbar. Die Ausweitung des klanglichen Spektrums hat es Beiden ermöglicht, eine Vielfalt von Gefühlen und Stimmungen musikalisch auszudrücken. Man kann Chopin und Liszt deshalb mit Fug und Recht als Pioniere der Entwicklung einer modernen, psychologisierenden Musiksprache bezeichnen. Liszt, der geniale Komponisten-Sponti, der Tasten-Löwe, dem der Einfall oft wichtiger ist als die formale Durchdringung, und Chopin, der sensible und sorgfältige Tonsetzer, stets auf Wirkung und Eleganz bedacht – sie sind bei allen stilistischen Unterschieden Brüder im Geiste.
Das Programm des Klavierabends mit Junhyung Kim verweist auf die lebenslange Bewunderung Liszts für Chopin, mit dem ihn für einige Jahre eine intensive Freundschaft verband. Frédéric Chopin widmete Franz Liszt seine Etüden op. 10. Liszt wiederum eignete seine Grandes Études Chopin zu. Die enge Verbindung scheiterte schließlich wegen des Konkurrenzverhältnisses beider Tastenvirtuosen, wegen Liszts notorischen Frauengeschichten und wegen des komplizierten Verhältnisses der jeweiligen Lebenspartnerinnen zueinander. Dennoch veröffentlichte Liszt nach Chopins Tod ein Buch mit einfühlsamen Erinnerungen an den ehemaligen Freund.
Eintritt: 25 €, ermäßigt für Mitglieder 20 €, für Schüler und Studierende bis 30 Jahre 5 €, bis 14 Jahre frei. Karten nur an der Abendkasse. Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
Die Années de Pèlerinage von Franz Liszt sind eine Sammlung von Charakterstücken in drei Bänden. In den ersten beiden Bänden verarbeitete er Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen seiner Reisen durch die Schweiz und Italien. Der Titel „Pilgerjahre“ ist nicht wörtlich zu verstehen. Vielmehr bezieht sich der Komponist auf Goethes Entwicklungsroman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“.
Jeder Band der Sammlung ist einem „Lehrjahr“ zugeordnet. Der gesamte Zyklus beschreibt damit einen Prozess der Selbstfindung, eine Reise zu sich selbst. Die Tre Sonetti del Petrarca sind Teil des zweiten Bandes mit dem Titel „Italien“, in dem Liszt seine Begegnungen mit der bildenden Kunst und der Literatur der italienischen Renaissance verarbeitet hat. Entstanden sind die Sonetti 1839 bis 1846 als Lieder, die Liszt später zweimal zu Klavierstücken umgearbeitet und neugefasst hat. Vorangegangen waren die „Wanderjahre“, die Liszt mit seiner Lebenspartnerin Gräfin Marie d‘ Agoult überwiegend in der Schweiz und in Italien verbrachte. Aber auch die quälenden Jahre der Trennung des Paares waren Teil dieses Lebensabschnitts, in dem drei gemeinsame Kinder geboren wurden, darunter Cosima, die spätere Ehefrau von Richard Wagner.
An den Tre Sonetti del Petrarca zeigt sich der widersprüchliche Charakter Liszts, der einerseits von einem Leben in Einsamkeit und Kontemplation schwärmte, andererseits bei seinen Auftritten mit seinem exzentrischen Gehabe die Musikwelt – und insbesondere die Damenwelt – zu Begeisterungsstürmen, Kreischexzessen und Ohnmachtsanfällen hinriss. Zu dieser Sucht nach Anerkennung um jeden Preis steht der musikalische Charakter der drei Petrarca-Sonette in diametralem Gegensatz. Sie lassen einen an sich selbst (ver-)zweifelnden Menschen auf der Suche nach Lebenssinn und nach sich selbst erkennen. Petrarca (1304 – 1374), Mitbegründer des Humanismus und einer der größtem Dichter Italiens, verzehrt sich in seinen Sonetten vor Sehnsucht und unerfüllter Liebe nach der fernen, verheirateten Geliebten Laura, auch noch über deren Tod hinaus. Liszt fühlte sich von dieser Sehnsucht nach dem wahren, tiefen Leben und unsterblicher Liebe trotz der von ihm provozierten „Lisztomania“ magisch angezogen.
Das Sonett Nr. 47 besticht durch seine herrliche liedhafte Melodik, durch kühne harmonische Entwicklungen und eine drängend-sehnsüchtige, synkopengetragene Rhythmik. Im Sonett Nr. 104 folgen auf einen verhaltenen Beginn mächtige Aufschwünge mit Doppelgriff-Girlanden, die in ein zärtlich verlöschendes Ende münden. Das Sonett Nr. 124 ist ein nachdenklicher Liebes-Hymnus mit gebändigter Trauer und einem versöhnlichen, aber fragend-offenen Ausklang.
Frédéric Chopin widmete die zwischen 1832 und 1835 entstandenen 12 Etüden op. 25 Franz Liszts Lebenspartnerin Marie d’Agoult. Seine Etüdengalten zu ihrer Entstehungszeit als nahezu unspielbar. Die technischen Herausforderungen waren revolutionär, und es gab zunächst nur einen unter den Pianisten seiner Zeit, die sie zu bewältigen vermochte: den Widmungsträger der Etüden op. 10, Franz Liszt. Bis heute gehören sie zu den anspruchsvollsten Werken der Klavierliteratur, an denen sich die pianistische Spreu vom Weizen trennt. Sogar Arthur Rubinstein hatte nach eigenem Bekunden vor den Etüden „eine Todesangst“. Etüden sind an sich musikalische Übungsstücke. Chopins Etüden haben aber nichts zu tun mit den üblichen Fingerübungen der Klavierliteratur. Sie sind kompositorische Juwele, die musikalische Substanz und technische Herausforderung verbinden. Jede der Etüden behandelt bestimmte spieltechnische Probleme – z.B. gegenläufige Arpeggien (Nr. 1), Terzläufe (Nr. 6), Sexten (Nr. 8), Oktaven (Nr. 10) und beidhändige Arpeggien über die gesamte Klaviatur hinweg (Nr. 12). Aber jede hat auch ihren ganz eigenen Charakter, ihren eigenen „Ton“; besonders eindrucksvoll die „Sturmetüde“ Nr. 11.
Junhyung Kim wurde 1997 in Seoul geboren und erhielt m Alter von zehn Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Derzeit studiert er Klavier bei Antti Siirala an der Hochschule für Musik und Theater München. 2017 war er bereits Teilnehmer des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD; damals gewann er den Sonderpreis der Mozart-Gesellschaft. Im folgenden Jahr gewann er den 3. Preis beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb und den Musikförderpreis des Konzertvereins Ingolstadt. 2019 gewann er den 4. Preis beim „Aarhus International Piano“-Wettbewerb in Dänemark und den 6. Preis beim „Sendai International Music“-Wettbewerb in Japan. 2021 wurde ihm der 1. Preis beim „Seoul International Music“-Wettbewerb verliehen und 2022 erspielte er sich beim Internationalen ARD Musikwettbewerb den 2. Preis. Junhyung Kim gibt Recitals in Boston, Paris, Dänemark, Berlin, München, Ingolstadt und Seoul und spielt mit Orchestern wie dem Konzerthausorchester Berlin, dem Münchener Kammerorchester, dem Prime Philharmonic Orchestra in Gunpo (Südkorea) und dem Hwa-Seong Festival Orchestra zusammen.
Akkordeon und Geige auf Entdeckungsreise durch Europa
mit Bernhard Kohlhauf und Daniela Willert
Samstag 18. Nov 2023, 19:00 Uhr;Einlass ab 18 Uhr
Im Saal beim Alten Wirt, Obermenzing, Dorfstr. 39.
Der Chiemgauer Akkordeonist und Komponist Bernhard Kohlhauf begibt sich zusammen mit seiner Musikerkollegin Daniela Willert vom Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz im neu kreierten Programm „Musica Popularis Europa“ auf Entdeckungsreise durch Europa.
wurde krankheitsbedingt abgesagt
Das in fast allen Erdteilen beheimatete Akkordeon spielt seit Jahrhunderten die wichtige Rolle des musikalischen Begleiters von Tanz und Gesang, dabei wird es oft unterstützt oder auch angeführt von einem anderen faszinierenden Instrument – der Geige.
Eintritt 20 €; Mitglieder 17 €
Bitte melden Sie sich an untereinladungen@kulturforum-mwest.de Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie auch essen möchten, damit der Wirt planen kann.
Auf einer fantastischen Tournee bereisen der Akkordeonist Bernhard Kohlhauf und die Geigerin Daniela Willert nahe und ferne Musiklandschaften Europas, um Menschen und ihre Volksmusiktraditionen aufzuspüren.
Das in fast allen Erdteilen beheimatete Akkordeon spielt seit Jahrhunderten die wichtige Rolle des musikalischen Begleiters von Tanz und Gesang, dabei wird es oft unterstützt oder auch angeführt von einem anderen faszinierenden Instrument – der Geige.
Der Chiemgauer Akkordeonist und Komponist Bernhard Kohlhauf ist mit der Musiktradition seiner Heimat aufgewachsen und interessierte sich seit seiner Kindheit für Volksmusik ferner Länder. Im neu kreierten Programm „Musica Popularis Europa“ begibt er sich zusammen mit seiner Musikerkollegin Daniela Willert vom Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz auf Entdeckungsreise durch Europa. Im kongenialen Duo beobachten Willert und Kohlhauf Volksmusikanten und Straßenmusiker in Paris und Neapel und entführen ihr Publikum in kleine Straßencafés und zu hitzigen Tanznächten in Stockholm und Budapest. Es ist also kein Wunder, dass diesem gleichermaßen vielgeliebten und verschmähten Zieh-Orgel-Kasten so viele unterschiedliche Klangfarben entlockt werden, je nachdem ob ein Pariser oder Sizilianer in die Tasten greift.
Bei seinen Gastspielen als Akkordeonist und Bühnenmusiker am Staatstheater am Gärtnerplatz haben sich die beiden Musiker kennen gelernt und spielen seither gemeinsam in mehreren Ensembles. Dazu zählen unter anderen das Kammerensemble Kohlhauf, das sich seit 2007 in der Besetzung Oboe, Violine, Akkordeon, Harfe und Kontrabass ausgesuchten und selbstarrangierten Barock- und Klassikwerken widmet und soeben sein Debütalbum „Festmusik“ herausgebracht hat.
Und auch im Tanzmusikensemble BOARITANGO mit Klarinette, Geige, Akkordeon und Bass spielen Daniela Willert und Bernhard Kohlhauf gemeinsam.
Abwechslungsreich, beseelt und voll harmonischer Frische verspricht der Abend voller Volks- und Tanzmusik mit charmanter Eigenmoderation zu werden.
Bleibt zu hoffen, dass die beiden Vollblutmusiker nach mitreißenden Tangos und Czardas ihre Gäste auch wieder zurück in die schöne oberbayerische Heimat bringen.
Bus 160 Karlsfeld;
bis Blutenburg; + 9 Min zu Fuß ab Pasing Nord; bis Lochhausener Str.; + 3 Min zu Fuß
Die Geothermie Freiham ist das erste Element der SWM Fernwärme-Vision. Seit Herbst 2016 deckt es die Grundlast des Wärmebedarfs des neuentstehenden Stadtteils Freiham sowie benachbarter Gebiete im Münchner Westen. Hier wurden dazu zwei Bohrungen mit 2568 m und 3132 m Bohrlochlänge niedergebracht und ca. 90 °C heißes Wasser erschlossen. Eine Vertreterin der Stadtwerke München führt Sie durch die Anlage und erklärt die Funktionsweise.
Nikos Papadopoulos mit Bouzouki Foto: Anthony Healy
Am 28. Oktober 2023 lädt das Kulturforum München-West wieder zu seiner traditionellen Kultursoiree ein. Die Lesung findet in Kooperation mit der Stadtbibliothek Pasing in deren Räumen in der Bäckerstraße 9 statt. Heuer lautet das Motto “Das Land der Griechen mit der Seele suchen – „Hellas München“. Es geht dabei um Themen wie “Bayern und Griechenland”, Migration und natürlich Beispiele griechischer Literatur, wir sind ja in der Stadtbibliothek. Fileda Kalliopi wird Gedichte und Stellen aus dem Krimi „Das Tuch der Penelope“ vorlesen, der auch in München spielt. Von Alexander Parasidis hören Sie Teile von „Middlesex“, einem prämierten Roman von Jeffrey Eugenides (* 1960), dessen Eltern griechische Einwanderer in den USA waren. Eleni Tsakmaki berichtet von ihren Erfahrungen als „Gastarbeiterin“ der ersten Stunde. Bei typischen griechischen Vorspeisen ist dann Gelegenheit zum Austausch. Der Singer-Songwriter und Gitarrist Nikos Papadoupoulos unterhält Sie dabei mit seiner Bouzuki.
Die Veranstaltung geht von 17 – 19 Uhr und kostet 12 Euro für Mitglieder bzw. 15 Euro für Nichtmitglieder. Anmeldungen bitte beim Kulturforum München-West e.V., einladungen@kulturforum-mwest.de. Gäste sind herzlich willkommen.
Angela Scheibe-Jaeger, Fileda Kalliopi
Fileda Kalliopi wird zwei kurze Gedichte des Nobelpreisträgers Giorgios Seferis und Stellen aus dem Krimi „Das Tuch der Penelope“ Marlena Politopoulo vorlesen: Ein Mord im Geflüchtetenmilieu in Athen, einer im Münchner Gastarbeitermilieu der 1960er Jahre, offenen Rechnungen mit Kollaborateuren und Altlasten aus dem Bürgerkrieg der 1940er Jahre – und Musik von Stelios Kazantzidis, einem damals berühmten Sänger.
Alexander Parasidis
Eleni Tsakmaki
Von Alexander Parasidis hören Sie Teile von „Middlesex“, einem hochgepriesenen Roman von Jeffrey Eugenides (* 1960), dessen Eltern griechische Einwanderer in den USA waren. Er erschien im Jahr 2002, erhielt 2003 den Pulitzer-Preis. „In Middlesex werden die Geschichten der verschiedenen Generationen einer griechischen Einwandererfamilie erzählt“. Die Zeitzeugin Eleni Tsakmaki berichtet von ihren Erfahrungen als „Gastarbeiterin“ der ersten Stunde, heute ist sie Schriftstellerin. Der Musiker Nikos Papadopuolos unterhält uns später beim Essen mit griechischen Liedern, gespielt auf seiner Bouzuki. Er ist Begründer der Bands „The Grexits“ und „Ta Mourmourakia““.
Vortrag mit Dr. Thorsten Kellermann und Dr. Rüdiger Schaar
Dr. Schaar, Dr. Kellermann
19 Uhr, Ebenböckhaus , Ebenböckstraße 11.
Der Klimawandel ist in vollen Gange, seine Folgen sind deutlich zu spüren und sie werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Extremwetterereignisse führen zu schweren Schäden, höhere Temperaturen und Trockenheit beeinträchtigen die Land- und Forstwirtschaft. Es kommt häufiger zu warmen Wintern ohne Schnee und die Gletscher schmelzen immer weiter. Was sind die langfristigen Folgen und was kann jeder von uns tun, um die Auswirkungen zumindest zu begrenzen?
Im Beitrag der Wissenschaftsreihe sprechen zwei Experten über die Klimakrise: Dr. Thorsten Kellermann, Physiker und stellv. Vorsitzender des Bund Naturschutz München, dem ältesten und größten Umweltschutzverband Bayerns, Mitglied im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing sowie Klimabeauftragter in diesem Gremium. Und unser Mitglied Dr. Rüdiger Schaar, Leiter der Organisationsentwicklung im Klinikum Dritter Orden München Nymphenburg, Mitglied im BA und sehr engagierter Vorsitzender des UA Natur, Umwelt und Klima. Die beiden Referenten wollen Wege in eine klimagerechte Zukunft aufzeigen, die wir alle gehen können.
Der Vortrag ist eine herzliche Einladung: Machen Sie mit!
Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Ebenböck-Haus, Ebenböckstraße 11, statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Nach dem Vortrag wird es Gelegenheit zur Diskussion über das Thema und einen Austausch beim Glas Wein geben. Wir freuen uns auf zahlreiche Mitglieder und Gäste bei diesem spannenden Thema, das uns alle angeht.
„Global denken, lokal handeln! Wenn wir die immer häufiger auftretenden Wetterextreme wie Dürre, Hitze, Überschwemmungen Stürme oder Hochwasser besser abwettern wollen, müssen wir Menschen auch selbst aktiv werden“. Mit dem Klimawandel beschäftigt sich inzwischen auch die Kommunalpolitik. Und es gibt viele lokalen Handlungsansätze, die aber noch viel mehr ins Bewusstsein rücken und vor allem umgesetzt werden müssen.
Sie bekommen einen Überblick darüber, was wir für den Klimaschutz tun können. Und vor allem, wie die persönlichen Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger vor Ort unterstützt werden, auch wenn die Möglichkeiten der Einflussnahme der Lokalpolitik über die Aktivitäten im Bezirksausschuss 21 beschränkt sind. „Nicht nur die Erweiterung der Bezeichnung des Unterausschusses Umwelt und Natur mit der Ergänzung „Klimaschutz“ und die Einrichtung eines Klimaschutzbeauftragten zu Beginn der aktuellen Mandatsperiode 2000 sind ein Ausdruck dafür, um dem Zukunftsthema Umwelt-, Natur- und Klimaschutz eine höhere Bedeutung zu geben. Wir wollen Wege in eine klimagerechte Zukunft aufzeigen, die wir alle gehen können“, so die Referenten.
Der Vortrag ist eine herzliche Einladung: Machen Sie mit!
Arbeiten von Rita Mühlbauer und Natalie Strohmaier
Vernissage am Freitag 29. September 2023, 19:00 Uhr
Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
Die beiden Serien der Künstlerinnen Rita Mühlbauer und Natalie Strohmaier zeigen in ganz unterschiedlichen Herangehensweisen und Techniken verschiedene „Wesensarten“. Bei Rita Mühlbauers in Aquarelltechnik gemalten Portraits steht die
gleichwertige Kombination von Menschen mit Tieren und Pflanzen im Vordergrund. Natalie Strohmaiers Fotoserie kombiniert unterschiedliche Pflanzen- und Blütenteile
zu neuen, zum Teil fast menschengroßen, unnatürlichen Wesen.
Die Ausstellung geht vom 30.09. bis 15.10.2023; geöffnet jeweils Samstag 16 – 18 Uhr und Sonntag 15.00 – 18.00 Uhr. Vernissage: Freitag, 29.09.2023 um 19.00 Uhr. Finissage: Sonntag, 15.10. um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.
Bei Rita Mühlbauers in Aquarelltechnik gemalten Portraits steht die gleichwertige Kombination von Menschen mit Tieren und Pflanzen im Vordergrund, die Fragen zu den wechselseitigen Beziehungen dieser untereinander aufwirft.
Natalie Strohmaiers Fotoserie kombiniert unterschiedliche Pflanzen- und Blütenteile zu neuen, zum Teil fast menschengroßen, unnatürlichen Wesen und beschäftigt sich mit der Darstellung von überhöhten Schönheitsidealen und deren schneller Vergänglichkeit
in der Mode- und Werbeindustrie.
Rita Mühlbauer lebt als freischaffende Malerin und Illustratorin in München. Zeichnet seit sie zurückdenken kann, anfangs am liebsten Engel, Tiere, Pflanzen und Portraits von Menschen. Später kam die Malerei dazu. Nach einer Zeit turbulenter „Lehr- und Wanderjahre“ haben sich diese Themen in einem neuen Kontext wieder durchgesetzt.
Auf Augenhöhe ist das Motto meiner Bilder in dieser Ausstellung. Lange Zeit sah sich ein Gutteil der Menschheit als Krone der Schöpfung. Das haben diverse Wissenschaften seit geraumer Zeit widerlegt. Aus evolutionsbiologischer Sicht sind wir Eintagsfliegen! Wir alle sind Natur und als biologische Wesen sind wir auch Tiere und Pflanzen und dazu auch verwoben mit dem umfangreichen Wirkungsfeld der Pilze. Als irdische Organismen sind wir mit dem Kosmos und seinen Gesetzen verbunden. Wir sind uns nahe und doch sehr fremd, und unser Verhältnis untereinander war und ist zwiespältig. In dieser Irritation begegnen sich unsere Blicke und wie Tiere uns Menschen sehen bleibt rätselhaft! Aus diesem verzwickten Verhältnis von Verwandtschaft und Andersartigkeit entstanden die Bilder (Aquarell, Farbstifte, Acryl). Manche Portraits stützen sich auf ergreifende Fotos oder sind vor lebendem Modell gemalt, teils als Einzelportraits, teils gemischt, immer aber „Auf Augenhöhe“. Vieldeutig, sinnlich, schön und oft einfach komisch… Manchmal hab ich mir einen Spaß daraus gemacht…
Natalie Strohmaier ist eine Fotokünstlerin aus München, die ihre Bildaufbauten genau plant und mit viel Handarbeit und Geduld umsetzt. Was alle Bilder eint, ist die Liebe zur Inszenierung.
Die Fotoserie „Unattainable Beauty“ beschäftigt sich mit der künstlichen Erschaffung von Schönheit und Begehrlichkeit. Häufig wird in den Medien ein unrealistisches Schönheitsideal
in Verbindung mit den neuesten Modestandards dargestellt, das den Druck erzeugt, einem bestimmten Körpertyp oder Modestandard zu entsprechen. Die Bilder zeigen künstliche, florale „Models“, die aus verschiedenen Pflanzen und Blüten zusammengesetzt sind. Sie sind Symbole unrealistischer Schönheitsideale und – da Blumen auch Metaphern für Vergänglichkeit sind – stehen sie gleichzeitig für die schnell wechselnden Trends in der Fast Fashion Industrie. Alle „Models“ sind in Handarbeit aus unterschiedlichen Schnittblumen und Topfpflanzen zusammengefügt und wurden im Studio mit Blitzlicht fotografiert.
Es ist fast nicht zu fassen, welchen klanglichen Reichtum zwei Streichinstrumente im Zusammenspiel entfalten können. Der Duo-Abend mit Rita Kunert und Clemens Gordon wird beweisen, dass diese ungewöhnliche Besetzung eine ungeahnte „Fülle des Wohllauts“ (Thomas Mann, Zauberberg) zu erzeugen vermag. Eine exquisite Programmauswahl und hervorragende Musiker vom Bayerischen Staatsorchester bieten die Gewähr für einen außergewöhnlichen Kammermusik-Abend.
Das breitfächerte Programm umfasst bekannte Kompositionen, aber auch Werke, die mit Fug und Recht als verborgene Schätze bezeichnet werden können:
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), Duo in G-Dur, KV 423
Bohuslav Martinů (1890 – 1959), Drei Madrigale für Violine und Viola
Jean Sibelius (1865 – 1957), Duo in C-Dur
Alessandro Rolla (1757 – 1841), Divertimento für Violine und Viola, Bl 38a
Wolfgang Amadeus Mozart, Duo in B-Dur, KV 424
Johan Halvorsen (1864 – 1934), Passacaglia nach F. Händel
Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5, Kinder bis 14 J. frei.
Albert Einstein hat die beiden Duos für Violine und Viola (KV 423 und 424) von Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Jahr 1783 als „Meisterwerke höchster Art“ bezeichnet mit einer „Frische, Laune, Geigenmäßigkeit, die sie zu Unika ihrer Art machen“. Die Entstehungsgeschichte dieser Duos ist mehr als kurios: Mozart wollte bei seinem letzten Besuch in Salzburg eigentlich nur dem Vater Leopold und der Schwester Nannerl seine Ehefrau Constanze vorstellen. In Salzburg traf er seinen alten Freund und Kollegen Michael Haydn – den jüngeren Bruder von Joseph Haydn und Domorganisten. Diesem hatte Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo, der frühere verhasste Arbeitgeber Mozarts, eine Gehaltskürzung angedroht, weil er mit dem Auftrag, sechs Duos für Violine und Viola zu schreiben, in Verzug war. Michael Haydn war krankheitsbedingt außerstande, die letzten beiden Duos in der vorgegebenen Zeit zu schreiben, und Mozart komponierte ungefragt für seinen Freund binnen zweier Tage die beiden noch fehlenden Duos.
Beide Werke sprühen vor thematischem Einfallsreichtum, variantenreicher Verarbeitung des musikalischen Materials und klanglicher Raffinesse. Geige und Bratsche führen auf höchstem spieltechnischem Niveau einen gleichberechtigten Dialog. Sie antworten aufeinander, fallen einander ins Wort und finden wieder zusammen. Wunderschön bei beiden Trios die langsamen Sätze – innige melodiöse Arien, die unmittelbar berühren.
Die Drei Madrigale für Violine und Viola von Bohuslav Martinů Werkverzeichnis 1213 entstanden 1947 im Exil des tschechischen Komponisten in den USA in Jahren einer tiefen persönlichen Krise. Sie sind ein weitgehend unbekanntes musikalisches Juwel. Der Komponist transformiert die in der Renaissance gebräuchliche Gesangsform des Madrigals in einen ganz eigenen, rhapsodischen Stil. Tremoli und impressionistische Klangflächen wechseln sich ab mit stark rhythmisierten Passagen. Kompositionsmuster des Barock, der Wiener Klassik und des tschechischen Nationalstils werden zu einer vollendeten Einheit verknüpft.
Wann das Duo für Violine und Viola von Jean Sibelius entstand, ist nicht gesichert. Der Komponist selbst schrieb auf die Rückseite des Autographs „1886“. Das kurze Werk besticht durch eine schlichte, leicht melancholische und sehr eingängigen Melodik, die von der Violine getragen wird. Die Viola sorgt mit gebrochenen Akkorden und Doppelgriffen für das harmonische Gerüst. Ein eingängiges, ausdrucksstarkes Kabinettsstück.
Alessandro Rolla ist der Überraschungskomponist des Abends, ein nahezu unbekannter Komponist mit Geheimtipp-Status. Geboren 1757 in Pavia, also Zeitgenosse Mozarts, hat er diesen um fast fünfzig Jahre überlebt. Er galt als bester Violinist Europas, komponierte über 500 Werke verschiedener Gattungen – Kammermusik, Konzerte und Studienwerke vor allem für Viola und Violine, Ballette, Symphonien und vieles mehr – und war über Jahrzehnte hinweg Professor am Mailänder Konservatorium. In seiner mehr als dreißigjährigen Tätigkeit als gefeierter Musikdirektor der Mailänder Scala widmete er sich nicht nur den aktuellen italienischen Opern, sondern immer wieder auch den Opern von Mozart und den Werken von Beethoven. Sein abwechslungsreicher, virtuoser und zugleich eleganter Instrumentalstil verbindet Elemente der Wiener Klassik mit dem frühromantischen Stil der italienischen Oper. Einer seiner Schüler war Nicolo Paganini, mit dem er in zahlreichen Konzerten auftrat und der das linkshändige Pizzicato, eine Erfindung seines Lehrers Rolla, populär machte. Im Divertimento in Es-Dur, BI 38 a wechseln sich Violine und Viola mit gesanglichen Melodien ab. Nach einer Romanze folgt ein fröhlicher Variationensatz mit einer schlichten, liedhaften Melodie, die nach allen Regeln der Kunst variiert wird und in ein brillantes Feuerwerk der Virtuosität mündet.
Der norwegische Violinist, Komponist und Dirigent Johan Halvorsen ist heute in der Musikszene fast nur mit der Passacaglia frei nach Händel bekannt. Das Werk ist zu recht ein beliebtes Zugabestück für Streicherduo. Denn das Händelsche Thema wird mit allen nur denkbaren spieltechnischen Finessen verarbeitet und einem Ende in beeindruckender Klangfülle zugeführt. Besonders berührend: die melancholisch-zarte Moll-Variation.
Rita Kunert, in Ungarn geboren, erhielt ihre Violin-Ausbildung zunächst in Budapest an der Franz Liszt Musikakademie bei Vilmos Szabadi, dann an der Hochschule in Hannover bei Adam Kostecki. Während des Studiums spielte sie, neben solistischen und kammermusikalischen Auftritten, als Praktikantin der Radiophilharmonie des NDR Hannover und später des NDR Symphonieorchesters Hamburg. Nach einem Engagement an der Staatsoper Hamburg ist sie seit 2007 festes Mitglied der Ersten Violinen des Bayerischen Staatsorchesters.
Clemens Gordon wurde in Salzburg geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er im Alter von fünf Jahren, mit 16 Jahren wechselte er zur Bratsche. 2008 wurde er in die Konzertklasse von Thomas Riebl an der Universität Mozarteum Salzburg aufgenommen. Sein Masterstudium setzte er bei Veronika Hagen und Hans Peter Ochsenhofer an der Musikuniversität Wien fort. Zahlreiche Meisterkurse ergänzten seine Ausbildung. 2012 gewann er den Concorso „Lionel Tertis“. Nach Orchestererfahrungen bei der Camerata Salzburg, an der Wiener Staatsoper und bei den Wiener Philharmonikern ist er seit 2014 Mitglied des Bayerischen Staatsorchesters, seit der Spielzeit 2018/19 als Stellvertretender Solobratscher.
Donnerstag, 5. Oktober 2023, 19.00 Uhr, Einlass ab 18 Uhr
Ebenböckstraße 11
Zwischen 1919 und 1933 entstanden besonders in München Bauten der Klassischen Moderne. Dr. Voss zeigt die historischen Zusammenhänge der “Bauhausmoderne” und großartige Architekturaufnahmen in Schwarz-Weiß von Jean Molitor. € 18,–/ € 15,– für Mitglieder. Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de erforderlich.
Überall in Bayern entstanden zwischen 1919 und 1933 Bauten der Klassischen Moderne,oft auch als „Bauhausmoderne“ bezeichnet. Wichtigstes Zentrum war die Stadt München.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg traten viele radikale Änderungen ein. Im August 1919 verlor Bayern aufgrund des Inkrafttretens der Weimarer Verfassung neben dem bayerischen Biersteuer-Sonderrecht mit der Eingliederung des staatlichen Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesens in das Deutsche Reich auch eine weitere Hauptstütze selbstständiger Staatswirtschaft. Als Zeichen der Unabhängigkeit entstand in München eine separate Abteilung des Reichspostministeriums Bauressort.
In der so genannten „Abteilung VI“ wurden junge bayerische Architekten für Bauten der Post eingestellt. Aus dem „Trostpflaster“ für Bayern entwickelte sich ein gestalterischer Freiraum. Die Postbauabteilung wurde zum Sammelpunkt für junge Hochschulabsolventen, die sich der Moderne verpflichtet sahen. Die Architektur der Postbauabteilung unter Leitung von Robert Vorhoelzer wird unter dem Namen „Bayerische Postbauschule“ zusammengefasst. Münchner Bauten wie das Paketzustellamt an der Arnulfstraße, die Postämter an der Tegernseer Landstraße, am Harras oder am Goetheplatz geben bis heute Zeugnis der wichtigsten Manifestation des Neuen Bauens in Süddeutschland.
In München entstanden zudem Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus, wie die Siedlung Neuhausen, moderne Kirchen, wie St. Sebastian oder technische Bauten wie das Bayerische Eichamt. Nach dem Krieg knüpften Münchner Architekten wie Sep Ruf oder Robert Vorhoelzer an die internationale Moderne an. Viele Bauten der Moderne stehen bereits unter Denkmalschutz, andere sind denkmalwürdig und verdienen unsere Aufmerksamkeit.
Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss erläutert in ihrem Vortrag historische Zusammenhänge und zeigt großartige Architekturaufnahmen in Schwarz-Weiß vom Fotografen Jean Molitor. Wer mehr erfahren möchte, dem sei ihr gemeinsames Buch „Bauhaus in Bayern – eine fotografische Reise durch die Klassische Moderne“, erschienen im Bebraverlag 2021, empfohlen.
Termin: Donnerstag 5. Oktober 2023, 19:00 Uhr, Einlass ab 18 Uhr Ort: Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 13, 81241 München Eintritt: € 18,– / € 15,– für Mitglieder
Die Besucherzahl ist begrenzt, für eine sichere Teilnahme ist eine verbindliche Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de erforderlich.
Der fiktive Mord im historischen Krimi der in Pasing lebenden Journalistin und Autorin Lotte Kinskofer gibt viele Rätsel auf: Ein Heimatdichter liegt 1922 ermordet in einem Gebüsch in der Nähe des Pasinger Bahnhofs. Er wohnt in der um die Jahrhundertwende von August-Exter errichteten Villenkolonie II in Neu-Pasing. Ein junger Schreiner aus dem Westend wird als Tatverdächtiger verhaftet. Seine Frau tut alles, um seine Unschuld zu beweisen. Auch der zuständige Kommissar hat Zweifel. Hat der Mord einen politischen Hintergrund? Der Dichter sympathisiert scheinbar mit den neuen Rechten der NSDAP, verkehrt gleichzeitig in linken Künstlerkreisen. So viel zum Inhalt. Kinskofer: „Pasing als Schauplatz hat sich dafür geeignet, weil die Vergangenheit gut erschlossen ist. Ich besuchte auch die Ausstellung „Revolution in Pasing 1918-1919“ im Pasinger Rathaus, die das Kulturforum München-West vor fünf Jahren gezeigt hatte. Ich wusste vorher, dass ich ein junges Paar im Mittelpunkt der Geschichte haben wollte, das vom Land nach München gezogen ist. Aber auch die Großkopferten der Stadt, die in der neuen Villencolonie II lebten, sollten eine Rolle spielen“, so die Autorin, die selbst in der Nähe des Tatorts wohnt. Das Kulturforum München-West lädt Sie am Donnerstag, 21. September, zu dieser Krimi-Lesung im Ebenböckhaus ein, vorgetragen von der Autorin selbst. Bitte melden Sie sich an unter einladungen@kulturforum-mwest.de, Eintritt 12 € für Mitglieder, 15 € für Nichtmitglieder. Ort: Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, Beginn: 19.00 Uhr.
So sah Die Villencolonie II zur Zeit der Morde aus. Quelle: B. Möllmann
München-Pasing, 1922: Ein Heimatdichter wird ermordet, und ein junger Schreiner muss dafür ins Gefängnis, obwohl die Verdachtsmomente alles andere als schlüssig sind. Seine Frau Agnes tut alles, um die Unschuld ihres Mannes zu beweisen. Vorübergehend muss sie sogar ihre beiden Kinder in die Obhut Fremder geben. Ein zweiter Mord geschieht; der Ermordete hat die gleiche seltsame Wunde am Kopf wie das erste Opfer. Oberkommissar Benedikt Wurzer steht vor einem Rätsel, bis ihn ein Hinweis in die Oberpfalz führt und er ahnt, dass ein weiterer Mord unmittelbar bevorsteht … Ein spannender und berührender Kriminalroman aus der Zeit zwischen den Kriegen, als die politischen Kämpfe zwischen Rechts und Links schärfer wurden und das Geld nichts mehr wert war, als die Menschen vom Land in der Stadt ihre Zukunft suchten und doch von ihrem Schicksal eingeholt wurden. Quelle: Buchcover
Die Autorin im Interview: In Pasing, um 1922, spielt der historischen Krimi der Autorin Lotte Kinskofer. Was ihre Inspiration war und wo sie ihre Recherchen im Stadtteil betrieben hat.
Pasing – Ein Heimatdichter liegt 1922 ermordet in einem Gebüsch in der Nähe des Pasinger Bahnhofs. Er wohnte in der damals neu errichteten Villenkolonie in Neu-Pasing. Ein junger Schreiner aus dem Westend wird als Tatverdächtiger verhaftet. Seine Frau tut alles, um seine Unschuld zu beweisen. Auch der zuständige Kommissar hat Zweifel. Hat der Mord einen politischen Hintergrund? Der Dichter sympathisierte scheinbar mit den neuen Rechten der NSDAP, verkehrte gleichzeitig in linken Künstlerkreisen. Der Mord in Pasing gibt viele Rätsel auf. Allerdings ist er nie so passiert, sondern ereignet sich in einem historischen Krimi der Pasingerin Lotte Kinskofer. Es ist nicht ihr erstes Buch. Kinskofer war lange Journalistin, sei aber immer davor zurückgeschreckt, ein Buch zu schreiben. Bei einer Fortbildung zur Drehbuchschreiberin bemerkte sie dann, dass es gar nicht so schwierig ist. „Man braucht nur ein Handlungsgerüst und eine interessante Hauptfigur“, sagt sie. Ihre ersten Krimis handeln in ihrer alten Heimat, der Oberpfalz. „Aber ich lebe seit 20 Jahren in Pasing und wollte deshalb mein nächstes Buch in München spielen lassen. Mein Verleger hat mich aber gewarnt, dass München ein schwieriges Pflaster ist, weil es schon viele Bücher gibt, die die Stadt als Handlungsort haben.“ Daher entschied sie sich, einen historischen Krimi zu schreiben. „Pasing hat sich dafür gut geeignet, weil die Vergangenheit gut erschlossen ist. Vereine wie das Kulturforum München-West und das Pasinger Archiv haben viel Material.“ Kinskofer durchforstete alte Zeitungen, besuchte die Ausstellung „Revolution und Räterepublik in Pasing“ im Pasinger Rathaus und recherchierte im Stadtmuseum. „Ich habe auch viele Bücher aus der Zeit gelesen. Da erfährt man auch sehr viel, zum Beispiel, wie die Preise in der damaligen Zeit waren.“ Eineinhalb Jahre habe sie insgesamt für den Roman gebraucht. Ein historischer Mord liege der Geschichte nicht zugrunde, auch wenn sich Kinskofer vom bislang nicht aufgeklärten Mehrfachmord in Hinterkaifeck (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) 1922 ein wenig inspirieren ließ. „Ich wusste vorher, dass ich ein junges Paar im Mittelpunkt der Geschichte haben wollte, das vom Land nach München gezogen ist. Aber auch die Großkopferten der Stadt sollten eine Rolle spielen. Dann hat sich die Geschichte von selbst entwickelt.“ Das Buch „Zum Sterben zu viel“ von Lotte Kinskofer, Ars Vivendi Verlag, 350 Seiten, gibt es für 16 Euro im Buchhandel. Quelle: Artikel von Andreas Schwarzbauer/Hallo vom 8. 5. 2021.
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Lotte Kinskofer streift für ihren neuen Krimi durch die Vergangenheit Münchens. Die Autorin beweist wieder einmal, dass sie sich mühelos zwischen den Medien bewegen kann. Es war Gustave Flaubert, der als einer der ersten die Sehnsucht des Journalisten nach der Flucht aus der Alltäglichkeit seines Schaffens in Worte fasste. „Warum in den Zeitungen schreiben, wenn man Bücher schreiben kann und nicht Hungers stirbt?“ Was Leben und Schaffen der gelernten Journalistin und Wahlmünchnerin Lotte Kinskofer betrifft, kann man mit Fug und Recht behaupten, sie bewege sich recht erfolgreich auf Flauberts Pfaden. Sie hat mehr als 20 Bücher geschrieben. Wissenschaftliches, Kinder- und Jugendbücher, Drehbücher. Und jetzt gerade wieder eines. Es liest sich ganz wunderbar. Dass es sich um einen Krimi handelt, mindert das Vergnügen daran keineswegs, noch dazu „Zum Sterben zu viel“ sehr viel mehr ist als nur eine Geschichte von Mord und Totschlag. Dieses Buch ist mindestens ebenso sehr ein Spiegel der Zeit und der Gesellschaft in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts, als politische Ranküne, irrwitzige Inflation, aufkeimender Antisemitismus und vor allem die immer noch schwärenden Wunden des mörderischen großen Krieges das Leben bestimmten. „Ich wollte mal was Historisches probieren, auch wenn ich keine Historikerin bin“, sagt Lotte Kinskofer und drückt mit der Gabel ein Stück vom Millirahmstrudel ab. Der Verlag Ars Vivendi, bei dem Kinskofer schon einiges veröffentlicht hatte, zeigte sich angetan von der Idee. Weil nun in einem Buch, das „Kriminalroman“ auf dem Cover stehen hat, auch ein Krimi stattfinden muss, geht es um Mord. Zunächst um den gewaltsamen Tod eines einigermaßen renommierten Heimatdichters, dessen Hang zum freizügigen Leben möglicherweise mit dem Motiv zu tun hat. Er lebte, wie viele Besserverdienende damals, in Pasing, wo die Villen des Architekten August Exter standesgemäßen Wohnraum boten, trieb sich ansonsten aber in der Schwabinger Boheme herum, wo man mit Oskar Maria Graf soff und den anderen Dichtern die Geliebte ausspannte. Im noblen Pasing hat sich auch ein Anwalt namens Strate mit seiner relativ hysterischen Gattin Heimstatt gesucht. Sie sind kinderlos, was sie später zu wichtigen Protagonisten machen soll. Dass der Schreiner Benno Stöckl, der in der Anwaltsvilla eine neue Decke einziehen soll, aus einem Bauernhof in Gitting stammt, einem kleinen Kaff unweit von Passau, ist nur insofern interessant, als Lotte Kinskofer aus dieser Gegend kommt und väterlicherseits eine gewisse Beziehung zu diesem Ort hat, wie übrigens auch zu Pasing, wo sie in einem ruhigen, romantischen Eck den Millirahmstrudel serviert.
Historische Vorbilder, wie hier der Polizist Franz Xaver Anthofer (links) und der Polizist Alkofer auf dem Marienplatz in Pasing, suchte sich Lotte Kinkshofer für ihren aktuellen Roman
Die Spielorte sind allesamt real. Da wäre das Westend und seine Tulbeckstraße, wo der Schreiner mit Frau Agnes wohnt und werkelt, während die zwei Kinder mangels Platz zu Hause in Gitting bei den Großeltern leben. Das Viertel hinter der Schwanthaler Höh‘ war damals, wie Haidhausen oder die Au, eine Armeleutegegend, wo die Handwerker und Tagelöhner lebten, die die schöne große Stadt am Leben hielten. Der in diesem und folgenden Morden ermittelnde Kommissar Benedikt Wurzer scheint nun samt seines privaten und beruflichen Ambientes der aktuellen deutschen Tatortszene entsprungen zu sein. Da ist der Polizeichef in der Löwengrube(!), der gerne um des schnellen Ermittlungserfolgs willen den erstbesten Verdächtigen als Täter sieht (wie so oft bei Moritz Eisners Chef in Wien), da ist der windige Untergebene von Wurzer, der eher arbeitsscheu als fahndungshungrig ist (ähnlich der aktuellen Kölner Situation), und da ist Wurzer selber, den eine Familientragödie (Sohn ist im Krieg gefallen) in die Depression treibt – wer denkt da nicht an Kommissar Faber aus Dortmund. Was wie warum wo dann wirklich passiert, dazu sollte man das Buch schon selber lesen, es lohnt allemal. Aber es ist ja auch die Geschichte, wie Lotte Kinskofer zu diesem Buch gekommen ist, eine recht hübsche. Denn es war der 1959 im niederbayerischen Langquaid geborenen Niederbayerin nicht wirklich in die Wiege gelegt, sich später einmal im Flaubertschen Sinne das Leben zu verdienen. Im Gymnasium zu Regensburg als Fahrschülerin war sie in Deutsch eher mittelmäßig, leistet sich danach aber ein Germanistikstudium an der LMU in München, wo sie über Clemens Brentano promovierte. Weil so ein Studentenleben kostspielig ist, suchte sie sich einen Job und fand ihn über ein Praktikum beim Erdinger Teil der Süddeutschen Zeitung. Kinskofers Erinnerung: „Unglaublich, damals wurden alle, aber wirklich alle Vorurteile über Journalismus bestätigt.“ Sie volontierte nach der Promotion bei der Münchner Kirchenzeitung, fand danach einen Redakteursjob bei dem Fränkischen Kreisboten in Ansbach. Es folgte eine Stelle bei der Würmtalausgabe des Münchner Merkur. „Dann aber ging mir die Luft aus.“ Da war Lotte Kinskofer 35 Jahre alt, bereit für ein neues Leben ganz im Sinne Flauberts. Dieses winkte in Form einer Ausschreibung für einen Wettbewerb: Wie schreibe ich einen Frauenroman. Nun stellt sich die Frage, was einen Frauenroman denn von anderen Romanen groß unterscheide. Lotte Kinskofer jedenfalls schrieb einen und wandte sich mit dem Manuskript unter anderem an den Leipziger Reclam Verlag. Von dort kam die frohe Botschaft: „Wir machen das.“ Und so kam die „Agentur der bösen Mädchen“ unters Volk.
Aber es ist, bei allem Respekt vor Gustave Flauberts Worten, nicht gar so leicht, von der Schriftstellerei zu leben. Da half eine weitere Ausschreibung, die Lotte Kinskofer spannend fand: die zu einem Drehbuchseminar. Solch eines absolviert zu haben, änderte ihr Leben vor allem in Richtung Sicherheit. Denn nun stand sie plötzlich in den Diensten des Fernsehens, nicht nur, aber auch und vornehmlich des privaten. Dort brauchte man in den Achtzigerjahren dringend Autoren, um das Programm zu füllen. So kam es, dass Kinskofer zum Stamm gehört, der für „Sturm der Liebe“, „Die Fallers“, zweimal auch für die „Lindenstraße“ (hatte ihr aber zu wenig Humor) und vor allem für „Dahoam is dahoam“ verantwortlich zeichnet. Sie ist, mit einer Kollegin, verantwortlich für die Dialoge, fürs gesprochene Wort, den gesprochenen Dialekt, also fürs Bairische. Und da kann man mit ihr prächtig streiten. Das geht schon los beim Satzbau, bei der Wortstellung. In ihrem Krimi „Zum Sterben zuviel“ heißt es einmal „… beim Benno seinen Eltern …“ Sie setzt solche Bajuwarismen aber recht sparsam ein in den Büchern, in „Dahoam“ aber ist der etwas gestriegelte Dialekt allgegenwärtig. Man kann also sagen, Lotte Kinskofer ist in diversen Genres etabliert. Denn sie war und ist ja immer noch offen für Neues. Sie würde, sagt sie, gerne mal ein Libretto schreiben oder Gedichte. Und, wenn die Pandemie vorbei ist, wieder Musik machen. Richtig! Unter der blinden Treppe, unweit der Fotografie von der Freundin aus Hamburg mit ihrem Kind, lehnt ein Geigenkasten. Sie hat ja schon im Schulorchester gespielt, damals in Regensburg. Und hat Akkordeon gelernt, „so richtig, mit Schneewalzer, rauschenden Birken und Märschen ohne Ende“. Später, in der großen Stadt, kamen dann Tango und Musette dazu, und richtige Bands. „Ich bin nicht begabt, hatte aber unendlich viel Spaß dabei.“ Wobei zum Spaßhaben für eine Schriftstellerin auch ein paar weniger spaßige Dinge gehören. Arbeitsdisziplin zum Beispiel. „Ich stehe jeden Tag früh auf und schreibe dann mindestens eine Stunde, damit ich in der Geschichte bleibe“, sagt Lotte Kinskofer. Dass sie jetzt, weil ein bisschen älter, etwas langsamer werde. Und dass sie sich irgendwann ans Ufer des Starnberger Sees setzen möchte „und warten, was kommt“. Das klingt doch alles eigentlich recht beneidenswert. Quelle: SZ-Artikel von Karl Forster vom 11.06.2021
in der Kontrapunkt Klavierwerkstatt Obermenzing, Dorfstraße 39, Hofgebäude hinter dem Alten Wirt
Foto: Marco Borggreve / unbekannt
Der Zyklus der zehn Violinsonaten Beethovens gewährt einen einmaligen Einblick in die musikalische Entwicklung des Komponisten vom Frühwerk im Schatten Haydns und Mozarts über den Höhepunkt des „heroischen Stils“ bis an die Grenze des Spätwerks.
Die ARD-Preisträgerin des Jahres 2017 Sarah Christian, Violine, und die vielfache Preisträgerin Prof. Hisako Kawamura, Klavier, nehmen Sie mit auf eine spannende Reise durch die Schaffensperioden des Genies Beethoven. Das Programm des ersten Teil des Zyklus umfasst die Sonaten Nr. 1, 2, 4 und 5 op. 12 Nr. 1 und 2, op. 23 und op. 24.
Das Konzert ist bereits ausverkauft
Eintritt: € 25, für Mitglieder € 20, für Schüler/Studierende bis 30 J. € 5, Kinder bis 14 J. frei.
Beethoven nannte seine Violinsonaten „Sonaten für Pianoforte und Violine“ und folgte damit der traditionellen Bezeichnung, die der historischen Entstehung als Klaviersonate mit Violinbegleitung entsprach.Wie schon sein Vorbild Mozart entwickelte er jedoch die damals dreisätzige Gattung der Violinsonate zu einem Duo zweier gleichberechtigter Instrumente weiter. Beethoven bereicherte diese Kompositionsform bereits in seinen 1797/1798 entstandenen drei Sonaten op. 12 durch für ihn typische Eigenwilligkeiten: musikalische Widerhaken wie Synkopen, verblüffende Modulationen und unerwartete Tempoveränderungen, die von manchen Zeitgenossen als verstörend empfunden wurden. So schreibt ein Rezensent 1799 in der „Allgemeinen musikalischen Zeitung“ über die Sonate Nr. 1:
Es ist unleugbar, Herr von Beethoven geht einen eigenen Gang: aber was ist das für ein bizzarrer, mühseliger Gang. Gelehrt, gelehrt und immerfort gelehrt und keine Natur, kein Gesang,… eine Suche nach seltener Modulation,…eine Anhäufung von Schwierigkeit auf Schwierigkeit, dass man die Geduld und Freude dabei verliert.
Für heutige Hörer erscheint dieses zeitgenössische Verdikt bizarr. Denn die Violinsonaten opus 12 Nr. 1 und 2 sind alles andere als konventionell oder langatmig. Sie erscheinen bei aller Eingängigkeit als musikalische Juwele mit ihrem kompositorischen Witz, ihrem überbordenden thematischen Reichtum, ihren überraschenden harmonischen Wendungen und Tempobrüchen, den melodisch dichten, dialogisierenden Mittelsätzen und nicht zuletzt mit der technischen Brillianz und Virtuosität der Ecksätze. Man muss Robert Schumann recht geben, der 1836 in seiner „Neuen Zeitschrift für Musik“ schreibt, wie eine Himmelssonnenblume habe sich der Name Beethoven entfaltet, während der Rezensent in seinem Dachstübchen zur stumpfen Nessel zusammenschrumpfe.
Die Violinsonaten Nr. 4 und 5 op. 23 und 24 entstanden 1800/1801. Über die Sonate op. 23 schrieb schon ein zeitgenössicher Rezensent, sie zähle unter die besten, die Beethoven geschrieben“ habe. Und mit der heiteren „Frühlingssonate“ op. 24 vollzog der Komponist bereits eine Hinwendung zum von ihm so bezeichneten „neuen Stil“, der sich an der symphonischen Form orientiert. Das zeigt sich beispielsweise an der erstmals verwendeten Viersätzigkeit, im vergleichsweise breit angelegten Aufbau der Ecksätze und in der ausdifferenzierten thematischen Verarbeitung in Durchführung und Reprise.
Die 1990 in Augsburg geborene Sarah Christian schloss ihr Studium am Mozarteum Salzburg als 20-jährige mit höchster Auszeichnung ab und setzte ihr Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin fort, wo sie als Assistentin einen Lehrauftrag hatte. Seit 2013 ist sie Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Als gefragte Solistin arbeitete sie bereits mit renommierten Dirigenten und Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin und dem BBC Symphony Orchestra zusammen und konzertiert auf den Bühnen Europas, Chinas, Japans und Südamerikas. Dabei nutzt sie immer wieder die Möglichkeit, selbst vom Pult aus zu leiten. Sarah Christian ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. Sie wurde u.a. mit der Yehudi-Menuhin-Medaille und der Szymon-Goldberg-Medaille ausgezeichnet und erspielte sich beim ARD-Musikwettbewerb 2017 den 2. Preis (bei Nichtvergabe des 1. Preises). Auch kammermusikalisch ist sie aktiv, z.B. beim Schleswig-Holstein-Festival oder den Schwetzinger Festspielen.
Hisako Kawamura, geboren in Japan und aufgewachsen in Deutschland, wurde musikalisch geprägt von der japanischen und europäischen Kultur. Im Verlauf ihrer Studien lernte sie die slawische Musik schätzen. Seit ihrer von der Kritik mit Begeisterung aufgenommenen Debut-CD mit Werken u.a. von Sergei Prokofiew hat sie zahlreiche CDs bei verschiedenen Labels eingespielt, darunter z.B. Sony. Hisako Kawamura ist vielfache Preisträgerin renommierter Wettbewerbe, z.B. des ARD-Musikwettbewerbs, des Concours Géza Anda in Zürich, des Europäischen Chopin-Wettbewerbs in Darmstadt und des Concours Clara Haskil in Vevey. Sie wurde von vielen internationalen Orchestern eingeladen und konzertierte unter anderem mit der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem City of Birmingham Orchestra. 2015 wurde sie als Professorin an die Folkwang Universität der Künste in Essen berufen, wo sie bereits seit 2011 unterrichtete.
Kurz bevor das Stadtmuseum für Jahre geschlossen sein wird, möchten wir Ihnen noch eine Führung anbieten. Die von Erasmus Grasser geschnitzten Moriskentänzer zählen zum kostbarsten Besitz des Münchner Stadtmuseums. Für den Saal des „Tanzhauses“ (heute Altes Rathaus), das Jörg von Halsbach seit 1470 errichtete, schuf der Bildschnitzer Erasmus Grasser u.a. die Moriskentänzer, die heute im Orginal im Stadtmuseum stehen. In dem für städtische Festanlässe genutzten Rathaussaal sind sie durch Kopien ersetzt.
Wir laden Sie herzlich ein zu einer genaueren Betrachtung der einzelnen Figuren, des Künstlers und der Zeit. Frau Emmerich, die Sie von vielen Führungen bereits kennen, wird Sie führen.
Die im Jahr 1480 von Erasmus Grasser geschnitzten Moriskentänzer zählen zum kostbarsten Besitz des Münchner Stadtmuseums. Der Name der Figuren bezieht sich auf ursprünglich wohl maurische Springtänze, die später auch an den großen Höfen aufgeführt wurden.
Die erste quellenmäßige Überlieferung zum Bildschnitzer Erasmus Grasser stammt aus dem Jahr 1475. Die Zunft der „Maler, Schnitzer, Seidennater und Glaser“ versuchte in einer Eingabe an den Rat der Stadt München zu verhindern, dass der junge, aus dem oberpfälzischen Schmidmühlen stammende Bildhauer Meister werden sollte. In diesem Dokument wird Grasser als „unfridlicher, verworner und arcklistiger knecht“ charakterisiert.
Gleichwohl gelang es ihm, der anscheinend auch durch die in München noch ungewohnten Neuerungen seines Stils aufgefallen war, wenig später einen sehr lukrativen städtischen Auftrag zu erhalten. Für den Saal des „Tanzhauses“ (heute Altes Rathaus), das Jörg von Halsbach seit 1470 errichtete, schuf Grasser 1477 elf Wappenschilde sowie Sonne und Mond. 1480 wurde er für sechzehn Moriskentänzer bezahlt. Die Schnitzarbeiten waren Bestandteil eines heraldischen Deckenprogramms, das den weit gefassten Führungsanspruch des bayerischen Herzogs Albrecht IV. historisch legitimieren sollte. Das Konzept der Saaldecke hat wohl der Literat, Historiker und Maler Ulrich Fuetrer (1430-1496) erarbeitet. Es sah für den Scheitel des Tonnengewölbes das Wappen Kaiser Ludwigs des Bayern mit Kaiseradler und dem weiß-blau gerauteten Herzschild der Wittelsbacher vor. Das Wappen war ursprünglich von einem Strahlenkranz umgeben und stand in kosmologischem Bezug zu den Darstellungen von Sonne und Mond. Der weltumspannende Horizont des ehemals kaiserlichen und jetzt neu artikulierten Machtanspruchs wurde durch einen Fries von knapp hundert zusätzlichen Wappen abgesteckt. Sie waren als Abbild des ganzen Erdkreises zu verstehen. Auch die Moriskentänzer, von denen sich zehn Figuren erhalten haben, zählten ursprünglich zum Wappenfries und waren auf Konsolen stehend am Ansatz der hölzernen Tonnendecke in fünf Metern Höhe angebracht.
Vor der Zerstörung des Saals im Zweiten Weltkrieg wurden die Figuren bereits 1931, die Wappen 1942 fürs Museum geborgen. In dem für städtische Festanlässe genutzten Saal sind sie heute durch Kopien ersetzt.
Rundgang zu belasteten Denkmälern in Pasing, eine kritische Auseinandersetzung vor Ort.
Start um 15 Uhr am Bismarck-Brunnen/Wensauerplatz: „Wie wollen wir als demokratische Stadtgesellschaft mit diesem fragwürdigen „Helden“ umgehen?“.
Fortsetzung um 16.30 am Gefallenen-Denkmal in der Bäckerstraße, Was können wir durch das Denkmal aus der Geschichte lernen , wie zum Frieden mahnen?“
Die kostenlose Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Keine Anmeldung erforderlich.
„Talent Monument“, so lautet das Motto zum Tag des offenen Denkmals 2023. Ein Denkmal hat Talent, sowohl Freude durch seine Schönheit auszulösen als auch Kritik oder gar Ablehnung hervor zu rufen. Freude hatten wir bei Führungen zu denkmalgeschützten Gebäuden in den letzten Jahren. Diesmal ist ein anderer Aspekt dran, der der kritischen Betrachtung zweier „fragwürdiger Denkmäler“, die als „kontaminiert“ eingestuft wurden. Sie vermitteln Botschaften und transportieren Inhalte, die längst überholt sind oder bewusst abgelehnt werden. Beim Bismarck-Brunnen am Wensauerplatz, den der Künstler Josef Flossmann 1914 gestaltet hat, geht es um die Verehrung fragwürdiger Helden vergangener Zeiten, zu denen heutzutage Bismarck zählt. Der erste Reichskanzler des Deutschen Reiches steht in der Kritik für antisemitischen Äußerungen, Rassismus, seine repressive Politik und seine Rolle im Kolonialismus. „Wie wollen wir als demokratische Stadtgesellschaft mit diesem „fragwürdigen Helden“ umgehen?“ Es wird schon länger gefordert, das Denkmal in einen neuen Kontext zu stellen und den Platz zu modifizieren! Die Verherrlichung von Krieg und Gewalt, wie es bei vielen sog. Kriegerdenkmälern der Fall ist, muss heutzutage kritisch gesehen werden. Wir besuchen das „Krieger-Denkmal“ in der Bäckerstraße des Pasinger Bildhauers Hans Osel aus dem Jahr 1934 und gehen den Fragen nach, was wir durch das Denkmal aus der Geschichte lernen können. „Wie kann es zu einem Lernort für den Frieden werden durch die stärkere Betonung als Mahnmal für den Frieden, um die Schrecken des Kriegs zu verdeutlichen“. Man müsse deutlicher sehen, wie schrecklich Kriege sind, im Krieg seien nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten oder Widerstandskämpfer umgekommen. Auch hier wird angeregt, den Platz entsprechend umzugestalten.
Die gemeinsame Veranstaltung des Kulturforums München-West, des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing und der Pasinger Geschichtswerkstatt „Institut für zukunftsweisende Geschichte“ wird gestaltet von Angela Scheibe-Jaeger und Raoul Koether, Lena Schneck und Gerald Zehentbauer.
Hinweise zu den folgenden Fotos:
Bismarck-Brunnen
Dieser Brunnen des Bildhauers Josef Flossmann mit dem behelmten Fürst Bismarck ‘en miniature‘ (als 60 x 55 cm große Brunnenfigur auf einem Sockel aus Muschelkalk) wurde am 1. April 1914, feierlich eingeweiht, er solle der Verschönerung der noch jungen Stadt Pasing dienen. Behäkelt haben ihn SchülerInnen der Osel-Grundschule.
Zum Osel-Denkmal/Tafel
„Mehr als tausend Opfer forderten die beiden Weltkriege 1914-1918 und 1939 – 1945 aus den Reihen unserer Mitbürger. Gedenket der Toten und bewahret den Frieden“.
Dieser Text wurde von Osel selbst 1953 an Stelle der ursprünglichen Inschrift formuliert, die den gefallenen Helden der Stadt Pasing aus dem 1. Weltkrieg gewidmet waren. Er hat die Tafel neu gestaltet.
Team
von links: Gerald Zehentbauer (BA21), Lena Schneck (BA 21), Angela Scheibe-Jaeger (Kulturforum MW, BA 21, Geschichtswerkstatt), Raoul Koether (Kulturforum MW).
Freitag, 1. September 2023 um 20:00 Uhr, Ende gegen 20:45 Uhr
im Tunnel der Würm, Hermann-Hesse-Weg in Pasing
Der Obermenzinger Musiker Florian Brandl ist durch sein Jazzquartett und diverse andere Formationen bekannt. Unterstützt wird er durch den Drummer und Percussionisten Stefan Noelle, einen der kreativsten Köpfe der Münchner Musikszene. Auf einem Podest in der Würm, von farbigem Licht angestrahlt wollen sie mit den Instrumenten Trompete, Flügelhorn und Didgeridoo den Tunnel zum Klingen zu bringen. Das klangliche Spektrum wird erweitert durch diverse Dämpfer und praktische und handliche Perkussion-Instrumente. Ebenso soll der besondere Klang von Wasser, Tunnel und Passanten mit einbezogen werden. Man darf gespannt sein auf diese Darbietung!
Eintritt frei; Spende gerne
Findet bei jedem Wetter statt.
Florian Brandl ist ein Musiker aus Obermenzing. Oft fährt er mit dem Fahrrad durch den Hermann-Hesse-Tunnel; ein Ereignis aus dem Alltag, das er mit vielen anderen teilt. Heute nun bekommt er die Chance, diesen alltäglichen Akt zu einem außergewöhnlichen Moment zu machen. Geplant ist, wie immer mit dem Rad anzureisen, aber zu verweilen und mit den akustischen Instrumenten Trompete, Flügelhorn und Didgeridoo den Tunnel zum Klingen zu bringen. Das klangliche Spektrum wird erweitert durch diverse Dämpfer und praktische und handliche Perkussionsinstrumente.
Florian Brandl ist durch sein Jazzquartett und diverse andere Formationen bekannt. Das heutige Konzert ist ein Unikum und er wird einen weiten Bogen spannen von Bach bis Jazz und Pop. Eigenkompositionen und spontane Improvisationen aus dem Moment sollen ebenso dem besonderen Ambiente Rechnung tragen.
Unterstützt wird er durch den Drummer und Percussionisten Stefan Noelle, einen der kreativsten Köpfe der Münchner Musikszene. Vom Jazz kommend erweiterte er sein Spektrum mit orientalischen Rahmentrommeln wie Bendir und Riq, die er oft in Crossover-Formationen zwischen World Music und Klassik einsetzt. Er ist auch als Liedermacher bekannt.
Am 17. August wollen wir uns um 17 Uhr zum geselligen Beisammensein im Biergarten treffen. Im Alten Wirt von Obermenzing werden wir Tische reservieren. Bei schönem Wetter im Freien, bei Regen drinnen.
Auf regen Besuch und einen ungezwungenen Austausch freut sich der Vorstand und hofft, dass viele Alt- und Jung- Mitglieder diese Gelegenheit des „Miteinanders“ nutzen: Kennenlernen, Vernetzen, Ratschen, Essen und Trinken……..
Bus 143 und 160. Anmeldung nicht erforderlich.
Über 600 Jahre Alter Wirt von Obermenzing: Der historische Gasthof „Zum Alten Wirt“ wird in einer Urkundenaufstellung von 1676 dergestalt erwähnt, dass er bereits im Jahre 1417 an einen neuen Besitzer übergeben worden war. Damit ist er das älteste Gasthaus auf heutigem Münchner Stadtgebiet!
Die Entstehung verdankt die Tafernwirtschaft sicherlich ihrer geographischen Lage direkt neben der Dorfkirche St.Georg und der ehemaligen Würmfurt an der alten Landstrasse von München über Obermenzing und Lochhausen nach Fürstenfeldbruck und Augsburg.
Die heutige Gestalt der Wirtschaft, die nahezu unverändert die Jahrhunderte überstanden hatte, wurde in den Jahren 1589/90 geschaffen.
Zur damaligen Zeit war der „Alte Wirt“ noch das größte Bauerngut mit über 200 Tagwerk Grund, verteilt von Obermenzing bis Aubing, Augustenfeld, Günding und Pasing.
Nach einer wechselvollen Geschichte mit vielen kurzzeitigen Besitzern bzw. späteren Eigentümern konnte im Jahre 1985 das Bauunternehmerehepaar Inge und Max Kerscher das Anwesen käuflich erwerben und von Grund auf sanieren. So sind die Jagdstube, die Kirchenstube, das Gewölbe und letztendlich der große Bauernsaal im Obergeschoss entstanden und renoviert worden.
In letzter Zeit wurde der rückwärtige Stadel saniert und der Biergarten nach Süden vergrößert. Auch der Rest der Maibaumwiese gegenüber dem „Alten Wirt“ konnte wieder dem Wirtshausbesitz zugefügt werden, sodass der Parkplatz und der Standort des Maibaums für alle Zeiten gesichert sind.
Gaststube, Gewölbe, Kirchenstube, Jagdstube, Klause, Kutschertisch, Festsaal, Biergarten mit 600 Plätzen unter schattigen Kastanien, für jeden Anlass ein Raum. Fans der bayerischen Küche kommen in dem Gasthof voll auf ihre Kosten.
„Kosmovisionen“ mit dem String-TrioJörg Widmoser (Geige) – Andreas Höricht (Viola) – Anna Rehker (Cello)
Einen faszinierenden musikalischen Grenzgang zwischen Klassik, Jazz und Neuer Musik, zwischen ausgefeilter Komposition und funkiger Improvisation verspricht das Open Air am 10. August 2023 im idyllischen Ebenböckpark mitten in Pasing. Das String Trio steht für höchstes musikalisches Können, für mitreißende Spielfreude und inspirierende Kreativität. Klassik und Jazz verbinden sich zu neuen, überraschenden musikalischen Ausdrucksformen, die das Publikum begeistern und bewegen. Mit seinem ganz besonderen Stil verbindet „Kosmovisionen“ zwei musikalischen Welten und schafft eine einzigartige Klanglandschaft. Lassen Sie sich von ihrer Musik verzaubern und erleben Sie die kosmische Harmonie der Instrumente.
Jörg Widmoser und Andreas Höricht gehören zu den Gründern des legendären Modern String Quartetts, das seit nunmehr 40 Jahren zu einem Begriff in der Welt der klassischen Musik und des Jazz geworden ist.Tourneen u.a. in den USA, verschiedene Plattenveröffentlichungen und die Ernennung zu Kulturbotschaftern der Bundesrepublik Deutschland machten das MSQ schnell international bekannt. Jörg Widmoser gehört zu den Top Ten der Jazzgeiger. Andreas Höricht ist in der europäischen Cross-Over-Musikszene weithin bekannt und geschätzt. Anna Rehkers Leidenschaft ist die Kammermusik. Seit einigen Jahren setzt sie sich intensiv mit neuen Musikrichtungen auseinander.
Das Konzert findet am 10. August bei schönem Wetter im Freien im romantischen Park und mit unbegrenzten Plätzen statt. Bei schlechtem Wetter wird das Konzert im Ebenböckhaus/Flöz sein. Da im Flöz die Sitzplätze begrenzt sind, werden die ersten 30 Anmeldungen bestätigt und Sie kommen auf jeden Fall in den Genuss des Konzertes. Eine verbindliche Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de ist erbeten – auch für die Plätze im Park.
Infos zum Wetter ab 17 Uhr: 0176 51538537.
Einlass: ab 18 Uhr, Konzert-Beginn: 19 Uhr, Ebenböckstr. 11.
Eintritt: 15 € Mitglieder, 18€ Nichtmitglieder, Schüler und Studenten 5€.
Jörg Widmoser – Geige Jörg Widmoser, auch Joerg Widmoser, geboren in München, ist ein österreichischer Komponist und Violinist des Modern Jazz, Rock, Pop, Crossover. 1967 erstes Konzert mit 12 Jahren, eine Aufführung einer selbst komponierten Suite, heute zählt er mit seiner so eigenständigen wie virtuosen Melange aus klassischer Spielkultur und innovationsfreudiger Experimentierlust weltweit zu den Top Ten der Jazzgeiger. Zunächst als Autodidakt, ausgebildet am Salzburger Mozarteum, entwickelt er als Instrumentalist, Komponist und Arrangeur seine Musik an den Grenzen von Neuer Musik und Jazz. Mit seiner Ende der 70er Jahre gegründeten Formation UP gewann er 1983 den Preis der Deutschen Phonoakademie. Im darauf folgenden Jahr wurde das Modern String Quartet gegründet und er drang damit in völlig neue Dimensionen des Streichquartetts vor. Die vier Musiker absolvierten Tourneen durch Nordamerika, Asien, Afrika und Europa. Heute zählt das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Ensemble zu den international führenden Streichquartetten. Seit 1986 ist der Jazzgeiger Kulturpreisträger der Stadt München. Im Laufe seiner Karriere spielte er überdies mit zahlreichen renommierten Musikern, darunter die Organistin Barbara Dennerlein, die Sängerinnen Mercedes Sosa und Joan Baez, der Liedermacher Konstantin Wecker, die Geiger Claude Williams und Stéphane Grappelli, die Saxofonisten Klaus Doldinger und Charlie Mariano, der Schlagzeuger Billy Hart u.v.a. Joerg Widmosers ausdrucksstarke Improvisationen aber auch seine wegweisenden Kompositionen bilden die Grundlagen einer neuen Kammermusik, in der aus freiem Spiel und auskomponiertem Satz völlig eigenständige Klangräume und Konzepte entstehen. In ihnen vereint sich die unmittelbare Intensität einer jazzorientierten, kammermusikalischen Formgebung mit kraftvollen symphonischen Breitwandeffekten zu einem autonomen musikalischen Kosmos, dessen gleichermaßen niveauvolle wie subtile Ausgestaltung von enormer schöpferischer Energie zeugt. Mit entwaffnender Selbstverständlichkeit werden hier lustvoll Grenzen überschritten, Gegensätze vereint und Horizonte erweitert.
Andreas Höricht – Viola
Andreas Höricht ist ein renommierter Violist und Musikpädagoge mit einer erfolgreichen Karriere in der europäischen Musikszene. Er wurde in Deutschland geboren und begann seine musikalische Ausbildung mit klassischem Geigenunterricht. Nach seinem Abschluss am am Richard-Strauss-Konservatorium in München setzte Andreas Höricht sein Viola-Studium an der Hochschule für Musik und Theater München fort. Andreas Höricht erhielt Anerkennung für seine musikalischen Leistungen und wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Er wurde sowohl mit dem Kulturpreis als auch mit dem Kulturförderpreis der Stadt München geehrt. Diese Auszeichnungen unterstreichen seine künstlerische Exzellenz und sein Engagement für die Musik. Im Laufe seiner Karriere war Andreas Höricht in verschiedenen Projekten und Produktionen involviert. Er war Mitbegründer des Modern String Quartet, einem Ensemble, das die europäische Crossover-Szene maßgeblich geprägt hat. Das Quartett unternahm erfolgreiche Tourneen durch Europa, die USA, Afrika, SüdostAsien und den Nahen Osten und begeisterte das Publikum mit innovativen Interpretationen und genreübergreifenden Musikstilen. Darüber hinaus arbeitete Andreas Höricht im Duo mit der Perkussionistin Marika Falk und entwickelte das Projekt „Violacussion“. Diese einzigartige Kombination aus Viola und Percussion führte zu faszinierenden und unkonventionellen musikalischen Erfahrungen. Des Weiteren war er Mitglied der Balkan-Jazz Gruppe „Collage“, die durch ihre energetischen Darbietungen und die Verschmelzung verschiedener Musiktraditionen bekannt wurde. Andreas Höricht hat auch mit namhaften Künstlern und Ensembles zusammengearbeitet. Er trat bei Konzerten und Tourneen mit Größen wie Charlie Mariano, Wolfgang Dauner, Billy Hart, Joan Baez, Mercedes Sosa, Konstantin Wecker, Klaus Doldinger, Mat Glaser und dem Ensemble Sarband auf. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es ihm, sein musikalisches Spektrum zu erweitern und seine Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen. Neben seinen Bühnenauftritten engagiert sich Andreas Höricht auch als Musikpädagoge. Er hat zahlreiche Workshops in verschiedenen Landesmusikakademien abgehalten und sein Wissen und seine Erfahrungen an junge Musiker weitergegeben. Durch sein pädagogisches Engagement trägt er dazu bei, die nächste Generation von Musikern zu inspirieren und zu fördern.
Anna Rehker – Cello
Während ihres Studiums in der Musikhochschule in Kattowitz, Polen, sammelte sie wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Orchestern wie dem Polnischen Jugend Orchester, der Europa Philharmonie, dem Schlesischen Kammerorchester und dem Polnischen Nationalorchester. Dabei erkannte sie jedoch, dass ihre künstlerische Natur zu dynamisch war, um sich als Mitglied eines Orchesters einem Dirigenten bedingungslos zu unterwerfen.
Die Kammermusik wurde zur großen Leidenschaft von Anna Rehker, und sie hatte die einzigartige Gelegenheit, mit einem Streichquartett sechs faszinierende Monate lang in Japan zu gastieren. In München gründete sie zudem das Ensemble Espresso Espressivo, das sich mit großer Hingabe der Kammermusik widmet. In den letzten Jahren hat sie sich intensiv mit verschiedenen Musikgenres auseinandergesetzt und arbeitete mit namhaften Künstlern wie z.B. Richard Clydermann, Konstantin Wecker, Martin Schmitt, Jenny Evans und Eddy Miller zusammen. Sie beteiligt sich regelmäßig an Auftritten mit Jazzmusikern und ist Mitglied mehrerer Bands. Des Weiteren kooperiert sie mit der talentierten Gospelsängerin Liz Howard und nimmt an diversen Cross-over-Projekten teil, bei denen Musik mit anderen Kunstformen verknüpft wird. In ihrem jüngsten Projekt taucht sie musikalisch in die Kultur Argentiniens ein und präsentiert ihre Musik gemeinsam mit einem argentinischen Bandoneonspieler und einem Streichquartett.
Neben ihrer aktiven Konzerttätigkeit widmet sich Anna Rehker auch dem Unterrichten. Seit 2016 ist sie als Dozentin an der Munich International School tätig, wo sie nicht nur Einzelunterricht gibt, sondern auch zwei Orchester leitet.
Darüber hinaus ist Anna Rehker als Arrangeurin und Komponistin tätig.
Die Bar im Parkein ZaungastLesung im ParkEbenböckhaus
Lernen Sie die Posaune mit ihren vielfältigen Klangfarben im bunten Programm des ImTROMtus Quartetts kennen. Auf einer musikalischen Reise durch die Epochen erleben Sie von den festlichen Klängen der Wiener Klassik über zarte Töne in Werken von Debussy bis hin zum Jazz und den Beatles das Beste, was die Posaune zu bieten hat. Lassen Sie sich entführen in die Welt der Posaune von Haydn bis heute.
Eintritt 25 €. für Mitglieder 20 €, Schüler und Studierende 5 €. Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
Bei Regen fällt das Konzert aus; Regentelefon ab 17 Uhr: 0171-9318793
Auf dem Programm stehen u.a. Werke von Joseph Haydn, Claude Debussy, Anton Bruckner, Jeffrey Agrell, Eric Ewazen, Ingo Luis.
Das “imTROMtus Posaunenquartett” wurde von vier Studierenden der Hochschule für Musik Nürnberg gegründet und besteht seit über einem Jahr. Sie alle studieren Posaune bei Professor Uwe Schrodi, der auch beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunk tätig ist. Ihr Name ist von den fünf Impromtus von Jan Koetsier inspiriert, mit denen sie sich kennenlernten. Den vier Musikern ist der gemeinsame Klang besonders wichtig und sie möchten bei ihren Konzerten den Zuhörer in andere Welten entführen. Im vergangenen Oktober wurde das Ensemble beim XII. Internationalen Jan-Koetsier-Wettbewerb für sein außergewöhnliches Zusammenspiel und seine gelungenen Interpretationen mit dem ersten Preis und dem Sonderpreis ausgezeichnet. Im Frühjahr konnte das „imTROMtus Posaunenquartett“ zwei Werke aus dem Wettbewerbsprogramm beim BR aufnehmen.
Donnerstag 13. Juli 2023, 19:00 Uhr; Einlass ab 18:00 Uhr
Park des Ebenböckhauses, Ebenböckstraße 13
Tom Hillenbrand liest aus seinem 2021 erschienenen Thriller Montecrypto. Hillenbrand, geb. 1972, studierte Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war Ressortleiter bei SPIEGEL ONLINE, arbeitete für die Financial Times u.a. Seine Sachbücher und Romane haben sich millionenfach verkauft, sind in mehrere Sprachen übersetzt und wurden vielfach ausgezeichnet. Hillenbrand erweist sich mit diesem raffinierten literarischen Thriller über die neue internationale Finanzwirtschaft als ein Autor mit einem erstaunlichen Gespür für den Zeitgeist. Hillenbrand lebt in München.
Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Ebenböckhaus statt.
Hillenbrands Arbeiten wurden u.a. mit dem Kurd-Lasswitz-Preis, dem Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimipreis sowie dem deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet und stehen regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
2011 erschien bei Kiepenheuer & Witsch Hillenbrands erster Roman Teufelsfrucht: Ein kulinarischer Krimi. Das Buch spielt im Gastromilieu. In den folgenden Jahren erschienen mit Rotes Gold, Letzte Ernte, Tödliche Oliven, Gefährliche Empfehlungen, Bittere Schokolade weitere Teile der Sternekoch-Xavier-Kieffer-Serie.
2013 begann Hillenbrand gemeinsam mit Konrad Lischka das Crowdfunding-Projekt Drachenväter, mit dem Ziel, eine illustrierte Kulturgeschichte des Pen-&-Paper-Rollenspielszu veröffentlichen. Die Autoren sammelten mit ihrer Kampagne über 20.000 Euro ein, das Buch erschien 2014.
2014 veröffentlichte Hillenbrand den Science-Fiction-Roman Drohnenland, einen Krimi, der sich mit Totalüberwachung und Prädiktion auseinandersetzt. Ende 2015 erschien mit Die Drohnen des Monsieur Leclerq eine Sammlung von Kolumnen aus der deutschen Ausgabe des Technologiemagazins Wired.
2016 veröffentlichte Hillenbrand den Roman Der Kaffeedieb, der sich mit Kryptologie, Briefüberwachung und der Informationsgesellschaft im Barock auseinandersetzt.
Der 2018 erschienene Science-Fiction Krimi Hologrammatica wurde 2019 zum besten deutschsprachigen Science-Fiction-Roman gewählt. Der Nachfolgeroman Qube erschien Anfang 2020.
Kleine Bühne in der Pasinger Fabrik, August-Exter-Str. 1, Bahnhof-Nordseite
Cellissimo, die 8 Cellisten des Bayerischen Staatsorchesters, zeigen ihre Schokoladensaite mit einem Programm, das quer durch die Musikgeschichte führt. Dabei erklingen unter anderem Stücke ihrer ehemaligen Generalmusikdirektoren Orlando di Lasso und Franz Lachner. Aber auch mit Werken opernferner Komponisten wie Anne Wilson oder Heitor Villa-Lobos können sie alle Register des Cellos ziehen – dem Instrument, das der menschlichen Stimme an Variabilität und Klangreichtum am ähnlichsten ist.
Das Konzert ist bereits ausverkauft
Eintritt 25 €. für Mitglieder 20 €, Schüler und Studierende 5 €. Verbindliche Anmeldung unter info@kammermusik-pasing.de
Es wird ein Fest,…
….. wenn Münchner größtes Opernhaus in Münchens kleinstem Opernhaus auftritt.
Sie sind herzlich eingeladen zu dem Rundgang am Samstag, 1. Juli durch das gerade entstehende Wohnquartier im Norden Pasings. Hier an der Paul-Gerhardt-Allee entsteht derzeit auf 33 Hektar ein neues Wohngebiet für ca. 5500 Einwohnerinnen und Einwohner sowie 800 Arbeitsplätze. Die Führung übernimmt unser Mitglied Romanus Scholz. Als stellvertretender Vorsitzender im Unterausschuss Planung des Bezirksausschusses ist er mit den einschlägigen Planungen vertraut.
Treffpunkt ist um 10 Uhr vor dem kleinen Einkaufszentrum an der Hermine-von-Parish-Straße Ecke Paul-Gerhardt-Allee. Anfahrt: Bus 161 und Bus 180 Halt Erna-Ecksteinstraße, Bus 162, Halt Josef Lang- oder Schmaedelstraße.
Die zweistündige Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt, bitte wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk mitnehmen.
„Über die Hälfte der Wohnungen ist bereits bezogen, weitere Wohnanlagen sind im Entstehen. Neben diversen Wohnanlagen gibt es eine Schule und andere soziale Einrichtungen sowie ein kleines Einkaufszentrum und Büroflächen. Zudem wird in und neben der denkmalgeschützten ehemaligen Eggenfabrik ein Aktivsportzentrum errichtet. Der fast zehn Hektar Landschaftspark mit mehreren Spielplätzen ist weitestgehend fertig gestellt“, so Scholz. Er wird bei dem Spaziergang auch die aktuellen Planungen zur Verkehrssituation erläutern.
Die Fotos von Dr. Andreas Willsdorf zeigen Impressionen aus dem Gelände
Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
Foto: Christof Kindlinger
Es ist nichts wie es scheint, oder ist gar alles nur Schein? Was wie eine Klage über unseren schnelllebigen und vielleicht oberflächlichen Alltag klingt, ist hier als Fragestellung gemeint, die den Künstler zu seinen Arbeiten anregt.
Die Ausstellung geht vom 24.06. bis 9.07.; Sonntags 14.00 – 18.00 Uhr. Vernissage: Freitag, 23.06.2023 um 19.00 Uhr So 02.07 Midissage; So. 09. 07. Finissage Der Eintritt ist frei. Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.
Foto: Christof Kindlinger
„Kunst machen bedeutet für mich, das Bekannte, das Vertraute zu etwas Unbekannten, zu etwas Eigenartigem zu machen. Ich kombiniere, färbe und erweitere kleine Dinge, die ihren Zweck schon erfüllt haben und sich daher unserer Aufmerksamkeit langsam entziehen. Im Gestaltungsprozess lasse ich mich von ihrer Verwandlung überraschen. Was entsteht sind neue Objekte, denen man sich neu und unbefangen annähern kann, weil sie ihre ursprüngliche Funktion verloren haben.
Auch als Kunstbetrachter muss ich versuchen, dem Unbekannten, dem Eigenartigen etwas abzugewinnen. Was das bewirkt, lässt sich schlecht in Worte fassen. Man weiß nie, was herauskommt, wenn man dieses Eigenartige auf sich wirken lässt. Es ist aber sicher etwas Gutes – behaupte ich.
Deshalb freue ich mich auf Ihren Ausstellungsbesuch und anregende Begegnungen.“
Christof Kindlinger
Biografie:
1965 geb. in München 1987-94 Studium an der Akademie d. Bild. Künste in M. bei Prof. H. Sauerbruch 1994 Stipendium und Studienaufenthalt in Sulmona/Italien seit 1996 Lehrtätigkeit als Kunsterzieher in Memmingen und München 1997 -2022 Atelier und Ausstellungstätigkeit in der Alten Wiede Fabrik bei München 2022 Umzug des Ateliers nach Aubing/München Der Künstler lebt und arbeitet in München.
Ausstellungen:
seit 1994 diverse Gruppen und Einzelausstellungen im In- und Ausland: Galerie Thaler, Galerie Baum, Galerie Max Alert, Strigel Museum in Memmingen, Große Kunstausstellung im HdK, Kunstverein Burghausen, Haus der Bayerischen Wirtschaft, Galerie Marquard , Galerie in Bewegung, seit 1997 Teilnahme an den Ausstellungen „offene Ateliers“ in der Alten Wiede Fabrik in Johanneskirchen, Galerie Doll, Schloss Seefeld
seit 2001 Vertrieb durch die Kunstagentur Donat Bailer
Sie sind herzlich eingeladen zum Vortrag mit Vorstellung des Vereins MEMORO – Die Bank der Erinnerungen. Das Projekt hat das Ziel, den Erfahrungsschatz Älterer an Jüngere oder an Gleichgesinnte weiterzugeben. „Wir fördern den Generationendialog und verstärken die Verbundenheit zum Internet so mancher „Late Adopter“, so der Vereinsvorsitzende Schulz. „Damit wächst ein Zeitzeugenarchiv der Oral History im Internet, bestehend aus kurzen Videobeiträgen um die 3-5 Minuten“. Auch Sie können Ihre Geschichte für Ihre Lieben erzählen, Ihre Lebenserfahrungen an Interessierte weitergeben und dauerhaft konservieren.
Bitte melden Sie sich für den Vortrag an unter einladungen@kulturforum-mwest.de, Eintritt 10 € für Mitglieder, 12 € für Nichtmitglieder. Ort: Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, Beginn 19.00 Uhr.
Foto: MEMORO/Schulz Nikolai Schulz, der Kameramann
DAS MEMORO PROJEKT Lebenserfahrungen von denen erzählt, die sie erlebt haben MEMORO – Die Bank der Erinnerungen e.V. ist ein gemeinnütziges Projekt mit dem Ziel, den Erfahrungsschatz älterer Menschen an Jüngere weiterzugeben. Auf dem YouTube-Kanal: www.youtube.com/memorodiebankdererinnerungenev dokumentieren Menschen über 60 Jahren in mehreren, kurzen Videoclips ihre Erfahrungen. Menschen über 60 erzählen, wie sie die Kriegs- und Nachkriegszeit erlebten, berichten von gesellschaftlichen und politischen Ereignissen, dem Beruf, gar der Berufung oder von ganz persönlichen Dingen wie dem ersten Kuss. Kindheit und Schulzeit, Familientraditionen, Erinnerungen an die verschiedenen Wohnorte und an eventuelle Reisen sind auch wichtige Themen. „Auf diese Weise wollen wir die Erinnerung an die Geschichte, an Traditionen und Lebensweisheiten von damals lebendig halten und für kommende Generationen bereitstellen“, so Schulz.
An dem Abend erfahren Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten dazu. Entweder einer kostenlosen Aufnahme durch Nikolai Schulz oder Sie filmen sich selbst bzw. lassen sich von Ihren Kindern/Enkelkindern beim Interview filmen. „Wir fördern den Generationendialog und verstärken die Verbundenheit zum Internet so mancher „Late Adopter“, so der Vereinsvorsitzende Schulz. „Damit wächst ein Zeitzeugenarchiv der Oral History im Internet, bestehend aus kurzen Videobeiträgen um die 3-5 Minuten“.
www.memoro.org wurde 2008 in Italien gegründet. Inzwischen sind in mehreren Ländern nationale Seiten entstanden, die unterschiedlich aktiv sind. MEMORO ist in Deutschland seit Juli 2009 ein gemeinnütziger Verein und hat seine Clips seit 2021 zu YouTube verlagert. MEMORO entwickelt sich hauptsächlich über das persönliche Engagement der Vereinsmitglieder. Erste Projekte wurden erfolgreich durchgeführt, wie die Playlists auf YouTube zeigen.
Vereinsabend am Mittwoch, 17. Mai 2023, ab 18.00 Uhr
Am Mittwoch, dem 17. Mai 2023, findet als Auftakt des Weinfestes der Südlichen Weinstraße auf Schloss Blutenburg der beliebte Vereinsabend statt. Von 18.00 Uhr bis 21.30 Uhr sind die Mitglieder der örtlichen Vereine unter sich und wir hoffen, Sie sind auch mit dabei. Es gibt neben verschiedenen Pfälzer Weinen, Spezialitäten vom Grill und Elsässer Flammkuchen. Das Weinfest ist dann bis Sonntag geöffnet.
Damit nur Vereinsmitglieder Zutritt haben und gemütlich miteinander feiern können, werden Eintrittskarten zum Preis von 2.00 € verkauft. Der Betrag soll beim Weinkauf angerechnet werden. Bitte sagen Sie deshalb am Eingang, dass Sie Mitglied des Kulturforums sind.
Um zu wissen, wie viele Plätze wir freihalten sollen, erbitten wir eine rechtzeitige Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
Wir freuen uns auf ein Glas Wein und anregende Gespräche mit Ihnen in der Blutenburg!
In der Krankenhauskapelle St. Josef, Helios Klinik Pasing, Steinerweg 5
Bettina Aust und das Leopold Mozart Quartett aus Augsburg spielen kammermusikalische Gipfelwerke der Wiener Klassik: Das Klarinetten-Quintett in A-Dur (KV 581) von Wolfgang Amadeus Mozart und das Streichquartett in Es-Dur von Ludwig van Beethoven (op. 127).
Eintritt: 25 €, für Mitglieder 20 €, für Schüler*innen und Studierende 5 €.
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb das Klarinettenquintett 1789 für seinen Freund und Logenbruder Anton Stadler. Er schuf damit nicht nur das erste Klarinettenquintett überhaupt, sondern zugleich ein Meisterwerk allerersten Ranges, das bis heute als eine der bedeutendsten Kompositionen für Klarinette gilt. Das Werk verbindet in unerreichter Weise reine Daseinsfreude mit sanfter Trauer, sehnsuchtsvolle Melancholie mit tiefer Zärtlichkeit, volkstümliche Melodik und Tanzrhythmik mit kunstvoll-schlichter Abgeklärtheit. Das ständige Wechselspiel zwischen Dur und Moll verleiht dem Werk seinen unvergleichlichen klanglichen Reiz und seine Tiefe. Höhepunkt der Komposition ist das betörende Larghetto, in dem Klarinette und Streicher zu fast überirdischer Schönheit verschmelzen. Mozart konnte sich nicht mehr übertreffen: Als er zwei Jahre später das Konzert für Klarinette und Orchester schrieb, übernahm er das Larghetto aus dem Klarinettenquintett in abgewandelter Form in das Konzert.
Ludwig van Beethoven vollendete sein Streichquartett op. 127 nach langen Jahren qualvoller Einsamkeit, zunehmender Schwerhörigkeit und schöpferischer Stagnation im Jahr 1825 nach der Uraufführung der „Neunten Sinfonie“ im Jahr zuvor. Es ist ein Auftragswerk des russischen Fürsten Golyzin und das erste von drei Quartetten, mit denen das kammermusikalische Spätwerk des Komponisten beginnt. Das Quartett ist technisch derart anspruchsvoll, dass sogar Beethovens „Hausquartett“, das Schuppanzigh-Quartett, zunächst überfordert war und die Uraufführung zum Desaster geriet. Ein Zeitgenosse schreibt, dass „das mit hoher Spannung gekommene Auditorium ziemlich verdutzt den Saal verließ. Man frug sich gegenseitig, was man denn eigentlich gehört habe …“. Bald schon wurde das Werk jedoch begeistert gefeiert. Op. 127 stößt die Tür zur Romantik weit auf. Der französische Komponist und Musiktheoretiker Vincent d‘Indy nannte das Quartett 100 Jahre nach seiner Entstehung „die letzte Pastoralsymphonie, die Beethoven geschrieben hat“.
Bettina Aust ist seit 2014 Soloklarinettistin der Augsburger Philharmoniker und seit 2017 Dozentin im Fach Klarinette am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. Erste Preise beim Deutschen Musikwettbewerb 2015 und beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen 2014 bereiteten den Weg für ihre erfolgreiche Karriere. Ein besonderer Schwerpunkt der Musikerin liegt in interkulturellen Musikprojekten. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bettina-aust.de/index.html Unser Publikum kennt sie bereits aus dem wunderbaren Konzert mit dem Pianisten Julian Riem 2017, wo sie kurzfristig für die erkrankte Cellistin Raphaela Gromes eingesprungen ist.
Diesmal wird sie begleitet vom renommierten Augsburger Leopold Mozart Quartett. „Das Leopold Mozart Quartett wurde 2005 von Musikern der Augsburger Philharmoniker gegründet und steht für künstlerische Qualität, anspruchsvolle Programmgestaltung und große Vielseitigkeit.“ Das Repertoire umfasst sowohl klassische Musik und Avantgarde als auch Jazz, Weltmusik und Crossover. Für weitere Details klicken Sie bitte auf http://leopold-mozart-quartett.com/
Die Kapelle St. Josef, in der unsere Kammermusikreihe zum ersten Mal zu Gast ist, wurde am 26.10.1967 zusammen mit dem neuen Krankenhaus eingeweiht. Die Kapelle, ein sechseckiger Zylinder mit Flachdach, wurde von Dipl.-Ing. Kurt Bojanovsky entworfen. Mit der Innenausstattung wurde Dipl.-Ing. Herbert Altmann betraut, aus dessen Werkstatt die Verkündigungsgruppe über dem Altar und der hl. Josef aus Schmiedebronze stammen. Um den Krankenhausbetrieb so wenig wie möglich zu tangieren, betreten Sie das Gebäude bitte von der Gartenseite aus über eine Treppe.
Vorlesen am Welttag des Buches am Pasinger Rathausplatz und „23 Nisan“
Den 23. April erklärte die UNESCO 1995 zum „Welttag des Buches“, das Kulturforum München-West beteiligt sich wieder mit einer Vorleseaktion für Kinder. Da unter dem Motto „Die Zukunft liegt in Händen der Kinder“ an diesem Tag seit fast hundert Jahren in der Türkei ein Kindertag gefeiert wird, werden auch Bücher in türkischer Sprache vorgelesen.
In einem kleinen Pavillon vor dem Pasinger Rathaus, neben dem vom Kulturforum München-West ermöglichten öffentlichen Bücherschrank und dem Spielplatz, findet die Aktion am Sonntag, 23. 4., von 11 bis 12 Uhr statt. Es kostet nichts, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns auf viele interessierte Kinder.
Pasing Rathausplatz’da Dünya Kitap Günü ve „23 Nisan
UNESCO’nun 1995 yılında „Dünya Kitap Günü“ ilan ettiği 23 Nisan’a Kulturforum München-West de çocuklara yönelik bir okuma etkinliği ile katılıyor. Türkiye’de Çocuk Bayramı yaklaşık yüz yıldır „Gelecek çocukların ellerinde“ sloganıyla kutlandığı için kitaplar Türkçe olarak da okunuyor.
Etkinlik Pasinger Rathaus’un önündeki küçük bir pavilyonda, Kulturforum München-West tarafından mümkün kılınan halka açık kitaplığın yanında, saat 11-12 arasında gerçekleşecek. Katılım ücretsizdir ve kayıt gerekli değildir. İlgilenen birçok çocuğu görmeyi dört gözle bekliyoruz.
Mit dem international längst anerkannten Graffiti-Künstler Loomit durch das spannende, sich ständig verändernde Werksviertel zu laufen ist ein Vergnügen. Wo früher das Unternehmen Pfanni seine Industriehallen hatte und dann ein Partyareal folgte, fanden Loomit und nach ihm viele andere Sprayer Raum für ihre Streetart-Kunst. Hier hat Loomit sein Atelier; hier kennt er alle der aktuell vertretenen Sprayer*innen und natürlich hat er auch viele Geschichtchen zum neuen Quartier parat…
Loomit, einer der wohl bekanntesten Graffiti-Künstler unserer Zeit, hat seine Leidenschaft für die Graffiti-Szene im Alter von vierzehn Jahren entdeckt. Die Bemalung des Wasserturms in Buchloe 1983 brachte ihm weder Ruhm noch Geld, sondern ein Gerichtsverfahren. Als einer von sieben Sprühern war Loomit 1985 an der Gestaltung des Geltendorfer Zugs beteiligt, der als »Geltendorfer Zug« in die Graffiti-Geschichte Europas eingehen sollte.
Heute arbeitet Loomit als freischaffender Künstler in München und hat für diverse Unternehmen wie „Opel“ sowie das Salzburger Fußballstadion gearbeitet. Seit 1996 hat er sein Atelier im Werksviertel Mitte und ist Münchens Graffiti-Künstler der ersten Stunde. München wird zur Geburtsstätte der deutschen Graffiti-Szene und „Loomit“ der Pionier der Street Art.
Im Rahmen von Mural Global, ein weltweites Wandmalprojekt zur Agenda 21, realisierte Loomit im Jahr 2001, gemeinsam mit anderen Künstlern ein 300 m² großes Wandbild in São Paulo. 2002 wurde Loomit mit dem Schwabinger Kunstpreis für seine Werke ausgezeichnet.
Loomit ist an vielen Stellen in München mit Graffitis vertreten, die er vor allem an der Isar gesprüht hat, am liebsten in Unterführungen. Die Ausstellung Magic City in der kleinen Olympiahalle in München war ein Ausstellungserlebnis voller Kreativität und Abenteuer. In Blickweite des Münchner Hauptbahnhofs gestaltete er im Sommer 2017 ein großflächiges Graffito, das dem Widerstandskämpfer Georg Elser gewidmet ist. 2022 bekam er zusammen mit Lando (Melander Holzapfel) und Bert (Nils Jänisch) den Auftrag, das 80 Meter breite Stauwehr Oberföhring zu bemalen.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ostbahnhof. Ausgang Ostseite, nach rechts bis zur Ecke Friedenstr. / Atelierstr.
Die Mezzosopranistin Natalya Boeva, Gewinnerin des Ersten Preises im Fach Gesang beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb 2018, präsentiert das Programm ihrer Debut-CD, die mit BR Klassik koproduziert wurde. Kammermusik in Pasing und die Kontrapunkt Klavierwerkstatt unterstützen die Vorstellung der Debut-CD von Natalya Boeva als Kooperationspartner. Die Klavierbegleitung liegt in den Händen von Polina Spirina.
Das ausgesprochen anspruchsvolle Programm des Konzerts umfasst Kompositionen von Franz Schubert und Richard Strauss, aber auch Lieder des Vaters der modernen polnischen Musik Karol Szymanoski und der zeitgenössischen russischen Komponisten Alexander Labyrich (* 1988) sowie Dmitri Smirnow (* 1952). Die Lieder aus verschiedenen Epochen und Kulturen stehen durch einen Leitgedanken in einem inneren Zusammenhang: Es ist die Metapher der weinenden Seele im Gedicht „Nachtgang“ von Otto Julius Bierbaum, das Richard Strauss vertont hat und das Teil des Programms ist.
Eintritt: 20 €, für Schüler*innen und Studierende 5 €.
Kann die Seele – also die Summe des Denkens, Fühlens, Erlebens, das den inneren Menschen, seine Identität und Individualität ausmacht – weinen? Für Natalya Boeva steht dies außer Frage, weil für sie Tränen die Ausdrucksform von Trauer, Schmerz oder auch Freude, Rührung und Mitgefühl sind. Das Programm ihrer Debut-CD nimmt die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise durch Seelenzustände, auf der sich Leid in Glück, Schwere in Leichtigkeit und Schmerz in Freude verwandeln können. Das bewusste Erleben dieser Seelenzustände kann aus ihrer Sicht eine Katharsis, also eine innere Reinigung, bewirken. Der Weg durch die Nacht zum Licht nimmt der Programmatik des Konzerts das allzu Schwere, Düstere und Hoffnungslose.
Dieser Weg in die Hoffnung scheint in den Liedern von Karol Szimanowski, Alexander Labyrich und Dmitri Smirnow, die Natalya Boeva in ihr Album aufgenommen hat, noch weitgehend verschlossen. Die von ihr ausgewählten Gesänge von Franz Schubert verbinden das Leitmotiv des Todes mit der Suche nach Erlösung, die gelingen, aber auch scheitern kann. In den Liedern von Richard Strauss dagegen, die das Programm beschließen, kommt die liebende und leidende Seele schließlich zur Ruhe. Die Erlösung aus Kummer und Schmerz kann gelingen.
Die russische Mezzosopranistin Natalya Boeva absolvierte zunächst ein Bachelorstudium zur Chorleitung. Sie erhielt ihre sängerische Ausbildung in St. Petersburg und an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München, wo sie das Masterstudium absolvierte. Bereits während ihres Chorleitungs-Studiums debütierte sie am Opernhaus in St. Petersburg als Dorabella und verkörperte seitdem mehr als 25 Opernrollen. Der Internationale Musikwettbewerb der ARD wurde seit dem Jahr 2000 für das Fach Gesang acht Mal ausgeschrieben. Nur vier Mal wurde in diesem Fach ein Erster Preis vergeben. Einen davon hat sich Natalya Boeva 2018 ersungen, dazu noch den Preis für die beste Interpretation des Auftragswerks. Sie wirkt in Kammermusikproduktionen mit und ist als Liedinterpretatorin gefragt. Der BR und der SWR zeichneten ihre Liedprogramme auf. Seit der Spielzeit 2018/2019 ist Natalya Boeva Ensemblemitglied des Staatstheaters Augsburg. Mehr: https://www.natalyaboeva.com/
Die exzellente Pianistin Dr. Polina Spirina erhielt ihre musikalische Ausbildung in St. Petersburg und promovierte währenddessen an der dortigen Staatlichen Universität über ein philosophisches Thema. Die Künstlerin versteht Musik als einen Weg, der die Seele berührt und Flügel verleiht, um das eigene Ich zu vervollkommnen und stets weiterzuentwickeln. Mehr: http://polinaspirina.com/
Die Ausstellung geht vom 11.03. bis 26.03.; Samstag und Sonntag 15.00 – 18.00 Uhr Vernissage: Freitag, 10.03.2023 um 19.00 Uhr Midissage mit neuen Arbeiten: Sonntag, 19.03.2023 Finissage: Sonntag, 26.03.2023 Der Eintritt ist frei. Einführung bei der Vernissage: Irene Bauer-Conrad und Fabian Vogl Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.
Diese Launen der Natur, denen wir täglich ausgesetzt sind, wollen wir in unseren kleinen Objekten sichtbar machen. Sie sind meist von den vier Elementen vorgestaltet. Auch die Spuren der Zeit, der Alterung und des Materialprozesses werden in einer neuen Ästhetik sichtbar. Jahrhundertelang prägte die Vier-Elemente-Lehre die Naturauffassung. Paracelsus stellt ihnen die vier Elementargeister zur Seite: Der Erde die Gnomen, der Luft die Sylphen, für das Feuer die Salamander und für das Wasser die Nymphen. Auch diese mythischen Naturgeister geistern durch unsere Arbeiten, mischen sich ein, stören und wollen entdeckt werden. Die Natur hat uns etwas zu sagen, sie spricht zu uns, wir müssen nur zuhören und reagieren!
Irene Bauer-Conrad
ES TREIBT MICH Spuren zu suchen und etwas Neues zu versuchen, Dinge zu finden und etwas neu zu erfinden, Orte zu entdecken und ein Geheimnis aufzudecken, auf antiken Pfaden zu recherchieren und zu reagieren, viel zu sehen und zu verstehen.
Geboren in Halle/Saale, aufgewachsen in Stuttgart, lebt und arbeitet sie seit 1967 in München. Seit 1986 als freischaffende Künstlerin und Dozentin in der Erwachsenen-bildung tätig. 1985–1988 Malerei in verschiedenen Techniken und Themen. Seit 1988 Konzeptuelle Kunst, Spurensuche, Spurensicherung, Installationen, Fotografie, Video. Ihre neusten Arbeiten zeigen fantasievolle, märchenhafte Bilder, zusammen-gesetzt aus Fundstücken, Materialien der Natur, die eine Metamorphose durch
die Elemente und der Zeit durchlebten. Mitglied: Berufsverband Bildender Künstler,
Deutscher Werkbund Bayern, Kulturforum-München-West e.V. Irene Bauer-Conrad ist Trägerin des München-Pasinger Kunst und Kulturpreises.
Fabian Vogl
Fabian Vogl (* 1978) studierte an der Akademie in Wien und dem Mozarteum in Salzburg Bühnenbild (Diplom 2004) und an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Hien Bildhauerei und Kunsterziehung. Seine Schwerpunkte sind partizipatorische Installationen im öffentlichen Raum, Plakataktionen und Kunstbaustellen. Seit 2008 hat er weltweit ca. 140 illegale Passivbaustellen auf 4 Kontinenten errichtet. Baustellenkästen aus 3 Kontinenten werden in dieser Ausstellung gezeigt. Seit ca. 2015 widmet sich Fabian Vogl winzigen Skulpturen
aus Ton, Erbsen und diversen Kleinmaterialien, die sich zu eigenständigen kleinen Kreaturen, Gnomen und humorvollen Wesen entwickelt haben.
Führung in der Pinakothek der Moderne mit Constanze Lindner Haigis
Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, Eingangsbereich
Quelle: Pressefotos der PinaMod
Zum Ende der Ausstellung möchten wir Ihnen noch diese Führung ermöglichen. Die groß angelegte monografische Ausstellung widmet sich erstmals dem Thema der Reise, das für Max Beckmann (1884–1950) in einem biografischen wie symbolischen Sinn von existentieller Bedeutung war. Etwa 100 Leihgaben aus bedeutenden privaten und öffentlichen Beckmann-Sammlungen in Europa und den USA zeigen die enorme Bandbreite der Bildmotive und -ideen des Reisens
Beckmanns Leben war geprägt durch tragische Erfahrungen von Krieg und Entwurzelung, von Transit und Exil, aber auch von mondänen Urlaubsreisen, von Freiheitsdrang und Reisesehnsucht. Etwa 100 Leihgaben aus bedeutenden privaten und öffentlichen Beckmann-Sammlungen in Europa und den USA wie das erste Triptychon DEPARTURE aus dem MoMA zeigen die enorme Bandbreite der Bildmotive und -ideen des Reisens und ergänzen den größten europäischen Gemäldebestand Beckmanns, der sich in der Sammlung Moderne Kunst befindet. Mithilfe der 2015 erfolgten Schenkung der Familiennachlässe Max Beckmanns an das Max Beckmann Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen können erstmals auch zahlreiche unbekannte Materialien und Dokumente wie Fotoalben und Filme präsentiert werden, die einen neuen und aktuellen Blick auf den Künstler ermöglichen.
Donnerstag, 2.3.bis Samstag, 4.3. 2023 jeweils von 18:30 bis 20:30 Uhr
Die Lichtinstallation im Innenhof der Blutenburg findet am
Donnerstag, 2.3., am Freitag, 3.3. und am Samstag, 4.3. 2023 jeweils von 18.30 bis 20.30 Uhr statt.
Ein Begleitprogramm, das sich auch an Kinder und Jugendliche richtet, beginnt an jedem Veranstaltungsabend bereits um 17.30 Uhr:
17.30 bis 18.30 Uhr im Konferenzraum des Herrenhauses: Virtuelle Führung durch das Büchermagazin mit Diashow und Kurzfilm in Dauerschleife. Kann laufend besucht werden, jeweils max. 12 Personen
17.30 bis 18.30 Uhr: Führung durch das Haus/Schloss mit Henning Schroether-Albers
17.30 bis 18.30 Uhr in der Walter-Trier-Galerie: Lesung für Jung und Alt von Andy Kuhn, explizit zum Mitmachen
Der Eintritt kostet für Erwachsene 2 €, Kinder, Jugendliche und Studierende haben freien Eintritt.
Die Geothermie Freiham ist das erste Element der SWM Fernwärme-Vision. Seit Herbst 2016 deckt es die Grundlast des Wärmebedarfs des neuentstehenden Stadtteils Freiham sowie benachbarter Gebiete im Münchner Westen. Hier wurden dazu zwei Bohrungen mit 2568 m und 3132 m Bohrlochlänge niedergebracht und ca. 90 °C heißes Wasser erschlossen. Eine Vertreterin der Stadtwerke München führt Sie durch die Anlage und erklärt die Funktionsweise.
Geothermie ist nicht nur landschaftsschonend, kohlendioxidarm und nach menschlichem Ermessen unerschöpflich, sondern stellt ihre Energie darüber hinaus zuverlässig, grundlastfähig und zu stabilen Preisen zur Verfügung. Geothermie ist für den Verbraucher immer verfügbar, rund um die Uhr, wetterunabhängig und zu jeder Jahreszeit. Mit den bereits entwickelten Technologien ist es praktisch überall möglich, das Potenzial der Erdwärme zu nutzen: Geothermie ist Energie vor Ort.
Frau Magerl von den SWM wird uns durch die Anlage führen und den Ablauf / die Prozesse erklären. Fragen werden beantwortet.
Wichtige Hinweise:
Aufgrund des Führungsweges bitten die Stadtwerke München, dass die Besucher festes Schuhwerk ohne Absatz tragen und wetterfeste Kleidung.
Während des Führungsweges sind einige (Gitter-)Treppen zu bewältigen. Die Anlage ist nicht barrierefrei.Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit S8 oder Bus 57 bis Bahnhof Freiham und dann ca. 5 Min an der Bodenseestr. zur Geothermieanlage.
Faschingssonntag, 19. Februar 2023, 12:00 bis 17:00 Uhr
Freigelände „Paseo“ der Pasing Arcaden
„Samba Sole Luna“ beim Pasinger Fasching 2009
Endlich wird nach der Corona-Pause wieder die närrische Zeit – die „fünfte Jahreszeit“ – gefeiert. Auch in Pasing ist es am Faschingssonntag, 19. Februar soweit. Von 12 Uhr bis 17 Uhr heißt es auf dem Freigelände „Paseo“ der Pasing Arcaden wieder „Pasing Narrisch“. Veranstaltet wird das Faschingstreiben von der ARGE Pasing. Wie in früheren Jahren beteiligt sich das Kulturforum auch mal wieder an der Veranstaltung. Wir hoffen, dass unsere Mitglieder zahlreich dabei mitmachen!
Kein Eintritt, keine Anmeldung, nur gute Laune mitbringen und – vielleicht – kostümiert und ausgelassen mitfeiern!
Foto: privat links Dr. Kellermann, rechts Dr. Schaar
Im ersten Beitrag der Wissenschaftsreihe im neuen Jahr sprechen zwei Experten über die Klimakrise: Dr. Thorsten Kellermann, Physiker und stellv. Vorsitzender des Bund Naturschutz München, dem ältesten und größten Umweltschutzverband Bayerns, Mitglied im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing sowie Klimabeauftragter in diesem Gremium. „Und unser Mitglied Dr. Rüdiger Schaar, Mediziner mit Schwerpunkt Organisationsentwicklung im Klinikum Dritter Orden München Nymphenburg, Mitglied im BA und sehr engagierter Vorsitzender des UA Natur, Umwelt und Klima.“
Muss leider verschoben werden
Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Ebenböck-Haus, Ebenböckstraße 11, statt. Der Eintritt kostet für Mitglieder 10 €, für Nichtmitglieder 12 €. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
Foto: privat, Dr. Kellermann
Klimakrise ist ein allgegenwärtiges Thema. Kaum ein anderes Umweltschutzthema hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Öffentlichkeit so beschäftigt wie der vom Menschen gemachte Klimawandel. In der Veranstaltung geht es um zwei Aspekte, nämlich wie sich die Klimakrise auf die Natur auswirkt und was wir Menschen praktisch zur Bekämpfung der Klimakrise tun können.
Heimische Bäume verschwinden zunehmend aus unserer Stadt. Pflanzen aus dem europäischen Süden finden einen Platz in unserem Ökosystem in dem sie vor einigen Jahren noch nicht hätten überleben können. Der Klimawandel ist schon lange kein Phänomen mehr, das allein von Wissenschaftler*innen beschrieben wird. Wir spüren die Veränderungen nicht nur an mangelnden Niederschlägen und immer heißeren Sommertagen, wir sehen die Veränderungen auch in unsren Gärten, Wäldern und Wiesen.
Dr. Thorsten Kellermann wird einen Einblick in diese Veränderungen unserer heimische Flora geben. Dabei geht es neben den Pflanzen auch um die Veränderung der Böden und des damit verbundenen Mikroklimas.
Foto: privat, Dr. Schaar
Foto: privat, Dr. Schaar
„Global denken, lokal handeln! Wenn wir die immer häufiger auftretenden Wetterextreme wie Dürre, Hitze, Überschwemmungen Stürme oder Hochwasser besser abwettern wollen, müssen wir Menschen auch selbst aktiv werden“. Dr. Rüdiger Schaar gibt einen Überblick darüber, was wir für den Klimaschutz tun können. Und vor allem, wie die persönlichen Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger vor Ort unterstützt werden, auch wenn die Möglichkeiten der Einflussnahme der Lokalpolitik über die Aktivitäten im Bezirksausschuss 21 beschränkt sind. „Nicht nur durch die Erweiterung der Bezeichnung des Unterausschusses Umwelt und Natur mit der Ergänzung „Klimaschutz“ und die Einrichtung eines Klimaschutzbeauftragten zu Beginn der aktuellen Mandatsperiode 2000 sind ein Ausdruck dafür, um dem Zukunftsthema Umwelt-, Natur- und Klimaschutz eine höhere Bedeutung zu geben“, so Schaar.
Musikalische Herzstücke aus Romantik, Wiener Klassik und Impressionismus
Konzertsaal der MVHS-Pasing, Bäckerstraße 14
Der Münchner Pianist Martin Rasch ist dem Publikum der Kammermusik in Pasing von früheren Konzerten wohlbekannt.. Der Ausnahmekünstler mit dem riesigen Repertoire aus allen Epochen vom Barock bis zur Moderne hat für das Konzert am 05. Februar Werke ausgewählt, die als pianistische Herzstücke der Spätromantik, der Wiener Klassik und des Impressionismus gelten können.
Auf dem Programm stehen:
Johannes Brahms Vier Klavierstücke op. 119 Ludwig van Beethoven Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53 „Waldsteinsonate“ Claude Debussy Préludes Livre II (1913)
Eintritt: 25 €, für Mitglieder 20 €, für Schüler*innen und Studierende 5 €
Die „Vier Klavierstücke“ op. 119 entstanden 1893 in Bad Ischl, wo Johannes Brahms seit 1889 die Sommerfrische für intensive Komponierarbeit nutzte. Der Zyklus op. 119 gehört zum Spätwerk des Komponisten. Die drei Intermezzi und die abschließende Rhapsodie sind musikalische Monologe und Improvisationen voller Melancholie – gewissermaßen komponierter Herbst. Immer wieder aber wird die verhalten-resignative Grundstimmung von Passagen voller Humor und Ironie und durch romantische Aufschwünge durchbrochen. Brahms sandte jedes der vier Klavierstücke unmittelbar nach Fertigstellung an seine lebenslange Seelenfreundin Clara Schumann nach Frankfurt. Uraufgeführt wurden die „Vier Klavierstücke“ 1894 jedoch nicht von dieser, sondern von ihrer erst 1967 verstorbenen Schülerin Ilona Eibenschütz in London.
Die „Waldstein-Sonate“ op. 21 ist ein kompositorischer Monolith symphonischen Zuschnitts, eher ein Klavierkonzert ohne Orchester als eine Sonate. Ludwig van Beethoven komponierte sie 1803 und 1804 in einem Lebensabschnitt höchster Schaffenskraft, in dem auch die Oper Fidelio und die 3. Sinfonie „Eroica“ entstanden. Gewidmet ist die Sonate seinem Unterstützer Graf Waldstein. In ihrer endgültigen Gestalt erscheint die ursprünglich viersätzige „Sonata Grande“ als Komposition in zwei Teilen. Denn der langsam-grüblerische Mittelsatz mit der Bezeichnung Introduzione leitet unmittelbar über in den hochvirtuosen Schlusssatz. Mit der Waldstein-Sonate betritt Beethoven kompositorisches und klaviertechnisches Neuland. Revolutionär waren für die damalige Musikwelt beispielsweise die Entwicklung des Hauptthemas im ersten Satz über einem Klangraum hämmernder Akkorde, die häufigen dynamischen Abbrüche vom fortissimo zum pianissimo und die scharfen thematischen Gegensätze. Aber auch die rasende Virtuosität der sich auftürmenden Akkord-Arpeggien, die Triolen-Teppiche, die Doppeloktaven, Oktavenglissandi und Doppeltriller im dritten Satz erscheinen bis heute atemberaubend.
Mit den 1913 entstandenen „Préludes Livre II“ bezieht sich Claude Debussy auf die Tradition der barocken Cembalo- und Orgelpräludien, aber auch auf die Préludes von Chopin. Wie die historischen Vorbilder handelt es sich um formfreie Stücke mit assoziativ-improvisatorischem Charakter. Die zwölf Einzelstücke des Zyklus sind sorgfältig konstruierte, farbenreiche Juwele, die jeweils ein musikalisches Bild, eine Stimmung oder eine Klangwelt wiedergeben. Eigenartigerweise hat Debussy die – zum Teil skurrilen – Benennungen der Stücke nicht an deren Anfang, sondern an das Ende gesetzt. Das Publikum sollte nicht gegängelt, sondern an die gewünschten Höreindrücke herangeführt werden. Der Komponist gab für den Vortrag der Préludes den Hinweis, man solle vor allem vergessen, dass das Klavier Hämmer habe.
Martin Rasch studierte an der Musikhochschule München unter anderem bei Gerhard Oppitz. In seiner Konzerttätigkeit setzt er regelmäßig Schwerpunkte mit zyklischen Aufführungen bedeutender Werkreihen wie dem Wohltemperierten Klavier von Bach, den Klaviersonaten von Mozart, Beethoven und Schubert sowie den fünf Klavierkonzerten von Beethoven. Eine Gesamtaufnahme der 32 Klaviersonaten von Beethoven erschien 2017 in einer 9-teiligen CD-Box beim Label audite. Für den Bayerischen Rundfunk nahm er u.a. das Klavierwerk von Arnold Schönberg auf. Zu seinem Repertoire gehören Klavierkonzerte von Mozart, Chopin, Liszt, Schumann, Brahms und Rachmaninow. 1997 gewann er den ersten Preis des internationalen Klavierwettbewerbs im italienischen Kalabrien. 2002 wurde er mit dem E.ON Kulturförderpreis und 2004 mit dem Kunstförderpreis des Freistaats Bayern ausgezeichnet. Seit 2002 leitet er eine Klavierklasse an der Hochschule für Musik und Theater München.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung findet in der Kirche statt.
Die Einweihung der Gedenkskulptur „Gebeugter leeren Stuhl“, den die beiden Obermenzinger Künstlerinnen Blanka Wilchfort und Marlis Poss zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger von Obermenzing, die ihren Sitz in der Gesellschaft verloren, verfolgt oder getötet wurden, geschaffen haben, war am 9. November 2016. Unterstützt vom Kulturforum München-West, gefördert von Pfarrer Stahlschmidt und gestiftet vom Verein der Freunde Schloss Blutenburg gehört das Symbol der Erinnerung, Zeichen des Anstoßes und Denkzeichen mittlerweile wie selbstverständlich zur Kirche und zum Kirchplatz in Obermenzing.
Die Krümmung der Stuhlbeine, die Schieflage der einstigen – nunmehr leeren – Sitzfläche und die fehlende Rückenlehne symbolisieren, dass die in Obermenzing beheimateten jüdischen Bürger und Bürgerinnen nach der Vertreibung durch die NS-Herrschaft ihre „Wohn-Sitze“ verloren und im Stadtteil „Leer-Stellen“ hinterlassen haben. Auch Männer und Frauen aus Obermenzing sind in Konzentrationslagern umgekommen.
Mit einer Lesung der Namen im Rahmen des 1200-Jahre Menzing-Jubiläums am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus beginnt im Jahr 2017 die Tradition des Kulturforums München-West. Seither veranstalten wir an diesem seit 1996 bundesweit gesetzlich verankertem und seit 2005 internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust einen Gedenkakt. Die Lesung im Januar 2017 „Ins Licht gerückt: Jüdische Lebenswege in Obermenzing“ war der Auftakt. Zuerst fand die Veranstaltung am Gebeugten leeren Stuhl vor der Kirche in Kälte und Schneegestöber statt, im Jahr drauf im wärmeren Kirchenvorraum, mittlerweile in der geheizten Kirche – mit Lesungen, Gedichten und stimmungsvoller Musik. Mehr zur Gedenkskulptur erfahren Sie über den QR-Code am Gebeugten leeren Stuhl bzw. dahinter an der Kirchenwand oder auf der Webseite des Kulturforums München-West unter http://www.kulturforum-mwest.de/K/161109-leerer-stuhl-om/
Pfarrkirche Leiden Christi in Obermenzingdie Gedenktafel im SockelKlarinettist Oliver Klenkdie beiden Künstlerinnen Marlies Poss und Blanka Wilchfort bei der Standortsuche, das Kulturforum München-West war dabeiwww.kulturforum-mwest.de
Die Von Parish Kostümbibliothek mit ihren Sammlungen von Büchern, Zeitschriften, Zeichnungen, Fotografien ist eine wissenschaftliche Spezialbibliothek und museale Sammlung zur Mode- und Kostüm-geschichte und gehört weltweit zu den größten und thematisch umfassendsten Fachsammlungen ihrer Art. Sie trägt den Namen ihrer Stifterin Hermine von Parish. Nach der aufwendigen Sanierung der Innenräume einer Nymphenburger Villa von 2019 bis 2021 findet man sich in einem nahezu vollständig erhaltenen Innenraumensemble des Jugendstils wieder.
Hermine Viktoria von Parish (München 1881-1966 Haar) hat die zu großen Teilen verloren gegangene Kostümbildsammlung ihres Großvaters Rudolf Marggraff wieder aufgebaut. Durch ihre Heirat mit Edmund von Parish im Jahr 1906 war sie finanziell in der Lage, auf ihren Reisen durch Europa Modezeitschriften, Bücher und Grafik zu erwerben. Sie legte die Modebildsammlung an. Hervorzuheben istder enzyklopädische Ansatz ihrer Sammelleidenschaft, der dieses Archiv bis heute so besonders macht. Als Tochter des Malers Emanuel Spitzer besaß sie künstlerisches Talent, das in ihren Zeichnungen und Collagen zum Ausdruck kommt. Seit den 1920er Jahren hat sie eine Manufaktur für Künstlerpuppen betrieben. Sie gründete 1946 die „von Parish Schule für freie und angewandte Kunst“, die in der Villa betrieben wurde. Sie vermochte es, über alle Schwierigkeitender Zeitläufte zwischen Erstem Weltkrieg und früher Nachkriegszeit hinweg, für den persönlichen Unterhalt der Familie zu sorgen und die große Sammlung ebenso wie das Haus in der Kemnatenstraße zu erhalten.
Die Nymphenburger Villa wurde 1900/01 errichtet und ausgestattet von der bekannten Münchner Baugesellschaft Gebrüder Rank für den Offizier und Tonkünstler Friedrich Wilhelm von Schirach. Bereits 1916 verkaufte er sein Haus an Hermine von Parish sen., die erst 1936 mit ihrer Tochter darin einzog.
Die ursprüngliche Raumgestaltung der Gebrüder Rank wieder hervorgeholt zu haben, die sich unter all den späteren Farb- und Tapetenschichten noch weitgehend erhalten hatte, ist das große Verdienst der aufwendigen Sanierung der Innenräume von 2019 bis 2021.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn Station Laim, anschließend Ausgang Wotanstraße mit Bus 51 / 151 bis Haltestelle Kemnatenstraße.
Der junge, preisgekrönte Bariton Jonas Müller und das international renommierte Gitarrenduo Tomasi + Musso interpretieren die „Winterreise“ von Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller in einer Neubearbeitung für Singstimme und zwei Gitarren von Davide Giovanni Tomasi. Überraschend, faszinierend, lohnend!
Eintritt 25 €. für Mitglieder 20 €, Schüler und Studierende 5 €.
Leider ist das Konzert bereits ausverkauft, aber bei genügend Interesse versuchen wir, eine Wiederholung zu organisieren.
Schuberts „Winterreise“ mit Gitarrenbegleitung: Darf man das? Bereits der vollständige Titel dieses „Zyklus schauerlicher Lieder“, wie Schubert selbst seine Komposition nannte, weist doch auf das Klavier als Begleitinstrument hin: „Winterreise. Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte.“ Und nun soll das modulationsfähige, kompakte und lastende Klangbild des Klaviers ersetzt werden durch den transparenten, schwebenden Ton der Gitarre? Ist das nicht ein Sakrileg?
Bilden Sie sich ein eigenes Urteil über diese ungewöhnliche Besetzung der „Winterreise“. Kommen Sie zum Konzert und erleben Sie eine außergewöhnliche Aufführung dieses so vertrauten Liederzyklus. Lassen Sie sich ein auf eine in der Gattung des Kunstlieds ungewohnte, aber nicht minder reizvolle Klangwelt.
Die Gitarre ist immerhin dasjenige Instrument, das seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts fest mit dem Bild des Wanderns verbunden ist. Sie ist ein Symbol der Befreiung aus biedermeierlicher Enge und gesellschaftlichen Zwängen. Und gerade um diese Loslösung aus allen bürgerlichen Bindungen, Sicherheiten und Konventionen geht es auch in der „Winterreise“. Sie beschreibt allerdings keine Reise mit Rückkehrgarantie in ein angenehmes Leben, sondern eine Wanderung in Depression und Hoffnungslosigkeit. Könnte also nicht gerade eine Begleitung durch zwei Gitarren den äußeren und inneren Weg des Wanderers in der „Winterreise“ ins Nichts besonders überzeugend unterstreichen?
Der Bariton Jonas Müller, geboren 1999 in Deggendorf, begann sein Gesangsstudium 2019 an der Münchner Musikhochschule. Derzeit besucht er die Liedklasse bei Christian Gerhaher. Sein solistischer Schwerpunkt liegt auf dem Liedgesang, unterstützt durch den renommierten Pianisten Gerold Huber, mit dem er beim dänischen Kammermusikfestival HICSUM konzertierte. Er absolvierte Meisterkurse u. a. bei Brigitte Fassbaender und Ian Bostridge. Sein Können stellte er mit solistischen Auftritten im Requiem von Fauré, in der Matthäuspassion von Bach und in der Schöpfung von Haydn unter Beweis. Als Papageno debütierte er in einer Produktion der HMT München und als Graf Almaviva in der Kammeroper München. Er errang mehrere Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben und ist Stipendiat der Yehudi Menuhin Live Music Now München e.V. sowie der Fritz Wunderlich-Gesellschaft e.V..
Davide Giovanni Tomasi wurde 1991 in Aosta geboren und schloss seine Studien in Novara und Siena mit Auszeichnung ab. Er besucht Meisterkurse in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal.
Er hat mehr als fünfundzwanzig Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen, darunter einen Ersten Preis beim Tokyo International Guitar Competition und im Jahr 2017 einen Zweiten Preis beim ARD Wettbewerb (ein Erster Preis wurde nicht vergeben). Seine Konzerttätigkeit führte ihn an renommierte Häuser in vielen europäischen Ländern.
Marco Musso, Jahrgang 1992, studierte in Aosta und Lugano, wo er 2015 seinen Abschluss als Master mit Auszeichnung machte. Seine Studien vervollkommnete er in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal. Er konzertiert in vielen europäischen Ländern und in den USA. Bei nationalen und internationalen Wettbewerben errang er mehr als 10 Preise. 2016 gründeten er und Davide Giovanni Tomasi das Gitarrenduo Tomasi + Musso.
Nachlese:
Klaus Kalchschmid, Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung, schreibt in der Online-Ausgabe vom 08. Januar 2023 unter der Überschrift
„Liebesschmerz – Bariton Johannes Müller interpretiert klar und einfühlsam Schuberts „Winterreise“ in Pasing“,
Freitag, Heilige Drei Könige, 6. Januar 2023, Matinée um 13:00 Uhr
Konzertsaal der MVHS Pasing, Bäckerstraße 14
Der junge, preisgekrönte Bariton Jonas Müller und das international renommierte Gitarrenduo Tomasi + Musso interpretieren die „Winterreise“ von Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller in einer Neubearbeitung für Singstimme und zwei Gitarren von Davide Giovanni Tomasi. Überraschend, faszinierend, lohnend!
Eintritt 25 €. für Mitglieder 20 €, Schüler und Studierende 5 €.
Schuberts „Winterreise“ mit Gitarrenbegleitung: Darf man das? Bereits der vollständige Titel dieses „Zyklus schauerlicher Lieder“, wie Schubert selbst seine Komposition nannte, weist doch auf das Klavier als Begleitinstrument hin: „Winterreise. Ein Cyclus von Liedern von Wilhelm Müller. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte.“ Und nun soll das modulationsfähige, kompakte und lastende Klangbild des Klaviers ersetzt werden durch den transparenten, schwebenden Ton der Gitarre? Ist das nicht ein Sakrileg?
Bilden Sie sich ein eigenes Urteil über diese ungewöhnliche Besetzung der „Winterreise“. Kommen Sie zum Konzert und erleben Sie eine außergewöhnliche Aufführung dieses so vertrauten Liederzyklus. Lassen Sie sich ein auf eine in der Gattung des Kunstlieds ungewohnte, aber nicht minder reizvolle Klangwelt.
Die Gitarre ist immerhin dasjenige Instrument, das seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts fest mit dem Bild des Wanderns verbunden ist. Sie ist ein Symbol der Befreiung aus biedermeierlicher Enge und gesellschaftlichen Zwängen. Und gerade um diese Loslösung aus allen bürgerlichen Bindungen, Sicherheiten und Konventionen geht es auch in der „Winterreise“. Sie beschreibt allerdings keine Reise mit Rückkehrgarantie in ein angenehmes Leben, sondern eine Wanderung in Depression und Hoffnungslosigkeit. Könnte also nicht gerade eine Begleitung durch zwei Gitarren den äußeren und inneren Weg des Wanderers in der „Winterreise“ ins Nichts besonders überzeugend unterstreichen?
Der Bariton Jonas Müller, geboren 1999 in Deggendorf, begann sein Gesangsstudium 2019 an der Münchner Musikhochschule. Derzeit besucht er die Liedklasse bei Christian Gerhaher. Sein solistischer Schwerpunkt liegt auf dem Liedgesang, unterstützt durch den renommierten Pianisten Gerold Huber, mit dem er beim dänischen Kammermusikfestival HICSUM konzertierte. Er absolvierte Meisterkurse u. a. bei Brigitte Fassbaender und Ian Bostridge. Sein Können stellte er mit solistischen Auftritten im Requiem von Fauré, in der Matthäuspassion von Bach und in der Schöpfung von Haydn unter Beweis. Als Papageno debütierte er in einer Produktion der HMT München und als Graf Almaviva in der Kammeroper München. Er errang mehrere Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben und ist Stipendiat der Yehudi Menuhin Live Music Now München e.V. sowie der Fritz Wunderlich-Gesellschaft e.V..
Davide Giovanni Tomasi wurde 1991 in Aosta geboren und schloss seine Studien in Novara und Siena mit Auszeichnung ab. Er besucht Meisterkurse in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal.
Er hat mehr als fünfundzwanzig Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen, darunter einen Ersten Preis beim Tokyo International Guitar Competition und im Jahr 2017 einen Zweiten Preis beim ARD Wettbewerb (ein Erster Preis wurde nicht vergeben). Seine Konzerttätigkeit führte ihn an renommierte Häuser in vielen europäischen Ländern.
Marco Musso, Jahrgang 1992, studierte in Aosta und Lugano, wo er 2015 seinen Abschluss als Master mit Auszeichnung machte. Seine Studien vervollkommnete er in Pordenone und Graz bei Paolo Pegorano und Adriano del Sal. Er konzertiert in vielen europäischen Ländern und in den USA. Bei nationalen und internationalen Wettbewerben errang er mehr als 10 Preise. 2016 gründeten er und Davide Giovanni Tomasi das Gitarrenduo Tomasi + Musso.
Nachlese:
Klaus Kalchschmid, Musikkritiker der Süddeutschen Zeitung, schreibt in der Online-Ausgabe vom 08. Januar 2023 unter der Überschrift
„Liebesschmerz – Bariton Johannes Müller interpretiert klar und einfühlsam Schuberts „Winterreise“ in Pasing“,
Im Beitrag der Wissenschaftsreihe berichten zwei Experten der Psychotherapie, beide Mitglieder im Kulturforum, aus ihrer therapeutischen Arbeit.
Dr. Roswitha Schroeter ist Psychologische Psychotherapeutin mit Praxis im Zentrum Pasings. Sie arbeitet mit analytisch/tiefenpsychologischer Psychotherapie nach dem Konzept einer „ressourcenorientierten“ Arbeitsweise.
Dr. David Wilchfort, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, arbeitet seit 50 Jahren als Psychotherapeut in seiner Praxis in Obermenzing und hat für Beziehungskrisen von Paaren ein neues Konzept für online-Beratungen entwickelt.
Die Veranstaltung findet um 19 Uhr im Ebenböck-Haus, Ebenböckstraße 11, statt. Der Eintritt kostet für Mitglieder 10 €, für Nichtmitglieder 12 €. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter einladungen@kulturforum-mwest.de.
Dr. Roswitha Schroeter lässt auch ihre vielfältigen Erfahrungen aus der kalifornischen Sozialpsychiatrie, aus dem Unterricht in der Altenhilfe, aus langjähriger Tätigkeit bei der Caritas und 20 Jahre Projektarbeit in Nepal in ihre Therapie mit einfließen.
Dr. David Wilchfort hat mit seinem“1×1 der Liebe“ ein Onlineberatungsangebote für Menschen mit Partnerschaftsproblemen entwickelt, das er im Netz kostenlos zur Verfügung stellt. Auch in zahlreichen Fach-und Laienmedien gibt er Tipps für den Umgang mit kritischen Paarsituationen.
Wieder einmal ist es „Kammermusik in Pasing“ gelungen, einen Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs für ein Konzert zu gewinnen. Johannes Obermeier hat sich beim diesjährigen ARD-Musikwettbewerb im Fach Klavier mit seinem beeindruckenden Können den Dritten Preis erspielt.
Das Programm des Konzerts bewegt sich außerhalb ausgetretener Pfade. Kompositionen der deutschen Klassik und Romantik umschließen ein Schlüsselwerk des französischen Impressionismus und eine zeitgenössischen Komposition, die sich intensiv mit der Klaviermusik Robert Schumanns auseinandersetzt:
Ludwig van Beethoven, Sonate op.10 Nr. 3 D-Dur
Claude Debussy, Estampes
Jörg Widmann, aus : 11 Humoresken Sätze III, IV, X und XI
Felix Mendelssohn-Bartholdy, Variations sérieuses
Eintritt: 25 €, für Mitglieder 20 €, für Schüler*innen und Studierende 5 €
Verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter: info@kammermusik-pasing.de
Ludwig van Beethovens Klaviersonate Nr. 7 op. 10 Nr. 3 in D-Dur ist das zentrale Werk der drei Klaviersonaten op. 10, die in den Jahren 1796 bis 1798 entstanden. Ihr Charakter ist geprägt von innerer Zerrissenheit und der Suche nach seelischer Balance. Auf den energischen, hochgestimmten, Kopfsatz folgt ein düsterer, unheilvoller langsamer Satz – das Zentrum des gesamten Werks. Im nachfolgenden Menuett und dem abschließenden Rondo beruhigt sich die aufgewühlte Musiksprache wieder, findet jedoch nicht mehr zur anfänglichen Selbstgewissheit zurück. Die Sonate endet – nach heftigen Ausbrüchen – mit einem fragenden Gestus.
Mit den 1903 entstandenen „Estampes“ (Kunststich, Kunstdruck) hat Claude Debussy einen ersten Höhepunkt seines impressionistischen Stils erreicht. Gleichzeitig ist „Estampes“ das erste bedeutende Klavierwerk des Komponisten. Die Titel der Sätze des Werks beziehen sich auf imaginierte Bilder, die der Komponist jedoch nicht mit musikalischen Mitteln naturalistisch zu beschreiben versucht, sondern als Inspirationsquellen für die Erschließung neuer, auch exotischer, Klangwelten verwendet. Besonders reizvoll ist der abschließende Satz, in dem das Bild von im Regen spielenden Kindern durch Verarbeitung eines Kindertanzlieds evoziert wird.
Bei Jörg Widmanns „11 Humoresken“ verweist schon die Werkbezeichnung auf Robert Schumanns 1839 komponiertes Werk „Humoreske“, in dem sich der spezifische, Heiterkeit und Melancholie verbindende Humor Jean Pauls widerspiegelt. Auch einzelne Satzbezeichnungen in Widmanns Komposition greifen Titel Schumannscher Klavierzyklen und -stücke auf. Widmanns Humoresken wollen dazu anregen, sich in zentrale Motive und Stimmungen der musikalischen Romantik einzufühlen. Der Komponist ist überzeugt, dass Schumanns Musik „heutige Musik“ ist. Er unterstreicht im Vorwort: „Möge der Interpret in jedem der Stücke dessen ganz eigenen Tonfall entdecken und ihn, mal spöttisch, dann wieder trocken, hier melancholisch verhangen, aber immer mit Humor und Feinsinn zum Klingen bringen“.
Die 1841 entstandenen „Variations sérieuses“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy sind das Ergebnis einer Beteiligung des Komponisten an der Finanzierung eines Beethoven-Denkmals in Bonn mit Hilfe eines Sammelbandes „Album-Beethoven“. An diesem beteiligten sich neben Mendelssohn-Bartholdy namhafte Komponisten wie Chopin, Czerny, Moscheles und Liszt. Mendelssohn-Bartholdy formt ein 16-taktiges, liedhaftes Thema und verarbeitet dieses in 17 Variationen. Dabei entwickelt er eine spannungsreiche Dramaturgie in vier Teilen. In den ersten beiden Abschnitten steigert er das Tempo und den Charakter der Komposition in zwei Anläufen vom ruhigen Beginn zu einem fulminanten Agitato. Es folgt der langsame dritte Abschnitt, der mit einer nach allen Regeln der Kunst gearbeiteten Fuge beginnt. Im letzten Abschnitt führt der Komponist das Werk in aberwitzigem Tempo zu einem furiosen Finale, das jedoch verhalten choralartig ausklingt.
Johannes Obermeier wurde 1998 in München geboren und war seit 2012 Jungstudent an der Münchner Musikhochschule in den Fächern Klavier und Saxophon. Neben der Musik begann er 2016 das Vollstudium der BWL an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das er im März 2022 mit dem Master abschloss. Seit Herbst 2019 studiert Johannes Obermeier zusätzlich Klavier im künstlerischen Hauptfach und Komposition im Hauptfach an der Musikhochschule in München. Er ist seit Jahren bei Wettbewerben erfolgreich, allein in diesem Jahr nicht nur beim ARD-Musikwettbewerb, sondern auch beim Gasteig-Wettbewerb mit dem 1. Preis, beim Steinway-Förderpreis mit einen 2. Preis und beim Internationalen Schimmel Klavierwettbewerb mit dem 1. Preis sowie dem Publikumspreis. Außerdem wurde ihm im Fach Komposition der Günter-Bialas-Förderpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen. Seine Arbeit führte ihn zusammen mit bedeutenden Musikern wie Gerold Huber, Volker Banfield, Ian Bostridge und Peter Michael Hamel. Seit dem Wintersemester 2021/22 hat er einen studentischen Lehrauftrag im Fach Korrepetition für Instrumentalklassen sowie Oper und Oratorium an der Münchner Musikhochschule.
Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
Ich höre das Herz des Oleanders und andere Strandspaziergänge
Ein Zipfelchen Zeit in der Tasche
Ich höre das Herz des Oleanders / gehe durch die grüne Allee / mit Blüten und Dornen / im Bund / ein Zipfelchen Zeit / in der Tasche.Rose Ausländer
Die Ausstellung geht vom vom 26.11.2022 bis 11.12.2022. Die Öffnungszeiten sind an den Samstagen und Sonntagen von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Einführung bei der Vernissage: Boris Baginski Musikalische Begleitung: Thomas Sikezdy (Kontrabass) Tobias Melle (Cello)
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V.
Manuela Ostadal wurde 1968 in München geboren. Nach einem Grafik-Studium arbeitete sie hauptsächlich als Malerin für Wandgestaltung und seit ca 10 Jahren
als Illustratorin für renommierte Schulbuchverlage. Ihre freien Bilder erzählen kleine Geschichten voll märchenhafter Poesie. Als Themen liegen Gedichte oder persönliche Beobachtungen der Natur zugrunde. Das Draußen-Sein in der Natur ist für sie unerschöpfliche Inspirationsquelle und große Freude. Die Stelen aus naturbelassenen Esche-Brettern, teils mit Rinde, etwas krumm und schief, dienen als Malgrund. Dieses besondere, sehr schmale und hohe Format bedeutete auch eine besondere Herausforderung in der Motiventwicklung. Manuela Ostadal ist dabei eine Streuobstwiese anzulegen und damit einen ökologisch wertvollen Lebensraum zu schaffen. Hier sollen dann auch ihre Stelen zuhause sein. Neben den Stelen werden auch einige Bilder auf Papier und 3D-Objekte vorgestellt.
Sabine Menu wurde 1965 in Braunschweig geboren. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Industrial Design und arbeitete in Architektur, Industrialdesign und Grafikdesign in München und in Annecy/Frankreich. Sie erhielt Auszeichnungen beim Düker Designpreis, Maho Designwettbewerb, Thale Innovationspreis und beim Lucky Strike Junior Award. Mit der „verordneten Zurückgezogenheit“ der letzten 2 Jahre nahm sie sich das erste Mal Zeit frei künstlerisch zu arbeiten und zeigt mit dieser Ausstellung das erste Mal ihre Werke – vom Küchentisch bis an den Strand.
Die alljährliche Gedenkstunde an die einzelnen jüdischen Menschen aus Pasing, die in der Nazizeit diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden, findet am Sonntag, 20. November, statt und beginnt um 11 Uhr; der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Es gibt dabei Lesungen und Musik, Schwerpunkt ist „80 Jahre KZ Theresienstadt“.
Vor 80 Jahren fingen die Transporte ins KZ Theresienstadt an, auch Pasinger Opfer waren darunter. Das Kulturforum München-West gedenkt der von den Nazis Verfolgten jedes Jahr am 20. November bei der Gedenkskulptur Gebeugter Leerer Stuhl, den unsere Mitglieder, die beiden Künstlerinnen Marlies Poss und Blanka Wilchfort als ein Mahnmal geschaffen haben. Zugleich hält er die Erinnerung wach an die einzelnen jüdischen Menschen, die in der Nazizeit diskriminiert verfolgt und ermordet wurden. Darunter war auch Eva Mathes, die im Juni 45 als Überlebende zurück nach Pasing gekommen ist. Sie musste genau drei Jahre in Theresienstadt verbringen.
Die Skulptur steht seit 2015 am Pasinger Rathaus. Dietrich Weiss liest aus dem Buch von Zvi Cohen „Der Junge mit der Mundharmonika“, wir gedenken Eva Mathes „Durchhalten in dramatischen Zeiten“ und verlesen die Namen der Pasinger, die in Theresienstadt ums Leben kamen. Das Programm wird musikalisch begleitet.
Samstag 12. Nov 2022, 19:00 Uhr; Einlass ab 18 Uhr
Im Saal beim Alten Wirt, Obermenzing, Dorfstr. 39.
Die Gruppe Greensleeves wird irische-englische Folkmusic in ihrer ganzen Bandbreite spielen … Schnelle, rhythmische Reels und Jigs zum Mittanzen, laute und fröhliche Trinklieder, wunderschöne und romantische Balladen sowie Acappella-Gesänge. Die Musiker sind: Urgestein Frank McLynn (Geige) aus Co. Westmeath/Irland, Gründer der Gruppe; Alison Moffat (Akkordeon, Gesang) aus Liverpool/GB, der „heimlichen Hauptstadt Irlands“; und Rainer Cox (Gitarre, Gesang) aus Regensburg.
Eintritt 18 €; Mitglieder 15 €
Anmeldung unter einladungen@kulturforum-mwest.de ist erforderlich. Eine Teilnahme ist nur nach einer Bestätigung möglich. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie auch essen möchten, damit der Wirt planen kann. Zur Zeit gelten keine Corona-Beschränkungen, Evtl. Änderungen werden bekannt gegeben.
Die Absicht dieser Reihe ist es, einen Einblick in den European Folk zu bekommen. Durch die verschiedenen Einflüsse haben sich auf dem Gebiet Europas viele unterschiedliche Stile entwickelt, die sich zum Teil stark durch die Instrumentalisierung oder durch die Inhalte ihrer Texte unterschieden, von der Sprache ganz zu Schweigen.
Die irische Folkmusik geht auf rhythmische Gesangsstücke zurück, die a cappella begleitet wurden. Sie ist seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar. Erst im 18. Jahrhundert kamen die Instrumente hinzu, die den Klang der irischen Folkmusik heute prägen. Das waren insbesondere die Fiddle (Geige), Tin Whistle (Metallflöte), Uilleann Pipes (ein Dudelsack), Akkordeon, Holzquerflöte irisch: flute und die Bodhrán (Irische Rahmentrommel), aber auch das Klavier, Concertina, Banjo und die Mandoline bzw. Mandola. Seit den 1960er Jahren fanden auch die Gitarre und die irische Bouzouki Einzug in das Instrumentarium, sowie die relativ wenig eingesetzte keltische Harfe. Die Assimilation neuer Instrumente stellt eine Entwicklung dar, die bis in die Gegenwart anhält. So werden im modernen und multikulturellen Irland viele denkbare Klangerzeugungsmöglichkeiten und musikalische Strömungen aufgegriffen. In zahlreichen Pubs, den typischen irischen Kneipen, wird regelmäßig musiziert (oft als offene Session). Beliebte Grundformen der Stücke sind der Reel, der Jig, der Slip Jig, die Hornpipe, die Slow Air, der Slide und die Polka.
Englische Volksmusik hat verschiedene kulturelle Phänomene hervorgebracht oder dazu beigetragen, darunter Seemannslieder , Jigs , Hornpipes und die Musik für Morris Dance . Es hat auch mit anderen Musiktraditionen interagiert, insbesondere mit klassischer und Rockmusik , beeinflusste Musikstile und produzierte musikalische Fusionen , wie zum Beispiel britischen Folk-Rock , Folk-Punk und Folk-Metal . Es bleibt eine blühende Subkultur der englischen Volksmusik, die weiterhin andere Genres beeinflusst und gelegentlich die Aufmerksamkeit des Mainstreams auf sich zieht.
Sie werden irische-englische Folkmusic in ihrer ganzen Bandbreite hören…
Schnelle, rhythmische Reels und Jigs zum Mittanzen, laute und fröhliche Trinklieder, wunderschöne und romantische Balladen sowie Acappella-Gesänge. Ihre mal mitreißende, mal wohlig-melancholische Musik ist frei von Schnickschnack und Showgehabe, handgemacht und stürmisch: Musik wie zu Besuch bei Freunden in Irland. Songs und Tunes, die aus der Tradition kommen und uns heute immer noch fesseln können. Die Musiker sind: Urgestein Frank McLynn (Geige) aus Co. Westmeath/Irland, Gründer der Gruppe; Alison Moffat (Akkordeon, Gesang) aus Liverpool/GB, der „heimlichen Hauptstadt Irlands“; und Rainer Cox (Gitarre, Gesang) aus Regensburg.
Bus 160 Karlsfeld ab Pasing Nord; bis Lochhausener Str.; + 3 Min zu Fuß
Bus 56 Blutenburg ab P. Süd; bis Blutenburg; + 9 Min zu Fuß
Zum 75jährigen Gründungsjubiläum der legendenumwobenen „Gruppe 47“ hält Dietrich Weiss einen Vortrag im Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 13. Weiss blickt auf fast siebzig Jahre der Lese-, Vorlese- und Interpretationstätigkeit zurück. Initiator und Organisator der informellen Treffen der Gruppe 47 war Hans Werner Richter, der lange in Pasing lebte. Beginn ist 19.00 Uhr. Mitglieder zahlen 10 Euro, Nichtmitglieder 12 Euro. Wegen begrenzter Plätze wird um Anmeldung gebeten: einladungen@kulturforum-mwest.de.
In fast jedem Bücherschrank finden sich auch heute noch die Werke der Gruppe 47, die die Literaturszene im Nachkriegsdeutschland stark geprägt hat. Dietrich Weiss, der Münchner Grafiker, Literatur- und Musikliebhaber, hat die Entwicklung dieses lockeren literarischen Kreises wie auch den Werdegang der Schriftstellerinnen und Schriftsteller von Beginn an begleitet, er stellt in seinem Vortrag einige von ihnen vor. Auf Einladung des Schriftstellers Hans Werner Richter kamen ab dem Sommer 1947 junge Autorinnen und Autoren ein bis zwei Mal jährlich zusammen, um einander neue Texte vorzustellen. Richter war Initiator und „graue Eminenz“, unumschränkter Hierarch und Organisator dieser informellen Treffen. Bis 1967 gab es Begegnungen auf insgesamt 29 Tagungen, von den insgesamt über 200 Teilnehmern an den gesamten Lesungen waren allerdings nur knapp über 10 Frauen – die Gruppe war ein „Männerverein mit Damenbegleitung“. Nach zwanzig turbulenten Jahren fand das letzte Treffen statt.
„Die Gruppe 47, ein Forum für literarische Diskussion und Kommunikation, erfuhr durch ihren hohen literarischen Anspruch ihre weitreichende Bedeutung, sie war der wichtigste literarische Kreis im Deutschland der Nachkriegszeit und prägte den Literaturbetrieb und damit die Kultur der jungen Bundesrepublik. Die bekanntesten deutschsprachigen Autoren debütierten vor der Gruppe 47, darunter mit Böll, Grass und Handke drei spätere Literatur-Nobelpreisträger“, so der Referent. „Handschriftlich lud Hans Werner Richter mit seinen legendären Postkarten die alleinig von ihm „Erwählten“ ein, ihre unveröffentlichte Texte im Kreise der Kolleginnen und Kollegen zur Diskussion zu stellen. Die Literaten-Runde änderte seine Zusammensetzung immer wieder, war nie konstant, veränderte sich von Jahr zu Jahr. Und war auch nicht unumstritten. Heute noch geistert die Gruppe 47 durch die Diskurse des Literaturbetriebs als geliebte oder gehasste Institution“, wie Dietrich Weiss ausführt. „ Sie war schon zu ihren Lebzeiten eine Legende, ein Mythos, viel bewundert und viel gescholten“.
Organisation: Angela Scheibe-Jaeger
Empfohlene Literatur:
Heinz Ludwig Arnold: Gruppe 47, 2004 Helmuth Böttiger: Die Gruppe 47, 2012 Wiebke Lundius: Die Frauen in der Gruppe 47, 2017
Angela Scheibe-Jaeger mit Dieter WeissCover des Böttiger-BuchsCover Lundius-BuchD. WeissD. WeissGruppenbild, Quelle: BöttigerH.W. Richter, Quelle WikipediaHier wohnte H.W. Richter in der Rembrandtstraße, Quelle ASJHier wohnte Hans Werner Richter in der Flossmannstraße, Quelle ASJrororo Cover: Arnold-Buchrückseite rororo: Arnold-Buch
Skulpturen und Bilder von Angela Eberhard und Petra Herrmann
Ausstellung in der Unterkirche von St. Raphael, Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
Beste Freunde
Freunde sind ja so wichtig im Leben, gute Freunde, beste Freunde. Das können Menschen sein, aber auch Tiere und sogar Gegenstände, die wir besonders liebgewonnen haben. Freundschaft hat viele Facetten, verändert sich über die Jahre, schließt ambivalente Gefühle mit ein. Angela Eberhard (Skulpturen)
und Petra Herrmann (Bilder) spüren diesen besonderen Beziehungen nach – mit Humor und Augenzwinkern.
Die Ausstellung geht vom vom 29.10.2022 bis 13.11.2022¸ Die Öffnungszeiten sind an den Samstagen und Sonntagen von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V. Kurator: Michael Glatzel, Einführung bei der Vernissage: Michael Glatzel
Angela Eberhards künstlerischer Blick auf die Menschen ist manchmal poetisch, hin und wieder auch ein wenig satirisch – immer aber ist er von einem „freundlichen“ Grundton getragen. Ihre „kleinen Leut“ aus Ton zeigen auf hintergründig humorvolle Art menschliche Eigenheiten und Unzulänglichkeiten, wie wir sie auch bei uns selbst und an Personen in unserer täglichen Umgebung finden. Der in der figürlichen Darstellung erkennbare Humor ist nie laut und eindimensional, vielmehr leise und vielschichtig. Dem Betrachter eröffnet Angela Eberhard mit ihren handwerklich sorgfältig gearbeiteten Werken und den überlegt gewählten Titeln der Figuren einen Zugang zur seinen eigenen Emotionen und biografischen Erfahrungen. Angela Eberhard gelingt es, mit Ihrer „weltzugewandten“ Kunst, Menschen im Innersten zu berühren und sie auf eine feinsinnige Art zu erheitern.
Petra Herrmann zeichnet und malt seit ihrer Kindheit. Die Quellen ihrer Inspiration sind vielfältig. Sie setzt sich vorwiegend mit Figuren auseinander, Tieren wie Menschen. Dabei versucht sie, Bewegungen festzuhalten, das Besondere eines Moments, einer Situation zu zeigen. Die jeweiligen Körper und ihre Haltungen drücken Gefühle und charakteristische Befindlichkeiten aus. Darüber hinaus widmet sie sich dem individuellen Porträt: Tiere erscheinen oft menschlich, Menschen zeigen tierische Züge. Ihre besondere Liebe gilt der Zeichnung und ihrer direkten Spontaneität. Sie skizziert rasch, der Schwung des Strichs unterstreicht die Unwiederholbarkeit des erlebten Moments. Dabei arbeitet sie mit verschiedenen
Stilen und Materialien wie Acryl, Aquarell, Blei- und Buntstift, die sie mal klassisch,
mal experimentell einsetzt. Viele ihrer Darstellungen verraten Witz, Ironie und einen liebevollen Humor.
Kirche St. Wolfgang Obermenzing, Pippinger Str. 49a
„Kammermusik in Pasing“ ist stolz darauf, das Schumann Quartett München fast schon als „Hausquartett“ bezeichnen zu können. Das Publikum darf sich bei den Konzerten dieses exquisiten Ensembles aus Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters stets doppelt freuen: Zum einen auf die spieltechnische und interpretatorische Brillanz der Darbietung und zum anderen auf ein außergewöhnliches Programm. Beim Konzert am 19. Oktober kommt die wundervolle Spielstätte hinzu, die alte Dorfkirche St. Wolfgang mit ihrer authentischen gotischen Ausstattung und ihrer hervorragenden Akustik.
Auf dem Programm stehen
Johann Sebastian Bach, 3 Fugen aus der Kunst der Fuge BWV 1080
Wolfgang Amadeus Mozart, Streichquartett G-Dur KV 387
Alexander Borodin, Streichquartett Nr. 2 G-Dur
Eintritt: 25 €, für Mitglieder 20 €, für Schüler*innen und Studierende 5 €
Verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter: info@kammermusik-pasing.de
Johann Sebastian Bach hat die Kompositionstechnik der Fuge, bei der ein bestimmtes Thema durch alle Stimmen geführt und variiert wird, mit der „Kunst der Fuge“ zur Meisterschaft und Vollendung gebracht. In den 14 Fugen des Werks entsteht aus höchster Kunstfertigkeit, Struktur und Transparenz tiefe Emotion. Bach hat bis zu seinem Tode 1752 daran gearbeitet und die letzte Fassung nicht mehr vollendet.
Das Streichquartett G-Dur KV 387 von Wolfgang Amadeus Mozart ist eines der ab 1782 entstandenen sechs Quartette, die er seinem „lieben Freund Joseph Haydn“ widmete. Es ist ein Werk zwischen Empfindsamkeit und Sturm und Drang mit einem der schönsten langsamen Sätze, die Mozart je geschrieben hat, und außerordentlich kunstvoll gearbeiteten fugierten Passagen im Schlusssatz.
Alexander Borodin, als Komponist das fünfte und letzte Mitglied der nationalrussischen „Gruppe der Fünf“, war hauptberuflich Wissenschaftler, Mediziner und Chemieprofessor. Auf ganz eigene Weise verknüpft er Elemente der mitteleuropäischen Spätromantik mit Anklängen an die russische Musiktradition. Auffällig ist eine stilistische Nähe zur Musik Richard Wagners. Sein 2. Streichquartett widmete er seiner Frau, die eine leidenschaftliche Musikliebhaberin war. Das Werk mit seiner ausgeprägten russischen Melodik ist vor allem wegen des dritten Satzes („Notturno“ = Nachtstück) berühmt, dessen betörende Melodie vom Cello vorgestellt wird. Im Schlusssatz wird das musikalische Material wiederholt in fugierter Form verarbeitet, ehe das Quartett in einem strahlenden Fortissimo Abschluss endet.
Das Schumann Quartett München spielt seit seiner Gründung 1994 in unveränderter Besetzung:
Barbara Burgdorf (1. Violine) ist Konzertmeisterin des Bayerischen Staatsorchesters. Sie studierte bei Ulf Hoelscher, Dorothy DeLay und Rainer Kußmaul. Als Solistin wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihre Leidenschaft für Kammermusik hat sie bei einigen der weltbesten Streichquartette wie dem Julliard Quartett und dem Guarneri Quartett vertieft.
Traudi Pauer (2. Violine) war nach dem Studium an der Münchner Musikhochschule Mitglied der Deutschen Kammerphilharmonie und des Münchner Bachkollegiums. Sie gastierte bei den Münchner Philharmonikern und ist seit 1996 Mitglied des Bayerischen Staatsorchesters.
Stephan Finkentey (Viola) ist entstammt der Freiburger Violaklasse von Ulrich Koch und ist seit 1988 stellvertretender Solobratscher des Bayerischen Staatsorchesters.
Oliver Göske (Cello) war nach dem Studium in Hannover und Berlin Mitglied der Deutschen Kammerphilharmonie. Er gehört dem Schubert Kammerensemble an und ist seit 1989 beim Bayerischen Staatsorchester engagiert.
Die Kultursoiree mit Blickpunkt auf polnische Autorinnen und Autoren findet in Kooperation mit der Stadtbibliothek Pasing statt. Es gibt dort Lesungen, Musik und eine polnische Brotzeit.
Die Veranstaltung geht von 17 – 19 Uhr und kostet 12 Euro für Mitglieder und 15 Euro für Nichtmitglieder. Eine verbindliche Anmeldungen erbeten unter einladungen@kulturforum-mwest.de. Gäste sind herzlich willkommen.
Anna Rehker, Cellistin und Komponistin
„Die Verleihung des Literaturnobelpreises an die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk vor drei Jahren gab uns die Idee, uns bei unserer nächsten traditionellen Kultursoiree mit unserem Nachbarland Polen zu beschäftigen“, so die Verantwortlichen im Kulturforum München-West. „Wegen Corona kann sie erst jetzt stattfinden. Sie lernen bei der Lesung auch die weiteren NobelpreisträgerInnen aus Polen kurz kennen, immerhin fünf an der Zahl. Die in München lebende Autorin Agnieszka Kowaluk liest aus ihrem Buch “Du bist so deutsch”, die ebenfalls aus Polen stammende Cellistin und Komponistin Anna Rehker spielt Komponisten aus ihrer Heimat und stellt uns auch eigene Stücke vor. Zudem liest sie aus Werken ihrer beiden polnischen “Lieblinge” Olga Tokarczuk und Sławomir Mrożek. Bei einer typischen polnischen Brotzeit ist dann Gelegenheit zum Austausch.
Serdecznie Was witamy!
O. TokarczukCover des Buches von A. KowalukFlagge PolensFlagge PolensBrotzeitS. Mrozek
Unterkirche von St. Raphael Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße München-Hartmannshofen
Mit seinen Aufnahmen kehrt Tobias Melle zur ursprünglichen Bedeutung des Wortes Fotografie zurück: Dem Malen mit Licht auf einem Stück Film. Filmkorn, Mehrfachbelichtungen, Bewegung und Zufall lassen diese Bildnisse von Bäumen wie Gemälde wirken.
Die Ausstellung geht vom 24.09.2022 bis 09.10.2022. Die Öffnungszeiten sind an den Samstagen und Sonntagen von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
„Der Fotograf und Musiker Tobias Melle verbindet seine beiden Talente im Rahmen der Sinfonie in Bildern, die er mit namhaften Orchestern im In – und Ausland zur Aufführung bringt. Auch in seinen Ausstellungsprojekten geht es ihm um die Schaffung neuer Wahrnehmungsräume. Mit Neugier auf ungewohnte Blickwinkel ist er oft monatelang unterwegs, um die richtigen Motive zu finden. Tobias Melle ist Träger des Pasinger Kunst-und Kulturpreises
Veranstalter ist die Kirche St. Raphael in Kooperation mit dem Kulturforum München-West e.V. Kurator: Michael Glatzel, Einführung bei der Vernissage: Thomas Heyl
Quelle J. Kelch: August Exter 1896, Foto kurz vor Beginn der Villenkolonie II
Quelle J. Kelch: Einfamilienhaus aus der Villenkolonie I
Vortrag zur Siedlungsentwicklung im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert sowie der Rolle des Architekten und Regierungsbaumeisters August Exter, der im Münchner Westen Siedlungen für den Mittelstand gründete, baute oder unterstützte.
Exter realisierte mit seinen Villenkolonien, die er auch „Gartenstädtchen“ nannte, erstmals die für das 20. Jahrhundert typische Einfamilienhaus-Siedlung, in der auch weniger betuchte Leute ein Haus mit Garten erwerben konnten. Referent ist der Sozialwissenschaftler Johannes Kelch, der kürzlich das Buch „August Exter und die ersten Gartenstädte“ veröffentlicht hat. Er ist einer der zahlreichen Urenkel Exters.
Bitte melden Sie sich an unter einladungen@kulturforum-mwest.de, Eintritt 10 € für Mitglieder, 12 € für Nichtmitglieder. Ort: Ebenböckhaus, Ebenböckstraße 11, Beginn 19.30 Uhr.
Quelle J. Kelch: Atelierhaus aus der Villenkolonie II
Quelle J. Kelch: August Exter 1892 im Alter von 34 Jahren, kurz vor Beginn der Villenkolonie I. portraitiert von seinem Cousin, dem expressionistischen Maler Julius Exter
„Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Deutschland abgesehen von Stadterweiterungen lediglich Villenkolonien mit großen, repräsentativen Bauwerken für reiche Unternehmer einerseits und andererseits Arbeiter-, Werks- und Zechensiedlungen mit sehr kleinen Häusern und Wohnungen. „Erst spät –im 19. Jahrhundert – begann der genossenschaftliche Wohnungsbau und der Bau von Gartenstädten für mittelständische Zielgruppen“, so Johannes Kelch. Exter bot in „Neu Pasing“ ab 1892 erstmals Komplettangebote – Grundstück, Haus, Erschließung und Einfriedung – zu sehr günstigen, nicht verhandelbaren Festpreisen an. Erst die finanzielle Klarheit über die Kosten, monatlichen Belastungen und Amortisationszeiten führte dazu, dass Beamte, Angestellte, Künstler, Kaufleute und Handwerker kalkulieren konnten, ob sie sich ein Haus mit Garten leisten können oder nicht. Um günstige Angebote machen zu können, arbeitete August Exter mit betriebswirtschaftlichen Methoden (später bekannt als „economy of scale“), technischen Neuerungen (auf der Basis von Experimenten), logistischen Raffinessen (Schmalspurbahn für Materialtransport vom Bahnhof) und einfachen Lösungen zur Vermeidung teurer Aufwändungen. Exter arbeitete auch mit Wohnungsgenossenschaften zusammen, die ebenfalls den Mittelstand adressierten.
Bilder Quelle J. Kelch
Portrait 8371: August Exter 1892 im Alter von 34 Jahren, kurz vor Beginn der Villenkolonie I. portraitiert von seinem Cousin, dem expressionistischen Maler Julius Exter
Portrait 8380: August Exter 1896, Foto kurz vor Beginn der Villenkolonie II
Foto: 8247: Einfamilienhaus aus der Villenkolonie I
Mittwoch, 6. Juli 2022 bis Donnerstag, 29. September 2022
Im Neubau des Pasinger Rathauses
Quelle: Pasinger Archiv e.V.
Mittwoch, 6. Juli 2022 um 19 Uhr ist Eröffnung der Ausstellung im Sitzungssaal des Pasinger Rathauses mit Buchpräsentation und anschließender Besichtigung. Danach ist die Ausstellung – pandemiebedingt – nur in geführten Gruppen zu besichtigen. Termine jeden Dienstag und Donnerstag um 15 Uhr. Anmeldung bitte über erinnerungen@spuren-muenchen.de. Bitte melden Sie sich an. Die Ausstellung läuft bis 29.09.2022.
Quelle Verein. Beispielseite aus dem Buch Pasinger Erinnerungsorte
Quelle: Verein. Vorderseite des Buchs
Zur Eröffnung wird ein Buch „Pasinger Erinnerungsorte“ präsentiert. Es enthält 49 Pasinger Erinnerungsorte, kurz beschrieben und mit vielen Bildern und Lageplänen ausgestattet. Es ist wie ein Fremdenführer zu benutzen.
Kennen Sie die Storchenburg? Welches ist der erste Pasinger Bahnhof? Wie entstand der Pasinger Stadtpark? Erinnern Sie sich noch an die Pappschachtel? Wo wurde das Pasinger Notgeld gedruckt? Wo und was war die Spieglwiese? Nur ein paar Beispiele, was man über Pasing so wissen könnte – wird alles im Buch beschrieben.
Das Anliegen des Instituts für zukunftsweisende Geschichte ist es, Pasinger Erinnerungsorte sichtbar zu machen. Aus diesem Grund sind die Buchseiten und die Ausstellungstafeln so gestaltet, wie man sich Infotafeln oder -Stelen vorstellen kann. Wir, die Initiatoren des Projektes Pasinger Erinnerungsorte, wünschen uns, dass die Stadt München in den eingemeindeten Stadtteilen wie Pasing lokale Informationen vor Ort zulässt und fördert.
Pasing ist reich an Geschichte und Geschichten. Das Projekt soll das sichtbar machen und die Identifizierung der Einwohner mit ihrem Wohnort unterstützen.
Die Ausstellung Pasinger Erinnerungsorte ist eine Kooperation des Kulturforum München-West e.V. mit dem Institut für zukunftsweisende Geschichte e.V. Das Projekt wird vom Bezirksausschuss 21 Pasing-Obermenzing organisatorisch und finanziell gefördert.
Quelle Verein. Beispielseite aus dem Buch Pasinger Erinnerungsorte
Quelle: Verein. Rückseite des Buchs
Basis der Publikation ist jahrelange Forschung und Sammlertätigkeit, Suche in Archiven und Gespräche mit Zeitzeugen. An dem Buch haben mehrere Autoren mitgewirkt, federführend ist Bernd-Michael Schülke, der auch Idee und Konzept entwickelt hat. Weitere Beiträge stammen von Franz Adam, Almuth David, Bernhard Koch und Bernhard Schoßig. Die Bild- und Materialsammlungen von Bernd-Michael Schülke sind Ausgangspunkt des Projektes. Viele Bilder und Informationen hat Thomas Hasselwander vom Pasinger Archiv beigetragen, ebenso Bernhard Möllmann mit seinen Sammlung und Publikationen. Anneliese Dendörfer, Maria-Luise und Klaus Herkner, Brigitte Miehle, Werner Schönauer und Edith Simon trugen persönliche Informationen zu Erinnerungsorten bei. Der Kartograph Helmut Jarvers hat seine Expertise bei den Stadtplänen zur Verfügung gestellt. Peter Pich hat die Tafeln, das Buch und die Ausstellung gestaltet. Im Franz Schiermeier Verlag hat das Buch einen kooperativen Partner gefunden. Das Pasinger Rathaus stellt uns die Räume für die Ausstellung zur Verfügung. All diese Menschen und Institutionen haben das Buch möglich gemacht, ihnen allen sei herzlich gedankt.
Die Kammermusik in Pasing startet in die Herbst-/Wintersaison 2022/2023 mit dem herausragenden polnischen Klaviertrio Boarte Piano Trio. Das Programm spannt einen weiten Bogen von der Frühzeit der Gattung des Klaviertrios in der Wiener Klassik hin zur ausgereiften Hochform des Klaviertrios an der Schwelle zur Spätromantik.
Mit dem Divertimento B-Dur KV 254 von Wolfgang Amadeus Mozart aus dem Jahr 1776 begegnen wir noch der Frühform des Klaviertrios als einer „Klaviersonate mit Streicherbegleitung“. Das knapp 70 Jahre später entstandene 2. Klaviertrio in c-Moll op. 66 von Felix Mendelssohn-Bartholdy dagegen ist ein Werk für drei gleichberechtigte und gleichwertige Instrumente mit dunkler Grundstimmung und wilden Ausbrüchen, aber auch lyrischen und hymnischen Passagen.
Das Boarte Piano Trio besteht aus:
Konrad Skolarski (Klavier) Jarosław Nadrzycki (Violine) Karol Marianowski (Cello)
Eintritt: 25 €, für Mitglieder 20 €, für Schüler*innen und Studierende 5 €
In einem Brief von Vater Leopold Mozart an seinen Sohn Wolfgang, der sich gerade in Mannheim aufhielt, berichtet der Vater im Jahr 1776 von einem Besuch zweier Hofmusiker des Fürsten von Wallerstein: „Die 2 Herren von Wallerstein wollten absolut die Nannerl (= die geliebte Schwester Wolfgangs) spielen hören …. Sie accompagnierten dann der Nannerl Dein Trio für Clavier ex B und recht vortreflich“. Die Bezeichnung „Trio für Clavier“ für das Divertimento KV 254 zeigt, dass das musikalische Material vor allem vom Klavier vorgestellt wird. Im zweiten Satz, einem Adagio, präsentiert allerdings die Violine das zauberhafte Thema. Das Werk endet mit einem Rondeau im Stil eines Menuetts.
Das 2. Klaviertrio von Mendelssohn-Bartholdy in c-Moll op. 66 steht bis heute in der Publikumsgunst hinter dem 1. Klaviertrio in d-Moll op. 49 zurück – zu Unrecht. Denn im 2. Klaviertrio dringt Mendelssohn-Bartholdy stilistisch zu neuen Ufern vor. Die Melodik ist im Vergleich zum gefälligeren 1. Klaviertrio lakonischer und expressiver, der musikalische Verlauf von längerem Atem getragen, die Durchbrüche sind überraschender und die Ausbrüche dramatischer. Dies gilt vor allem für den Kopfsatz und das düster-wilde Scherzo (3. Satz). Das innige Andante espressivo (2. Satz) steht dazu in Kontraste, unterbrochen durch einen leidenschaftlichen Moll-Ausbruch. Der Schlusssatz greift den Gedanken „per aspera ad astra“ – frei übersetzt: durch Nacht zum Licht – auf und mündet in einer Choral-Apotheose.
Die Musiker des Boarte Piano Trio haben Abschlüsse der Hochschule für Musik Köln, des Boston Conservatory, der Fryderik-Chopin-Musikuniversität Warschau und der Paderewski-Musikakademie Posen, wo sie auch unterrichten. Das Trio hat wichtige internationale Wettbewerbe gewonnen und diverse Auszeichnungen für CD-Aufnahmen erhalten, u. a. den Supersonic Award des deutschen Magazins Pizzicato und den „Diapason 5“ der gleichnamigen Musikzeitschrift.
Zu einer Führung in der denkmalgeschützten Kirche St. Wolfgang laden wir ganz herzlich am Sonntag, 11. September, ein. Um 14 Uhr berichten zwei Experten, Architekt Florian Igl, und der Diözesanbaumeister Hanns-Martin Römisch über die letzten Renovierungsmaßnahmen der „Hofkirche von Herzog Sigismund“.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Die Veranstaltung dauert etwa zwei Stunden. Vor der Kirche hält der Bus 159.
St. Wolfgang ist die letzte nahezu vollständig erhaltene gotische Kirche in München und gibt trotz aller Veränderungen noch ein authentisches Bild von einem spätmittelalterlichen Sakralbau. Grundsteinlegung war 1478, Bauherr war der kunstsinnige Herzog Sigismund, der in der nahen Blutenburg residierte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die die Renovierungsmaßnahmen aus den Jahren 2009 – 2013, entsprechend dem diesjährigen Motto für den Tag des offenen Denkmals.
Um 14 Uhr wird Florian Igl als Planer und Bauleiter und mitverantwortlich für die Renovierung Einblicke in den Bauprozess geben. Interessierte können mit ihm den Dachstuhl erklimmen und den wieder hergestellten Turmhelm besichtigen. Hanns-Martin Römisch wird als Diözesanbaumeister die Besonderheiten der denkmalgeschützten Kirche und ihrer Sanierung erklären. Sie erfahren dabei auch das Geheimnis der Fürstenloge an der Empore und des beweglichen Tabernakels sowie der Rolle der Kirche als „Hofkirche“ von Herzog Sigismund.